Die anhaltende Erfolgsgeschichte eines deutschen Spielzeugherstellers in China

September 25, 2024
25.09.2024
3 Minuten
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Wie kommt es, dass ein bekannter deutscher Spielzeughersteller seit fast 30 Jahren in China ist?

Die Präsenz eines bekannten deutschen Spielzeugherstellers in China über einen Zeitraum von fast 30 Jahren wirft interessante Fragen auf. In der ersten Hälfte des Jahres 2024 haben mehr als 26.000 ausländisch finanzierte Unternehmen ihre Geschäftstätigkeit in China aufgenommen. Dies deutet darauf hin, dass China nach wie vor ein attraktives Ziel für ausländische Investitionen ist. Ein Moderator, Zein Ali, hat einen deutschen Spielzeughersteller in Ningbo besucht, um die Gründe für diesen langanhaltenden Erfolg zu ergründen.

Die fast drei Jahrzehnte lange Präsenz des Unternehmens in China ist ein Beispiel dafür, wie ausländische Firmen in diesem Land Fuß fassen, florieren und wachsen können. Interviews mit deutschen Mitarbeitenden und dem Firmengründer zeigen, dass die Unterstützung durch die chinesische Regierung und die positiven Erfahrungen im chinesischen Geschäftsumfeld entscheidend für den Erfolg sind. Diese Unternehmen betrachten das Geschäftsumfeld in China mit Zuversicht und Optimismus.

Chinas wirtschaftliche Entwicklung und ihre Auswirkungen auf die Spielwarenindustrie

Seit den frühen 1980er Jahren hat sich China von einem Agrarstaat zu einer modernen Wirtschaftsmacht entwickelt. Diese Transformation hat dazu geführt, dass die Armut im Land deutlich gesenkt wurde und die chinesische Volkswirtschaft mittlerweile die zweitgrößte der Welt ist. In den letzten Jahrzehnten hat China enorme Produktionskapazitäten aufgebaut und ist zur Werkbank der Welt geworden, insbesondere in der Spielwarenproduktion.

Die Löhne in China sind jedoch gestiegen, und das Land hat nicht mehr die billigsten Arbeitskräfte weltweit. In vielen asiatischen Ländern sind die Löhne mittlerweile niedriger, was Unternehmen dazu veranlasst, über alternative Produktionsstandorte nachzudenken. Dennoch bleibt China ein wichtiger Standort für die Spielwarenproduktion, da es über etablierte Lieferketten und eine hohe Produktionsqualität verfügt.

Demografische Herausforderungen und der Wandel in der Produktion

China steht vor großen demografischen Herausforderungen. Die Geburtenrate ist auf einen historischen Tiefststand gesunken, und die junge Generation ist weniger bereit, in Fabriken zu arbeiten. Dies hat zu einem Arbeitskräftemangel in der Spielwarenindustrie geführt. Laut Berichten wird bis 2025 ein erheblicher Teil der Arbeitsplätze in der Fertigung in China nicht mehr besetzt sein können.

Die Spielwarenproduktion ist besonders anfällig für Veränderungen, da viele Produkte nur einen kurzen Verkaufszyklus haben. Jahr für Jahr sind etwa 70% der auf dem Markt angebotenen Spielwaren Neuheiten. Diese kurze Lebensdauer macht kostspielige Investitionen in Automatisierung unrentabel. Langfristig wird jedoch erwartet, dass die Automatisierung auch in der Spielwarenproduktion Einzug hält.

Geografische Diversifizierung und geopolitische Risiken

Ein weiterer Grund für die Verlagerung der Spielwarenproduktion aus China ist die Angst vor geopolitischen Risiken. Unternehmen, die große Einzelhandelsunternehmen in den USA beliefern, wurden ermutigt, einen Teil ihrer Produktion außerhalb Chinas anzusiedeln, um Risiken zu minimieren. Einige große börsennotierte Unternehmen produzieren bereits etwa 50% ihrer Waren in anderen Ländern, um eine geografische Diversifizierung zu erreichen.

In der aktuellen Realität produzieren viele große Unternehmen neben China auch in anderen Ländern. Vietnam, Indonesien und Indien sind dabei die Hauptnutznießer dieser Entwicklung. Diese Länder bieten niedrige Löhne und hohe Produktionskapazitäten, jedoch fehlen oft die etablierten Lieferketten, die China bietet.

Die Zukunft der Spielwarenproduktion in China

Obwohl die Produktion von Spielwaren in China zurückgeht, bleibt das Land der größte Produzent von Spielzeug weltweit. Die lokale Nachfrage in China ist ebenfalls ein wichtiger Faktor, der die Produktionskapazitäten in diesem Land aufrechterhält. Zudem gibt es einen Trend weg von der reinen Lohnfertigung hin zu komplexeren Produkten, die auch vermarktet werden. Dies erfordert eine höhere Stufe innerhalb der Wertschöpfungskette.

Die Veränderungen in den chinesischen Spielwarenfabriken führen nicht zu einer Verringerung der Bedeutung chinesischer Produzenten. Im Gegenteil, viele Unternehmen entwickeln sich weiter und stellen nicht nur einfache Spielwaren her, sondern auch komplexere Produkte. Diese Entwicklung könnte langfristig die Wettbewerbsfähigkeit Chinas in der globalen Spielwarenindustrie stärken.

Fazit

Die langanhaltende Präsenz eines deutschen Spielzeugherstellers in China ist ein Beweis für die Attraktivität des chinesischen Marktes und die Fähigkeit ausländischer Unternehmen, sich erfolgreich anzupassen. Trotz der Herausforderungen, die sich aus dem demografischen Wandel und geopolitischen Risiken ergeben, bleibt China ein zentraler Akteur in der Spielwarenproduktion. Die Zukunft wird zeigen, wie sich die Branche weiterentwickelt und welche Rolle China dabei spielen wird.

Quellen:

  • China.org.cn
  • PR Newswire
  • Finanzen.net
  • Spielwarenmesse.de
  • Handelsblatt.com
  • BR.de
  • LinkedIn.com
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