Beendigung von ANH-Verträgen
Die Beendigung von Verträgen mit der Nationalen Hydrokarbonagentur Kolumbiens (ANH) hat in den letzten Monaten an Bedeutung gewonnen, insbesondere im Hinblick auf die Herausforderungen, die mit der Exploration und Produktion von Kohlenwasserstoffen verbunden sind. Ein aktuelles Beispiel ist die teilweise Beendigung des Explorations- und Produktionsvertrags zwischen Interoil Colombia Exploration and Production (ICEP) und der ANH für das LLA-47 Block. Diese Entscheidung wurde getroffen, nachdem die Gemeinschaften in der Region unnachgiebigen Widerstand gegen die Explorationsaktivitäten geleistet hatten, was die normale Entwicklung der Aktivitäten und die Erfüllung der explorativen Verpflichtungen über einen längeren Zeitraum verhinderte.
Die ANH hatte in der Vergangenheit mehrere Fristverlängerungen und Aussetzungen für den Vertrag gewährt, um ICEP die Möglichkeit zu geben, die erforderlichen Verpflichtungen zu erfüllen. Die nun beschlossene teilweise Beendigung des LLA-47 Vertrags sieht vor, dass die Bestimmungen bezüglich der Explorationsaktivitäten und -verpflichtungen aufgehoben werden. Das Explorationsgebiet des Blocks wird an die ANH zurückgegeben, jedoch ohne die Produktion aus dem Vikingo-Bohrfeld zu beeinträchtigen, das von den Gemeinschaften nicht angefochten wurde und weiterhin für die verbleibende wirtschaftliche Lebensdauer des Bohrfelds betrieben wird.
Gemäß den Bedingungen der Beendigung wird ICEP keine Strafen oder Entschädigungen für die Nichterfüllung der Explorationsverpflichtungen zahlen müssen. Dies betrifft auch die Verpflichtungen zur Durchführung von Investitionen in anderen Gebieten, die aus dem LLA-47 Vertrag resultieren. Ursprünglich umfassten diese Verpflichtungen das Bohren von neun Explorationsbohrungen mit einem Gesamtinvestitionsvolumen von 27 Millionen US-Dollar. Die Produktion aus dem Vikingo-Bohrfeld wird voraussichtlich für die verbleibende wirtschaftliche Lebensdauer des Bohrfelds fortgesetzt.
Zusätzlich zur Beendigung des LLA-47 Vertrags wird auch eine vollständige Beendigung des Explorations- und Produktionsvertrags zwischen ICEP und der ANH für das benachbarte Altair-Block erwartet. Diese Entscheidung wird ebenfalls ohne Strafen oder Entschädigungen für ICEP oder das Unternehmen getroffen. Der Altair-Vertrag sieht nur eine Explorationsverpflichtung vor, die das Bohren eines Explorationsbohrlochs mit einem Investitionswert von 3 Millionen US-Dollar umfasst. Da das Altair-Block nicht in Produktion ist, wird die Beendigung in diesem Fall vollständig sein.
Im Rahmen des Beendigungsprozesses hat die ANH ICEP die Erlaubnis erteilt, die Sicherheiten, die den LLA-47 Vertrag absichern, von insgesamt 11,1 Millionen US-Dollar auf 100.000 US-Dollar zu reduzieren. Eine ähnliche Reduzierung wurde auch für die 300.000 US-Dollar Garantie des Altair-Vertrags auf 100.000 US-Dollar gewährt.
Die Beendigung des LLA-47 Vertrags muss von einem internen Ausschuss der ANH genehmigt werden. Dieser Ausschuss wird die Ausführung der Protokolle zur teilweisen Beendigung prüfen, die unter anderem die Rückgabe des Explorationsgebiets an die ANH, die Berichterstattung über die Beendigung an die Gemeinschaften sowie die Ausstellung von Bestätigungen über durchgeführte Explorationsaktivitäten und verschiedene Zertifikate und Quittungen für Arbeits- und Lieferantenzahlungen umfassen.
Das Unternehmen wird zudem eine schriftliche Resolution einberufen, um die genannten Beendigungen von den Inhabern der Senior Secured Callable Bonds 2015/2026 genehmigen zu lassen. Eine separate Ankündigung wird gemacht, wenn der Vorschlag an die Anleihegläubiger verteilt wird.
Interoil Exploration and Production ASA ist ein norwegisches Unternehmen, das sich auf die Exploration und Produktion von Kohlenwasserstoffen konzentriert und an der Osloer Börse notiert ist. Das Unternehmen betreibt mehrere Produktions- und Explorationsanlagen in Kolumbien und Argentinien und hat seinen Hauptsitz in Oslo.
Die Beendigung von Verträgen mit der ANH ist ein komplexer Prozess, der sowohl rechtliche als auch gesellschaftliche Aspekte berücksichtigt. Die ANH hat in der Vergangenheit Verfahren zur vorzeitigen Beendigung von Verträgen aufgrund schwerwiegender Störungen der öffentlichen Ordnung oder sozialer Konflikte in den betroffenen Gebieten veröffentlicht. Diese Verfahren ermöglichen es den Vertragsinhabern, eine einvernehmliche Beendigung der Verträge zu beantragen, wenn die Umstände die Durchführung der vertraglichen Aktivitäten über einen Zeitraum von mehr als 24 Monaten unmöglich machen.
Die ANH prüft jeden Antrag individuell und entscheidet, ob sie dem Antrag auf einvernehmliche Beendigung des Vertrags stattgibt. Diese Regelungen sind Teil der Bemühungen der ANH, eine nachhaltige Entwicklung im Bereich der Kohlenwasserstoffe zu fördern und gleichzeitig die Rechte der betroffenen Gemeinschaften zu schützen.
Insgesamt zeigt die Situation um die Beendigung von ANH-Verträgen die Herausforderungen und Komplexitäten auf, die mit der Exploration und Produktion von Kohlenwasserstoffen in Kolumbien verbunden sind. Der Dialog zwischen Unternehmen, der ANH und den betroffenen Gemeinschaften bleibt entscheidend, um nachhaltige Lösungen zu finden, die sowohl wirtschaftliche als auch soziale Interessen berücksichtigen.