Aktien Europa Schluss: Weitere Gewinne - Daten stützen US-Zinshoffnung

Die europäischen Aktienmärkte haben am Freitag, den 13. September 2024, weiterhin von positiven Entwicklungen profitiert. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 konnte seinen Gewinn ausbauen und schloss mit einem Plus von 0,62 Prozent bei 4.843,99 Punkten. Dank einer starken zweiten Wochenhälfte hat der Index sein Wochenplus auf insgesamt 2,2 Prozent gesteigert. Auch der Schweizer SMI verzeichnete einen Anstieg um 0,47 Prozent auf 12.038,27 Punkte. Der britische FTSE 100 konnte um 0,39 Prozent auf 8.273,09 Zähler zulegen.

Die jüngsten US-Konjunkturdaten haben die Hoffnungen auf baldige Zinssenkungen in den USA gestützt. Nach der Leitzinssenkung der Europäischen Zentralbank (EZB) am Donnerstag wird erwartet, dass die amerikanische Notenbank Fed am kommenden Mittwoch ebenfalls eine Lockerung ihrer Geldpolitik in Betracht zieht. Medienberichte deuten darauf hin, dass die Fed möglicherweise eine Zinssenkung um 0,50 Prozentpunkte anstreben könnte, was über den bisher favorisierten 0,25 Punkten liegt. Diese Spekulationen hatten jedoch nur einen begrenzten Einfluss auf die Märkte.

Im Laufe der Woche hatten bereits Verbraucher- und Erzeugerpreisdaten auf eine sich abschwächende Inflation in den USA hingewiesen. Auch die US-Einfuhrpreise stiegen im August weniger stark als in den Vormonaten. Darüber hinaus sank die Inflationserwartung der Verbraucher, die im Rahmen des Michigan-Konsumklimas ermittelt wurde, auf den niedrigsten Wert seit Ende 2020.

Im europäischen Branchenvergleich waren am Freitag insbesondere die Automobilwerte gefragt. Der Herstellerverband Acea drängt auf eine Lockerung der Emissionsziele, die eigentlich ab 2025 in Kraft treten sollen. Diese Forderung hat bei den Anlegern für positive Reaktionen gesorgt. BMW und Volkswagen verzeichneten Kursgewinne von über zweieinhalb Prozent, während Mercedes-Benz um 1,9 Prozent zulegte. Im französischen Cac 40 stieg Renault ebenfalls stark, und der Zulieferer Valeo konnte sich an der Indexspitze noch deutlicher verbessern.

Im Pharmasektor stach Roche mit einem Plus von 1 Prozent hervor. Die US-Gesundheitsbehörde FDA hat der Krebsimmuntherapie Tecentriq die Zulassung für eine subkutane Verabreichung erteilt, was die Marktposition des Unternehmens stärken könnte. Auch die Aktie von Straumann stieg um 3,8 Prozent, nachdem die Bank HSBC eine Hochstufung vorgenommen hatte und zum Kauf riet.

Im Nahrungsmittelsektor hingegen gab es negative Nachrichten für Danone, dessen Aktien um 0,5 Prozent fielen. Das Analysehaus Jefferies hat sein Kaufvotum für das Unternehmen gestrichen, da die Margenhoffnungen durch ein langsameres Wachstum in profitablen Bereichen gedämpft werden.

Die Aktien des Logistikkonzerns DSV konnten ihre Vortagsgewinne um 1 Prozent ausbauen. Das Unternehmen hat die Logistik-Tochter der Deutschen Bahn, DB Schenker, für 14,3 Milliarden Euro übernommen. Bereits am Donnerstag war DSV als Favorit für diesen Zuschlag gehandelt worden.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die europäischen Aktienmärkte am Freitag von positiven US-Konjunkturdaten und einer optimistischen Marktentwicklung profitierten. Die Hoffnung auf Zinssenkungen in den USA sowie die positiven Bewegungen in der Automobilbranche trugen zu den Kursgewinnen bei. Die Märkte werden in den kommenden Tagen weiterhin auf die Entscheidungen der Fed und die Entwicklungen in der globalen Wirtschaft achten.

Quellen: dpa-AFX, Bloomberg