Meyer-Werft-Chef Eikens hält Standort Papenburg für zukunftsfähig
Der Geschäftsführer der Meyer Werft, Bernd Eikens, äußerte sich kürzlich optimistisch über die Zukunft des Standorts Papenburg. Trotz der Herausforderungen, mit denen die Werft konfrontiert ist, bleibt Eikens überzeugt, dass die Nachfrage nach Kreuzfahrtschiffen aus Papenburg bestehen bleibt. In einem Interview mit dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) erklärte er: "Solange es eine Nachfrage nach Kreuzfahrten gibt, wird es auch eine nach Kreuzfahrtschiffen aus Papenburg geben. Davon bin ich fest überzeugt."
Die Meyer Werft, die sich in einer finanziell angespannten Lage befindet, hat in der Vergangenheit bereits einen Personalabbau von 340 Stellen verhandelt. Eikens stellte jedoch klar, dass er derzeit keinen weiteren Stellenabbau für notwendig halte, da die Auftragslage stabil sei und es viel zu tun gebe. "Den bereits verhandelten Personalabbau von 340 Stellen müssen wir umsetzen. Darüber hinaus sehe ich derzeit keinen zusätzlichen Bedarf", betonte er.
Eikens hob hervor, dass die Werft in Bereichen wie Nachhaltigkeit führend sei. Die Meyer Werft hat als eine der ersten Werften Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologien sowie LNG (verflüssigtes Erdgas) in großem Maßstab integriert. Diese Innovationen sind Teil einer breiteren Strategie, um neue Märkte zu erschließen. "Wir bauen ein Forschungsschiff, zwei Versorgungsschiffe für die Marine und Konverter-Plattformen für Hochsee-Windparks", erläuterte Eikens.
Die Unterstützung des Bundes und des Landes Niedersachsen spielt eine entscheidende Rolle für die Zukunft der Meyer Werft. Mit einem Rettungspaket in Höhe von 400 Millionen Euro haben Bund und Land zusammen rund 80 Prozent der Anteile an der Werft übernommen. Dies geschah in Reaktion auf die finanziellen Schwierigkeiten, die durch die Corona-Pandemie, den Ukraine-Konflikt und steigende Rohstoffpreise verursacht wurden. Eikens betonte, dass die Werft kein klassischer Sanierungsfall sei, jedoch Herausforderungen wie unklare Strukturen und mangelnde Transparenz bewältigen müsse.
Die Meyer Werft ist seit mehr als 225 Jahren ein fester Bestandteil der deutschen Schiffbauindustrie und hat sich einen Ruf für hochwertige Kreuzfahrtschiffe erarbeitet. Trotz der aktuellen Herausforderungen hat das Unternehmen Aufträge im Wert von 11 Milliarden Euro bis ins Jahr 2031, was die Bedeutung der Werft für die regionale und nationale Wirtschaft unterstreicht.
Die Sicherung von Arbeitsplätzen ist eine der obersten Prioritäten. Eikens wies darauf hin, dass die Refinanzierung, die durch die staatliche Unterstützung ermöglicht wurde, dazu beiträgt, die Arbeitsplätze bei der Meyer Werft und in deren Zuliefernetzwerk zu sichern. Insgesamt hängen laut unabhängigen Gutachtern mehr als 20.000 Arbeitsplätze in Deutschland direkt und indirekt vom Fortbestand der Werft ab.
Die Meyer Werft plant, langfristig wieder in private Hände zu übergehen. Die Eignerfamilie Meyer hat eine Rückkaufoption für die Anteile, die derzeit von Bund und Land gehalten werden. Eikens und andere Beteiligte sind zuversichtlich, dass die Werft gestärkt aus dieser Krise hervorgehen wird und ihre Position als eines der führenden Unternehmen im internationalen Schiffbau behaupten kann.
Die Herausforderungen, vor denen die Meyer Werft steht, sind nicht zu unterschätzen. Eikens sprach von unzureichenden Kontrollprozessen und einer IT-Infrastruktur, die den komplexen Anforderungen des Betriebs nicht gerecht wird. Dennoch bleibt die Werft optimistisch und plant, die notwendigen Schritte zur Verbesserung der internen Strukturen und Prozesse zu unternehmen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Standort Papenburg trotz der gegenwärtigen Schwierigkeiten als zukunftsfähig angesehen wird. Die Meyer Werft hat das Potenzial, sich durch Innovationen und staatliche Unterstützung neu zu positionieren und ihre Rolle als wichtiger Akteur in der globalen Schifffahrtsindustrie zu behaupten.
Die Aussagen von Bernd Eikens und die strategischen Entscheidungen der Meyer Werft werden weiterhin von der Öffentlichkeit und den Medien beobachtet, da sie entscheidend für die wirtschaftliche Stabilität der Region und die Zukunft der Mitarbeiter sind.
Quellen: - Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) - Dow Jones Newswires - dpa