Aktien New York: Dow bleibt im Plus nach Rekord

NEW YORK - Am Montag, vor dem mit Spannung erwarteten Zinsentscheid der US-Notenbank, zeigten sich die New Yorker Börsen uneinheitlich. Der Dow Jones Industrial, der Leitindex der US-Börse, konnte sich jedoch nach einem frühen Rekordhoch behaupten und schloss mit einem Plus von 0,38 Prozent bei 41.551,65 Punkten. Der marktbreite S&P 500 verzeichnete nur einen minimalen Anstieg von 0,04 Prozent auf 5.628,18 Punkte, während der technologielastige Nasdaq 100 um 0,53 Prozent auf 19.410,73 Punkte fiel.

Die Erwartungen an die US-Notenbank Fed, die am Mittwoch eine Zinsentscheidung treffen wird, haben in den letzten Tagen stark zugenommen. Analysten gehen davon aus, dass die Fed ihren Zinslockerungszyklus mit einer Senkung um 0,5 Prozentpunkte einleiten könnte. Das "Fed Watch Tool" der Optionsbörse CME zeigt eine Wahrscheinlichkeit von 60 Prozent für eine solche Maßnahme an, während diese Wahrscheinlichkeit zu Beginn der Vorwoche nur bei 14 Prozent lag, wie Experten der Schweizer Bank UBS berichteten.

Die Unsicherheit über die zukünftige Zinsentwicklung führte dazu, dass einige Anleger bei den zinssensiblen Technologieaktien vorsichtiger wurden. Der Nasdaq 100 hatte in der Vorwoche fast 6 Prozent zugelegt, was zu einer gewissen Korrektur führte. CMC-Markets-Experte Jochen Stanzl äußerte, dass ein behutsames Vorgehen der Fed wünschenswert wäre und eine moderate Senkung um 0,25 Prozentpunkte bevorzugt werden sollte, um die Möglichkeit weiterer Zinssenkungen in den verbleibenden Sitzungen des Jahres zu signalisieren.

Die Halbleiterwerte, die hauptsächlich an der Nasdaq gelistet sind, litten unter der Marktentwicklung. Micron Technology und On Semiconductor verzeichneten Kursverluste von 5,1 und 3,1 Prozent. Auch die Aktien von Nvidia, einem führenden Unternehmen im Bereich Künstliche Intelligenz, gaben um 1,8 Prozent nach. Im Gegensatz dazu konnten die Aktien von Intel, die ebenfalls im Dow gelistet sind, um 3,9 Prozent zulegen. Dies wurde durch die Aussicht auf staatliche Zuschüsse in Höhe von bis zu 3,5 Milliarden US-Dollar zur Herstellung von Halbleitern für das amerikanische Verteidigungsministerium begünstigt, wie Bloomberg berichtete.

Bei den Telekommunikationsunternehmen konnten die Aktien von AT&T und Echostar Kursgewinne von 3 und 10,4 Prozent verbuchen. Berichten zufolge führen beide Unternehmen Gespräche über eine mögliche Fusion ihrer Satellitenfernseh-Töchter DirecTV und Dish.

Die Aktien von Apple hingegen fielen am Ende des Dow um 2,8 Prozent. Analysten führten dies auf eine geringere als erwartete Nachfrage nach dem neuen iPhone 16 Pro zurück, basierend auf einer Auswertung der Vorbestellungen. Boeing-Aktien schlossen mit einem Minus von 0,9 Prozent, was auf den Streik der größten Gewerkschaft und Überlegungen zur Bonitätsabstufung durch Moody's zurückzuführen ist. Aufgrund des Streiks hat Boeing einen Einstellungsstopp verhängt, um Kosten zu sparen.

Insgesamt bleibt die Marktlage angespannt, da die Anleger auf die kommenden Entscheidungen der Fed warten und die wirtschaftlichen Indikatoren genau beobachten. Der Dow Jones hat sich zwar stabil gezeigt, doch die Schwankungen an den Technologiebörsen deuten auf eine mögliche Korrektur hin, während die Unsicherheiten über die Zinsentwicklung weiterhin bestehen.

Die Entwicklungen an den US-Börsen werden auch in den kommenden Tagen genau verfolgt, da die Zinsentscheidungen und die Reaktionen der Märkte auf diese Entscheidungen entscheidend für die weitere Entwicklung der Aktienkurse sein könnten.

Quellen: dpa-AFX, Bloomberg