ROUNDUP: Hochwasser in Europa - reißende Ströme richten Schäden an

In den letzten Tagen haben extreme Wetterbedingungen in Europa zu verheerenden Hochwassern geführt, die in mehreren Ländern erhebliche Schäden angerichtet haben. Besonders betroffen sind Polen, Tschechien und Österreich, wo die Wasserstände in vielen Regionen alarmierende Höhen erreicht haben. In einigen Fällen sind Menschenleben verloren gegangen, und die Situation bleibt angespannt.

Die Lage in Polen und Tschechien

In Polen haben die heftigen Regenfälle und die anschließenden Überschwemmungen die Kleinstadt Klodzko stark betroffen. Nach dem Bruch eines Staudamms im Schneegebirge hat sich die Lage dramatisch verschärft. Bürgermeister Michal Piszko berichtete, dass die Glatzer Neiße, ein Nebenfluss der Oder, einen Pegelstand von 6,84 Metern erreicht hat, während der normale Wasserstand bei etwa einem Meter liegt. In den Straßen der Stadt steht das Wasser bis zu anderthalb Meter hoch. Die polnische Armee hat Gebirgsjäger mit Booten entsandt, um Menschen zu retten, die in ihren Häusern eingeschlossen sind.

In der tschechischen Stadt Krnov ist die Situation ähnlich kritisch. Der stellvertretende Bürgermeister Miroslav Binar erklärte, dass schätzungsweise 70 bis 80 Prozent der Stadt unter Wasser stehen. Hubschrauber wurden eingesetzt, um Menschen in Not zu retten. Die tschechische Regierung hat eine Sitzung einberufen, um über Nothilfen für die betroffenen Gebiete zu entscheiden. Präsident Petr Pavel hat die Bevölkerung zu Spenden für die Hochwasseropfer aufgerufen, insbesondere in den ärmsten Regionen des Landes.

Österreichs Katastrophensituation

In Österreich hat das Bundesland Niederösterreich die höchste Alarmstufe ausgerufen. Ministerpräsidentin Johanna Mikl-Leitner bezeichnete die Situation als "Ausnahmesituation, wie wir sie noch nie erlebt haben". Tausende Rettungskräfte sind im Einsatz, um Menschen in Sicherheit zu bringen und Sandsackwälle zu errichten, um Häuser und Keller vor den Fluten zu schützen. In der Hauptstadt Wien hat der Wienfluss einen Pegel erreicht, der statistisch nur einmal alle 100 Jahre erwartet wird. Die Stadtverwaltung hat bereits einige Maßnahmen ergriffen, um die Auswirkungen des Hochwassers zu minimieren.

Die Situation in Deutschland

Auch in Deutschland sind die Auswirkungen der Hochwasserereignisse spürbar. In Ostsachsen steigen die Pegelstände an der Elbe, und in Dresden wurde Alarmstufe 2 ausgerufen. Der Wasserstand beträgt derzeit 5,01 Meter und wird voraussichtlich am Montag Alarmstufe 3 (6,00 Meter) erreichen. Zum Vergleich: Der Normalstand der Elbe liegt bei etwa 2 Metern. Die Stadtverwaltung hat bereits Maßnahmen ergriffen, um die Bevölkerung zu schützen und die Infrastruktur zu sichern.

Folgen des Klimawandels

Die jüngsten Hochwasserereignisse werfen auch Fragen zur Rolle des Klimawandels auf. Experten warnen, dass extreme Wetterbedingungen in vielen Regionen Europas zunehmen werden. Die Erderwärmung führt zu häufigeren und intensiveren Niederschlägen, was das Risiko von Überschwemmungen erhöht. In diesem Zusammenhang wird die Notwendigkeit von Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel und zur Verbesserung der Infrastruktur immer dringlicher.

Ausblick

Die Wetterdienste haben für die kommenden Tage weitere Regenfälle vorhergesagt, was die Situation in den betroffenen Regionen weiter verschärfen könnte. Die Regierungen der betroffenen Länder stehen vor der Herausforderung, schnell und effektiv auf die Krisensituation zu reagieren, um die Sicherheit der Bevölkerung zu gewährleisten und die Schäden zu minimieren. Die internationale Gemeinschaft wird ebenfalls aufgerufen, den betroffenen Regionen Unterstützung zukommen zu lassen.

Die aktuellen Ereignisse zeigen, wie verletzlich viele europäische Regionen gegenüber extremen Wetterereignissen sind. Die Notwendigkeit, sich auf zukünftige Herausforderungen vorzubereiten und die Resilienz der Gemeinschaften zu stärken, wird immer wichtiger.

Quellen: dpa-AFX, Nachrichtenagenturen