Märkte USA: Wall Street mit leichter Erholung

Die Wall Street zeigt Anzeichen einer leichten Erholung, nachdem sie in der vergangenen Woche mit erheblichen Verlusten zu kämpfen hatte. Am Montag, den 9. September 2024, deuten die Aktienterminkontrakte auf einen positiven Handelsstart hin. Insbesondere die Technologieaktien, die in der Vorwoche stark gefallen waren, könnten von Schnäppchenjägern profitieren und die Märkte ankurbeln.

Der Rückgang der Aktienkurse in der letzten Woche wurde durch einen schwachen Arbeitsmarktbericht verursacht, der Ängste vor einer möglichen Rezession schürte. Gleichzeitig sorgte ein stärker als erwartetes Lohnwachstum für zusätzliche Inflationssorgen. Diese Kombination hat das Marktumfeld stark belastet und zu einem Rückgang des Anlegervertrauens geführt. Trotz der positiven Signale zu Wochenbeginn bleibt das Sentiment jedoch angespannt, da Händler vorsichtig bleiben und auf weitere wirtschaftliche Indikatoren warten.

Wichtige Wirtschaftsdaten im Fokus

Die Anleger richten ihre Aufmerksamkeit auf die bevorstehenden Verbraucherpreisdaten, die am Mittwoch veröffentlicht werden. Diese Daten sind entscheidend für die Einschätzung der Inflationsentwicklung und könnten die Marktbewegungen erheblich beeinflussen. Zudem steht am Dienstag das erste TV-Duell zwischen den Präsidentschaftsbewerbern Donald Trump und Kamala Harris an. Die wirtschaftspolitischen Äußerungen der beiden Kandidaten werden genau beobachtet, insbesondere im Hinblick auf ihre Positionen zur Inflation und zur Federal Reserve (Fed), die vor der nächsten Zinssatzentscheidung steht.

Analysten sind sich einig, dass die Fed vor den Wahlen im November nicht aggressiv die Zinsen senken wird, um den Vorwurf zu vermeiden, die Wahl beeinflussen zu wollen. Dies könnte die Markterwartungen hinsichtlich zukünftiger Zinssenkungen dämpfen und die Stabilität des Marktes fördern.

Renditen und Währungen

Nach einem Anstieg der Renditen am US-Rentenmarkt, der durch die Rezessionsängste ausgelöst wurde, zeigen sich nun erste Anzeichen einer Stabilisierung. Die Renditen erholen sich leicht, was den US-Dollar stützt. Der Dollar-Index verzeichnete einen Anstieg von 0,4 Prozent. Dennoch könnte eine umfassende Erholung des Dollar an den Markterwartungen für Zinssenkungen scheitern, die von den Anlegern bereits eingepreist wurden. Der Markt erwartet bis zum Jahresende Zinssenkungen von über 100 Basispunkten und bis Juli 2025 sogar von mehr als 200 Basispunkten.

Die Ölpreise stabilisieren sich ebenfalls nach einem Rückgang in der vergangenen Woche. Aktuelle Wetterwarnungen deuten darauf hin, dass sich im Golf von Mexiko ein Wirbelsturm bilden könnte, was die Ölproduktion in der Region gefährden könnte. In der Zwischenzeit zeigen sich die Goldpreise relativ stabil, ohne nennenswerte Veränderungen.

Unternehmensnachrichten

Im vorbörslichen Handel verzeichnet Boeing einen Anstieg von 4,1 Prozent, nachdem das Unternehmen eine vorläufige vierjährige Tarifvereinbarung mit einer wichtigen Gewerkschaft, der International Association of Machinists and Aerospace Workers, bekannt gegeben hat. Diese Vereinbarung betrifft etwa 33.000 Arbeiter im pazifischen Nordwesten, wo Boeing die 737 MAX und 777 Jets produziert.

Der Pharmakonzern Eli Lilly hat Lucas Montarce zum neuen Finanzvorstand ernannt, was zu einem Anstieg der Aktien um 0,9 Prozent führte. Montarce ist seit 2001 für das Unternehmen tätig und war zuletzt Präsident und General Manager für Spanien, Portugal und Griechenland.

Die Aktien von Nvidia zeigen eine Stabilisierung mit einem Anstieg von 1 Prozent, nachdem sie in der Vorwoche um 13,9 Prozent gefallen waren. Im Gegensatz dazu verzeichnet Merck & Co einen Rückgang von 2,3 Prozent, da Summit Therapeutics in einer Studie bessere Ergebnisse mit ihrem Krebsmittel erzielt hat als Mercks Keytruda.

Marktübersicht

Die Erholung an der Wall Street könnte auch als Reaktion auf die jüngsten wirtschaftlichen Entwicklungen und die Stabilisierung der Märkte in anderen Regionen gesehen werden. Der Dow Jones Industrial Average, der in der letzten Woche stark gefallen war, zeigt erste Anzeichen einer Stabilisierung und könnte im Laufe der Woche weiter zulegen. Die Anleger scheinen optimistisch, dass die Märkte sich von den jüngsten Rückschlägen erholen können, auch wenn die Unsicherheit über die wirtschaftliche Lage weiterhin besteht.

Insgesamt bleibt die Situation an den Märkten angespannt, während die Anleger auf weitere wirtschaftliche Indikatoren und politische Entwicklungen warten. Die kommenden Tage könnten entscheidend dafür sein, ob sich die Wall Street nachhaltig erholen kann oder ob die Unsicherheiten weiterhin dominieren werden.

Quellen: finanzen.net, Dow Jones News, AWP International