US-Börsen schließen starke Woche mit Gewinnen ab

September 13, 2024
13.09.2024
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ROUNDUP/Aktien New York Schluss: Starke Woche endet mit weiteren Gewinnen

Die US-Börsen haben am Freitag eine starke Woche mit weiteren Gewinnen abgeschlossen. Die Hoffnung auf baldige Zinssenkungen in den USA wurde durch positive Konjunkturdaten gestützt. Der Leitindex Dow Jones Industrial schloss mit einem Plus von 0,72 Prozent bei 41.393,78 Punkten. Auch der marktbreite S&P 500 konnte um 0,54 Prozent auf 5.626,02 Punkte zulegen, während der technologielastige Nasdaq 100 um 0,47 Prozent auf 19.514,59 Punkte anstieg. In der Gesamtbetrachtung erzielten der Dow und der Nasdaq 100 in dieser Woche Kursgewinne von 2,6 beziehungsweise 5,9 Prozent.

Im Verlauf der Woche hatten bereits Verbraucher- und Erzeugerpreisdaten Hinweise auf eine sich abschwächende Inflation in den USA geliefert. Die US-Einfuhrpreise stiegen im August weniger stark als zuvor, was die Marktteilnehmer positiv aufnahmen. Zudem verbesserte sich das von der Universität Michigan ermittelte Konsumklima im September den zweiten Monat in Folge und übertraf die Erwartungen der Analysten. Die Inflationserwartungen der Verbraucher für das kommende Jahr sanken auf den niedrigsten Stand seit Ende 2020, was von den Ökonomen nicht vorhergesehen wurde.

Robert Greil, Chefstratege bei Merck Finck, kommentierte, dass die US-Notenbank Fed voraussichtlich der Europäischen Zentralbank mit einer Leitzinssenkung um einen Viertelprozentpunkt folgen wird. Jürgen Molnar, Kapitalmarktstratege bei RoboMarkets, äußerte sich ebenfalls skeptisch über eine große Zinssenkung in der kommenden Woche. William Dudley, ein ehemaliges Mitglied der Fed, sieht hingegen Spielraum für eine Zinssenkung um 0,5 Prozentpunkte.

Die Aktien von Oracle setzten am Freitag ihre Rekordjagd fort und schlossen mit einem Plus von 0,4 Prozent. Der Softwarekonzern gab bei der Firmenmesse "CloudWorld" eine optimistische mittel- bis langfristige Prognose ab. Bereits am Dienstag hatte Oracle gute Quartalszahlen veröffentlicht und Zuversicht für die Geschäfte rund um Künstliche Intelligenz in der eigenen Cloud-Infrastruktur verbreitet.

Die Titel von Restoration Hardware (RH) stiegen vor dem Wochenende um über 25 Prozent, nachdem der Möbelhändler mit positiven Quartalszahlen überraschte. Dennoch senkte RH die Umsatzprognose für das laufende Jahr. Analyst Jonathan Matuszewski von Jefferies merkte an, dass die Markterwartungen zuvor niedrig waren.

Die Aktien von Trump Media & Technology erholten sich um fast 12 Prozent. Dies wurde durch Aussagen von Mehrheitsaktionär und US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump unterstützt, der erklärte, dass er nicht beabsichtige, seine Anteile zu verkaufen, wenn in der kommenden Woche eine Haltefrist abläuft.

Im Gegensatz dazu büßten die Papiere von Boeing, dem Schlusslicht im Dow, 3,7 Prozent ein. Die Nachrichten über einen Streik der größten Gewerkschaft des Flugzeugbauers, trotz Einkommenssteigerungen und Standortzusagen, belasteten die Aktien. Zudem erwogen Analysten von Moody's eine mögliche Bonitätsabstufung des Unternehmens, was den Abwärtsdruck verstärkte.

Die Entwicklung der Aktien von Impfstoffherstellern war sehr unterschiedlich. Während Biontech mit einem Kursanstieg von 17,5 Prozent einen Aufwärtstrend beschleunigte und ein Jahreshoch erreichte, fielen die Aktien von Moderna um 2 Prozent. Analysten erwarteten von Biontech auf dem laufenden Kongress der European Society for Molecular Oncology "große Neuigkeiten". Dagegen reagierten die Anleger auf den tristen Umsatzausblick von Moderna mit Abstufungen der Aktien.

Adobe enttäuschte die Anleger mit seiner Umsatzprognose für das vierte Geschäftsquartal, was zu einem Kursrutsch von 8,5 Prozent führte. Damit waren die Aktien des Unternehmens, das zunehmend Künstliche Intelligenz in seine Software integriert, die größten Verlierer im Nasdaq 100. Trotz guter Zahlen zum abgelaufenen Quartal konnte Adobe die Anleger nicht überzeugen.

Auf der anderen Seite zählten Halbleiterunternehmen wie Micron, On Semiconductor und Applied Materials zu den größten Gewinnern des Tages. Die Aktien von Nvidia, einem führenden Unternehmen im Bereich Künstliche Intelligenz, blieben hingegen unverändert.

Der Euro konnte am Freitag seine zwischenzeitlichen Gewinne nicht halten. Im New Yorker Handel kostete die Gemeinschaftswährung zuletzt 1,1077 US-Dollar, nachdem sie zuvor bis auf 1,1101 Dollar gestiegen war. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,1081 Dollar fest, was einem Rückgang des Dollars auf 0,9024 Euro entsprach.

Am US-Anleihenmarkt stieg der Terminkontrakt für zehnjährige Papiere um 0,14 Prozent auf 115,34 Punkte, während die Rendite dieser Staatspapiere auf 3,66 Prozent sank.

Insgesamt zeigt die Woche an den US-Börsen eine positive Entwicklung, die durch optimistische Konjunkturdaten und die Hoffnung auf Zinssenkungen unterstützt wird. Die Marktteilnehmer werden die kommenden Entwicklungen genau beobachten, insbesondere im Hinblick auf die Entscheidungen der US-Notenbank.

--- Von Gerold Löhle, dpa-AFX ---

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