American Pharmacists Association lobt FTC-Maßnahmen gegen die angebliche Preiserhöhung von Insulinmedikamenten durch PBMs

Die American Pharmacists Association (APhA) hat die jüngsten Schritte der Federal Trade Commission (FTC) begrüßt, die darauf abzielen, die angeblichen Preiserhöhungen von Insulinmedikamenten durch große Pharmacy Benefit Manager (PBMs) zu untersuchen. Diese Maßnahme wird als entscheidend angesehen, um die Praktiken dieser Zwischenhändler zu beleuchten, die als Hauptakteure im Arzneimittelversorgungssystem der USA gelten.

Die FTC plant, rechtliche Schritte gegen drei der größten PBMs einzuleiten, die mit großen Gesundheitsunternehmen verbunden sind. Diese Unternehmen, darunter UnitedHealth Group’s Optum Rx, CVS Health’s Caremark und Cigna’s Express Scripts, stehen im Verdacht, durch ihre Geschäftsstrategien die Kosten für Medikamente, insbesondere Insulin, in die Höhe zu treiben. Die Behörde argumentiert, dass die Taktiken dieser Unternehmen zu überhöhten Preisen für Patienten führen und somit den Zugang zu lebenswichtigen Medikamenten einschränken.

Hintergrund der FTC-Untersuchung

Die FTC hat seit 2022 eine umfassende Untersuchung der PBMs durchgeführt, wobei der Fokus auf deren Geschäftspraktiken und deren Einfluss auf die Medikamentenpreise liegt. Ein kürzlich veröffentlichtes Zwischenbericht der FTC wirft den größten PBMs vor, das Arzneimittelversorgungssystem zu manipulieren, um ihre eigenen Gewinne zu maximieren, während kleinere, unabhängige Apotheken und Patienten benachteiligt werden. Der Bericht stellt fest, dass sechs der größten PBMs nahezu 95 Prozent der in den USA ausgegebenen Rezepte verwalten und somit eine monopolartige Kontrolle über den Markt ausüben.

Die APhA hat die FTC in ihren Bemühungen unterstützt und betont, dass die Praktiken der PBMs nicht nur die Preise für Insulin erhöhen, sondern auch die Existenz unabhängiger Apotheken gefährden. Diese Apotheken sind oft die einzige Quelle für medizinische Versorgung in vielen Gemeinden und leiden unter den monopolistischen Preissetzungsstrategien der PBMs.

Reaktionen der APhA und der Öffentlichkeit

Michael D. Hogue, der CEO der APhA, hat sich wiederholt zu den Herausforderungen geäußert, mit denen Apotheken und Patienten konfrontiert sind. Er betont die Notwendigkeit einer Reform, um die Transparenz im Gesundheitswesen zu erhöhen und die Praktiken der PBMs zu regulieren. Die APhA hat eine öffentliche Kampagne mit dem Titel „Beendet die schädlichen Praktiken der PBMs jetzt“ ins Leben gerufen, um Verbraucher zu ermutigen, sich an ihre gewählten Vertreter zu wenden und Reformen auf Bundesebene zu fordern.

Diese Initiative zielt darauf ab, das Bewusstsein für die Probleme zu schärfen, die durch die Praktiken der PBMs verursacht werden, und die Gemeinschaft zu mobilisieren, um Druck auf die Gesetzgeber auszuüben. Die APhA hofft, dass durch kollektives Handeln und Öffentlichkeitsarbeit signifikante Veränderungen in den politischen Rahmenbedingungen erreicht werden können, die die Arzneimittelpreise und den Zugang zu Medikamenten betreffen.

Die Rolle der PBMs im Gesundheitssystem

PBMs fungieren als Vermittler im Arzneimittelversorgungssystem, indem sie Rabatte mit Arzneimittelherstellern aushandeln und Listen von Medikamenten erstellen, die von Versicherungen abgedeckt sind. Diese Praktiken haben jedoch auch zu einer Intransparenz geführt, die es den Verbrauchern erschwert, die tatsächlichen Kosten ihrer Medikamente zu verstehen. Die FTC hat festgestellt, dass die Preissetzung durch die PBMs oft nicht im besten Interesse der Patienten erfolgt, sondern vielmehr darauf abzielt, die Gewinne der Zwischenhändler zu maximieren.

Die Biden-Administration hat ebenfalls Druck auf die PBMs ausgeübt, um mehr Transparenz und faire Preisgestaltung zu fördern. Im Rahmen des Inflation Reduction Act wurde der Preis für Insulin für Medicare-Empfänger auf 35 US-Dollar pro Monat begrenzt, jedoch gilt diese Regelung nicht für Patienten mit privater Versicherung.

Ausblick auf die Zukunft

Die APhA bleibt optimistisch, dass die aktuellen Entwicklungen zu einer grundlegenden Reform im Arzneimittelversorgungssystem führen werden. Die FTCs Maßnahmen werden als erster Schritt in Richtung eines faireren und transparenteren Gesundheitssystems angesehen, das den Bedürfnissen der Patienten Vorrang einräumt. Die APhA plant, weiterhin eng mit der FTC und dem Kongress zusammenzuarbeiten, um die Herausforderungen zu bewältigen, die durch die Praktiken der PBMs im Gesundheitssystem entstehen.

Insgesamt wird die Reaktion der APhA auf die FTC-Maßnahmen als ein Zeichen des Wandels gewertet, das sowohl für Patienten als auch für Apotheker von Bedeutung ist. Die bevorstehenden rechtlichen Schritte gegen die PBMs könnten dazu beitragen, die Preistransparenz zu erhöhen und den Zugang zu lebenswichtigen Medikamenten zu verbessern, was letztendlich zu einer besseren Gesundheitsversorgung für alle Amerikaner führen könnte.

Die APhA und andere Organisationen im Gesundheitswesen setzen sich weiterhin für eine Reform ein, die darauf abzielt, die Praktiken der PBMs zu regulieren und sicherzustellen, dass Patienten Zugang zu erschwinglichen Medikamenten haben.

Quellen

https://www.finanzen.net/nachricht/aktien/american-pharmacists-association-applauds-ftc-action-on-pbms-alleged-inflation-of-insulin-drug-prices-13860158

https://www.cnbc.com/2024/07/10/ftc-to-sue-pbms-over-drug-prices-including-insulin.html

https://investorshangout.com/apha-celebrates-ftcs-bold-move-against-pbm-price-inflation-32296-/

https://www.politico.com/news/2024/07/10/ftc-pharmacy-insulin-drug-00167342