Trump macht Biden und Harris für Anschlagsversuch verantwortlich

September 16, 2024
16.09.2024
4 Minuten
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ROUNDUP: Trump beschuldigt Biden und Harris nach Anschlagsversuch

WASHINGTON/WEST PALM BEACH - Der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump hat US-Präsident Joe Biden und dessen Stellvertreterin Kamala Harris für einen mutmaßlichen Anschlagsversuch auf ihn verantwortlich gemacht. In einem Interview mit Fox News Digital äußerte Trump, dass der festgenommene Verdächtige die Rhetorik von Biden und Harris geglaubt habe und danach gehandelt habe. Trump erklärte: "Ihre Rhetorik führt dazu, dass auf mich geschossen wird, obwohl ich derjenige bin, der das Land retten wird, und sie diejenigen sind, die das Land zerstören."

Die Schüsse, die auf Trumps Golfplatz in Florida abgegeben wurden, haben Besorgnis über eine mögliche Eskalation der politischen Gewalt in den USA ausgelöst. Trump bezeichnete Biden und Harris als "Feinde im Inneren" und nannte sie "die wahre Bedrohung". Auf seiner Plattform Truth Social fügte er hinzu: "Wegen dieser kommunistischen linken Rhetorik fliegen die Kugeln, und es wird nur noch schlimmer werden!"

Details zum Anschlagsversuch

Am Sonntagnachmittag entdeckte der Secret Service den bewaffneten Verdächtigen, den 58-jährigen Ryan Wesley Routh, nur wenige hundert Meter von Trump entfernt, versteckt in Büschen am Zaun seines Golfplatzes in West Palm Beach. Beamte schossen auf ihn, und der Mann flüchtete in einem Auto, wurde jedoch kurze Zeit später auf einer Autobahn in der Nähe festgenommen. Das Motiv des Verdächtigen bleibt unklar.

Anklage gegen den Verdächtigen

Gegen Routh wurde am Montagvormittag vor einem Bundesgericht in Florida Anklage erhoben. Ihm werden der Besitz einer Feuerwaffe als verurteilter Straftäter und der Besitz einer Feuerwaffe mit unkenntlich gemachter Seriennummer vorgeworfen. Berichten zufolge könnte gegen ihn noch in weiteren Punkten Anklage erhoben werden. Bei seinem ersten Gerichtstermin trug Routh einen dunklen Gefängniskittel und war gefesselt. Eine Haftanhörung ist für den 23. September und die Anklageverlesung für den 30. September geplant.

Politische Reaktionen

Der Vorfall hat auch Reaktionen von Biden und Harris hervorgerufen, die betonten, dass für Gewalt in den USA kein Platz sei. Harris mahnte, dass alle ihren Teil dazu beitragen sollten, um zu verhindern, dass dieser Vorfall zu weiterer Gewalt führt. Trump-Unterstützer Elon Musk sorgte für Aufregung mit einem Kommentar auf der Plattform X, den er jedoch schnell wieder löschte. In seinem Beitrag schrieb er: "Und es versucht noch nicht mal jemand, Biden/Kamala zu ermorden."

Die rechte Influencerin Laura Loomer, die sich zuletzt häufig an Trumps Seite zeigte, äußerte auf X, dass die Medien versuchten, Trump und seine Unterstützer zu töten. Trump selbst nutzte den Vorfall, um Spendenaufrufe zu verschicken.

Das Motiv des Täters

Das genaue Motiv des Verdächtigen bleibt unklar. Medienberichten zufolge handelt es sich bei Routh um einen Bauunternehmer aus North Carolina, der sich in sozialen Netzwerken politisch äußerte und auch kritisch über Trump war. Laut der "New York Times" soll Routh nach Hawaii gezogen sein und sich öffentlich für die Unterstützung der Ukraine im Kampf gegen Russland eingesetzt haben. Ob es einen Zusammenhang zwischen seiner politischen Haltung und dem Vorfall in Florida gibt, wird derzeit untersucht.

Angespannte politische Stimmung

Die politische Stimmung in den USA ist seit Jahren angespannt, insbesondere nach der polarisierenden Amtszeit von Trump und dem Sturm auf das Kapitol am 6. Januar 2021. Im Januar hatte US-Justizminister Merrick Garland auf die zunehmenden Drohungen gegen Amtsträger und demokratische Institutionen hingewiesen. Die Befürchtung, dass sich die gesellschaftliche Spaltung im Land weiter vertieft, hat sich seither bestätigt.

Trump, der am 5. November gegen die Demokratin Harris antreten wird, sieht sich einem engen Rennen gegenüber. Umfragen deuten darauf hin, dass die Wahl sehr knapp werden könnte.

Forderungen nach mehr Sicherheit

Der Vorfall wirft erneut Fragen zur Sicherheit von Präsidentschaftskandidaten auf. Der Verdächtige schaffte es, mit einer Waffe bis auf wenige hundert Meter an Trump heranzukommen. Biden sprach sich für eine Stärkung des Secret Service aus und betonte, dass die Personenschützer mehr Unterstützung benötigen. Auch der republikanische Vorsitzende des US-Repräsentantenhauses, Mike Johnson, forderte mehr Schutz für hochrangige Politiker.

In der Geschichte der USA gab es immer wieder Gewaltakte gegen Präsidenten. So wurde Abraham Lincoln 1865 in einem Theater erschossen, John F. Kennedy 1963 in Dallas ermordet und Ronald Reagan wurde 1981 in Washington angeschossen. Diese Vorfälle haben das Bewusstsein für die Sicherheit von politischen Führern geschärft.

Der Vorfall auf dem Golfplatz von Trump könnte die Diskussion über die Sicherheit von Politikern und die Verantwortung der politischen Rhetorik weiter anheizen, während die USA sich auf die bevorstehenden Wahlen vorbereiten.

Quellen: dpa-AFX, Fox News Digital, New York Times

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