Hochwasserkatastrophe in Tschechien zwingt zu umfangreichen Evakuierungen

September 16, 2024
16.09.2024
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Tschechien ordnet weitere Evakuierungen an

In Tschechien hat sich die Hochwasserlage in den letzten Tagen dramatisch verschärft, was zu umfangreichen Evakuierungen in mehreren Städten geführt hat. Besonders betroffen ist die Stadt Ostrava, die drittgrößte Stadt des Landes, wo Umweltminister Petr Hladik nach einer Krisensitzung bekannt gab, dass in mehreren Stadtteilen Deichbrüche festgestellt wurden. Die Behörden haben daraufhin entschieden, die Evakuierungen auszuweiten, um die Sicherheit der Bevölkerung zu gewährleisten.

Die Situation in Ostrava ist alarmierend, da Schätzungen zufolge durch die Risse in den Deichen etwa 100 Kubikmeter Wasser pro Sekunde in die Stadt strömen. Um die Lücken in den Deichen zu schließen, wird versucht, diese mit Steinen aufzufüllen. Die Stadt, die am Zusammenfluss mehrerer Flüsse liegt, darunter die Oder und die Opava, ist stark gefährdet, da die Regenfälle in den letzten Tagen zu einem Anstieg der Wasserstände geführt haben.

Die Evakuierungen in Ostrava sind nicht die einzigen in Tschechien. Auch in anderen Städten wie Opava und Krnov mussten Tausende von Menschen ihre Wohnungen verlassen. In Krnov, wo die Flüsse Opava und Opavice aufeinandertreffen, berichtete der stellvertretende Bürgermeister, dass bis zu 80 Prozent des Stadtgebiets überflutet sind. Die Lage dort wird als schlimmer als bei der Flutkatastrophe von 1997 eingeschätzt.

Die Auswirkungen der Überschwemmungen sind weitreichend. Der Bahnverkehr nach Ostrava und weiter in Richtung Polen ist komplett unterbrochen, und ein Kraftwerk musste aufgrund der Hochwassergefahr abgeschaltet werden. In der nahegelegenen Stadt Bohumin sind die Strom- und Mobilfunknetze ausgefallen, und auch die Trinkwasserversorgung ist vielerorts zusammengebrochen. Die Stadt Litovel an der March (Morava) ist ebenfalls stark betroffen, mit Schätzungen zufolge rund 80 Prozent des Stadtgebiets unter Wasser.

Die meteorologischen Bedingungen haben sich in Tschechien in den letzten Tagen erheblich verschlechtert. Seit dem Beginn der Unwetter wurden in den östlichen Sudeten um die Stadt Jesenik die stärksten Niederschläge verzeichnet, mit insgesamt bis zu 500 Litern pro Quadratmeter. In anderen Gebieten des Landes lagen die Niederschläge zwischen 200 und 400 Litern pro Quadratmeter, was mehr als dem üblichen monatlichen Durchschnitt entspricht.

Die tschechische Regierung hat angekündigt, am Montag zusammenzukommen, um über finanzielle Hilfen für die von den Überschwemmungen betroffenen Gebiete zu beraten. Präsident Petr Pavel hat die Bevölkerung aufgerufen, Spenden für die Hochwasseropfer zu leisten, insbesondere in den am stärksten betroffenen Regionen, die häufig auch zu den ärmsten des Landes gehören.

Die Lage bleibt angespannt, und die Behörden warnen vor weiteren Evakuierungen, falls sich die Wetterbedingungen nicht verbessern. Die Einsatzkräfte sind weiterhin im Einsatz, um die Bevölkerung zu schützen und Hilfe zu leisten. Hubschrauber werden eingesetzt, um Menschen in Not zu retten, und die Armee hat Unterstützung angeboten, um die betroffenen Gebiete zu erreichen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Hochwasserlage in Tschechien eine ernste Bedrohung für die Bevölkerung darstellt. Die Behörden arbeiten intensiv daran, die Sicherheit der Menschen zu gewährleisten und die notwendigen Evakuierungen durchzuführen. Die kommenden Tage werden entscheidend sein, um die Auswirkungen der Überschwemmungen zu bewältigen und die betroffenen Gebiete zu unterstützen.

Quellen: dpa-AFX, BörsenNEWS.de, Mannheimer Morgen

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