Eskalation im Nahen Osten: Hisbollah startet Vergeltungsangriff auf Israel

August 25, 2024
25.08.2024
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ROUNDUP/Eskalation in Nahost: Vergeltungsangriff der Hisbollah

BEIRUT/TEL AVIV - Die Situation im Nahen Osten hat sich erneut zugespitzt, nachdem die libanesische Hisbollah-Miliz einen Vergeltungsangriff auf Israel gestartet hat. Laut eigenen Angaben der Hisbollah wurden am frühen Morgen über 320 Raketen auf israelisches Territorium abgefeuert. Diese Angriffe wurden als Reaktion auf die Tötung eines ranghohen Militärkommandeurs der Hisbollah verstanden. Israelische Medien berichteten, dass etwa 200 Raketen und rund 20 Drohnen aus dem Libanon auf Israel abgefeuert wurden, wobei viele dieser Geschosse durch die israelische Raketenabwehr abgefangen wurden.

In Reaktion auf die Angriffe der Hisbollah erklärte die israelische Armee, dass sie im Rahmen eines Selbstverteidigungsaktes zahlreiche Ziele im Süden des Libanons angegriffen habe. Rund 100 Kampfflugzeuge seien beteiligt gewesen, um die militärischen Stellungen der Hisbollah zu bombardieren. Die genauen Angaben zu den Angriffen und den dadurch verursachten Schäden konnten zunächst nicht unabhängig überprüft werden.

Die israelische Regierung hat einen landesweiten Ausnahmezustand ausgerufen, der für 48 Stunden gelten soll. Verteidigungsminister Joav Galant gab bekannt, dass der Ausnahmezustand seit 6:00 Uhr Ortszeit in Kraft ist. Der Rettungsdienst in Israel hat die höchste Alarmbereitschaft ausgerufen, um auf mögliche weitere Angriffe vorbereitet zu sein. Bei den Angriffen der Hisbollah wurden mehrere Wohnhäuser getroffen, darunter ein Gebäude in der Küstenstadt Akko.

Die Hisbollah hat angekündigt, dass sie ihren Vergeltungsangriff zu einem späteren Zeitpunkt fortsetzen werde. Ein Sprecher der Miliz erklärte, dass es einige Zeit dauern könnte, bis die Militäraktionen abgeschlossen sind. Berichten zufolge hat Israel mindestens 40 Ziele im Südlibanon angegriffen, wobei zwei Menschen verletzt wurden. Die Angriffe zielten unter anderem auf Strom- und Wasseranlagen.

Die internationale Gemeinschaft beobachtet die Entwicklungen mit Besorgnis. US-Präsident Joe Biden wurde über die Eskalation informiert und hielt Kontakt zu seinem nationalen Sicherheitsteam. Ein Sprecher des Weißen Hauses erklärte, dass die USA Israels Recht auf Selbstverteidigung unterstützen und sich weiterhin für Stabilität in der Region einsetzen werden.

Die israelische Armee warnte vor einer weiteren Eskalation des Konflikts. Militärsprecher Daniel Hagari betonte, dass die andauernde Aggression der Hisbollah sowohl das libanesische als auch das israelische Volk in Gefahr bringe und die gesamte Region destabilisieren könnte. Er gab neue Anweisungen für Zivilisten im Großraum Tel Aviv und an der Nordgrenze Israels, um sicherzustellen, dass Schutzräume schnell erreichbar sind.

Die Spannungen in der Region sind nicht neu. Seit dem Beginn des Gaza-Kriegs zwischen Israel und der Hamas vor mehr als zehn Monaten hat die Hisbollah fast täglich Ziele im Norden Israels beschossen. Israel reagierte regelmäßig mit Luftangriffen auf militärische Stellungen im Libanon. Die USA, Ägypten und Katar versuchen, durch Verhandlungen über eine Waffenruhe im Gazastreifen eine weitere Eskalation des Konflikts zu verhindern.

Die Verhandlungen sollen in Kairo fortgesetzt werden, wobei eine israelische Delegation unter der Leitung des Chefs des Auslandsgeheimdienstes Mossad, David Barnea, anwesend sein wird. Auch Vertreter der Hamas sind vor Ort, nehmen jedoch nicht direkt an den Gesprächen teil. Die Hoffnung besteht, dass eine Einigung über eine Waffenruhe auch den Konflikt mit der Hisbollah und dem Iran deeskalieren kann.

Die Situation bleibt angespannt, und die Entwicklungen werden weiterhin genau beobachtet. Die Möglichkeit einer weiteren Eskalation in der Region ist nach wie vor gegeben, insbesondere angesichts der jüngsten militärischen Aktionen und der politischen Rhetorik beider Seiten.

Die Berichterstattung über die aktuellen Ereignisse im Nahen Osten ist von großer Bedeutung, da sie nicht nur die Stabilität der Region, sondern auch die internationalen Beziehungen und die Sicherheit vieler Länder beeinflussen kann.

Quellen: dpa-AFX, Der Standard, Times of Israel, New York Times.

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