Wirtschaftliche Erholung in Deutschland erst 2025 erwartet

September 25, 2024
25.09.2024
3 Minuten
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Bankenverband: Wirtschaftsbelebung verschiebt sich auf 2025

Der Bankenverband hat seine Prognosen zur wirtschaftlichen Entwicklung in Deutschland aktualisiert. In einer jüngsten Mitteilung wurde festgestellt, dass die erhoffte Belebung der Wirtschaft in diesem Jahr nicht wie erwartet eintreten wird. Stattdessen wird mit einer leichten Erholung erst im Jahr 2025 gerechnet. Diese Anpassung der Erwartungen ist das Ergebnis einer umfassenden Analyse der aktuellen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, die von den Chefvolkswirten der privaten Banken durchgeführt wurde.

Heiner Herkenhoff, der Hauptgeschäftsführer des Bankenverbandes, erklärte, dass die Hoffnungen auf eine stärkere Konsumbelebung in diesem Jahr enttäuscht wurden. Auch die Investitionen der Unternehmen sind deutlich zurückgegangen, was die wirtschaftliche Lage zusätzlich belastet. Diese Entwicklungen sind eng mit der allgemeinen Stimmungslage der Verbraucher und der Unternehmen verknüpft. Viele Verbraucher zeigen sich verunsichert hinsichtlich der zukünftigen wirtschaftlichen Entwicklung und halten sich daher mit ihren Ausgaben zurück. Trotz eines Anstiegs der Reallöhne legen sie mehr Geld zur Seite, anstatt es auszugeben.

Die Investitionsbereitschaft der Unternehmen leidet ebenfalls unter dieser gedämpften Stimmung. Herkenhoff fordert daher von der Bundesregierung, dass sie die Standort- und Investitionsbedingungen in Deutschland grundlegend verbessert. Er betont, dass es notwendig sei, die Wachstumsinitiative schnell und umfassend umzusetzen. Zudem seien deutliche Signale erforderlich, um eine Aufbruchstimmung zu schaffen. Ein wirtschaftspolitischer Stillstand bis zur Bundestagswahl im kommenden Jahr wäre nicht tragbar.

Für das Jahr 2025 prognostiziert der Bankenverband ein leichtes Wirtschaftswachstum von 0,7 Prozent. Diese Erholung wird durch steigende Reallöhne und eine abflauende Sparquote der privaten Haushalte unterstützt. Allerdings wird auch für das kommende Jahr erwartet, dass die außenwirtschaftlichen Impulse zunächst schwach bleiben. Die Prognose beruht auf einer Umfrage unter den Chefvolkswirten privater Banken, die Mitglieder des Ausschusses für Wirtschafts- und Währungspolitik sind.

Die aktuelle wirtschaftliche Situation in Deutschland ist von verschiedenen Faktoren geprägt. Neben der Unsicherheit der Verbraucher und der Unternehmen spielen auch externe Einflüsse eine Rolle. Die geopolitischen Spannungen, die Inflation und die Zinsentwicklung sind nur einige der Herausforderungen, mit denen die deutsche Wirtschaft konfrontiert ist. Diese Faktoren wirken sich nicht nur auf die Konsumausgaben aus, sondern auch auf die Bereitschaft der Unternehmen, in neue Projekte zu investieren.

Die Konsumausgaben der privaten Haushalte werden für 2023 mit einem Rückgang von 0,4 Prozent prognostiziert. Für 2024 wird ein moderates Wachstum von 0,4 Prozent erwartet, während für 2025 ein Anstieg von 0,8 Prozent prognostiziert wird. Ähnlich verhält es sich mit den staatlichen Konsumausgaben, die 2023 um 0,1 Prozent zurückgehen, aber 2024 und 2025 voraussichtlich zunehmen werden.

Die Ausrüstungsinvestitionen, die für das wirtschaftliche Wachstum von zentraler Bedeutung sind, werden 2023 um 0,8 Prozent zurückgehen und für 2024 sogar einen Rückgang von 2,0 Prozent erfahren. Erst 2025 wird ein Anstieg um 1,0 Prozent erwartet. Auch im Bauwesen wird ein Rückgang der Investitionen von 3,4 Prozent im Jahr 2023 und 1,4 Prozent im Jahr 2024 prognostiziert, bevor sich die Lage 2025 stabilisieren könnte.

Die Exporte, die ebenfalls einen wichtigen Beitrag zur wirtschaftlichen Stabilität leisten, werden für 2023 mit einem Rückgang von 0,3 Prozent prognostiziert. Für 2024 wird ein moderates Wachstum von 0,3 Prozent erwartet, während 2025 ein Anstieg von 2,0 Prozent prognostiziert wird. Die Importe werden 2023 um 0,6 Prozent sinken und 2024 voraussichtlich um 0,8 Prozent zurückgehen, bevor sie 2025 um 2,3 Prozent ansteigen.

Die Entwicklung der Verbraucherpreise ist ein weiterer wichtiger Aspekt der wirtschaftlichen Prognose. Für 2023 wird ein Anstieg von 5,9 Prozent erwartet, gefolgt von 2,3 Prozent im Jahr 2024 und 2,2 Prozent im Jahr 2025. Diese Inflationsraten können sich auf das Konsumverhalten der Verbraucher auswirken und somit die wirtschaftliche Erholung beeinflussen.

Die Arbeitslosenzahl wird voraussichtlich im Jahr 2023 bei 2,61 Millionen liegen, mit einem Anstieg auf 2,75 Millionen im Jahr 2024 und einem weiteren Anstieg auf 2,78 Millionen im Jahr 2025. Dies deutet darauf hin, dass die wirtschaftlichen Herausforderungen auch auf dem Arbeitsmarkt spürbar sind.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die wirtschaftliche Belebung in Deutschland auf sich warten lässt und erst im Jahr 2025 in Sicht ist. Die aktuellen Prognosen des Bankenverbandes verdeutlichen die Notwendigkeit von politischen Maßnahmen zur Verbesserung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen. Die kommenden Monate werden entscheidend sein, um die Weichen für eine nachhaltige wirtschaftliche Erholung zu stellen.

Die vollständige Präsentation zur Konjunkturprognose sowie weitere Informationen sind auf der Webseite des Bankenverbandes verfügbar.

Quellen: Finanzen.net, Bankenverband.de

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