Büroflächen im Umbruch: Potenzial für neuen Wohnraum in deutschen Städten

September 20, 2024
20.09.2024
2 Minuten
Immobilienblog main image

Ifo-Institut: Büroumwandlungen wegen Homeoffice könnten Wohnungen schaffen

Die Umwandlung von Büroflächen in Wohnraum könnte eine Lösung für den Wohnungsmangel in den sieben größten deutschen Städten darstellen. Laut einer aktuellen Studie des Ifo-Instituts für Wirtschaftsforschung und des Immobilienberaters Colliers könnten durch diese Umnutzungen rund 60.000 neue Wohnungen für etwa 102.000 Menschen entstehen. Die Studie bezieht sich auf die Städte Berlin, Hamburg, München, Köln, Frankfurt, Stuttgart und Düsseldorf.

Die Untersuchung zeigt, dass etwa 30 Prozent der leerstehenden Büroflächen in technischer und baurechtlicher Hinsicht für eine Umwandlung in Wohnraum geeignet sind. Dies entspricht einer Fläche von rund 2,3 Millionen Quadratmetern. Zudem wird erwartet, dass der Bedarf an Büroflächen in den kommenden Jahren aufgrund der zunehmenden Nutzung von Homeoffice weiter sinken wird. Schätzungen zufolge könnte bis 2030 eine zusätzliche Fläche von 3,5 Millionen Quadratmetern zur Verfügung stehen, die ebenfalls für Wohnraum genutzt werden könnte.

Simon Krause, ein Forscher des Ifo-Instituts und Ko-Autor der Studie, betont, dass die Umwandlung von Büroflächen in Wohnraum eine wichtige Maßnahme zur Linderung des Wohnungsmangels in städtischen Gebieten darstellen kann. Er weist jedoch darauf hin, dass nur ein kleiner Teil der potenziellen Umnutzungen wirtschaftlich realisierbar ist. Die Studie hebt hervor, dass kreative Nachnutzungskonzepte erforderlich sind, um die unterschiedlichen städtischen Bedarfe, wie Wohnen, Gewerbe und Freizeit, zu decken.

Ein weiterer Ko-Autor der Studie, Andreas Trumpp von Colliers, ergänzt, dass die Veränderungen in der Arbeitswelt durch das Homeoffice auch die Art und Weise beeinflussen, wie Büros genutzt werden. Die Homeoffice-Quote in Deutschland hat sich in den letzten zwei Jahren stabilisiert und liegt bei etwa 25 Prozent der Beschäftigten. Über zwei Drittel der Unternehmen haben Homeoffice-Regelungen eingeführt, was zu einem signifikanten Rückgang der Nachfrage nach Büroflächen führt.

Die Studie prognostiziert, dass die Nachfrage nach Büroflächen bis 2030 um etwa 12 Prozent sinken könnte. Dies würde in den sieben Großstädten einem Rückgang von rund 11,5 Millionen Quadratmetern Bürofläche entsprechen. Der Büromarkt in Deutschland zeigt bereits Anzeichen eines Strukturwandels, da die Leerstandsquote in den letzten Jahren gestiegen ist.

Die Ergebnisse der Studie verdeutlichen, dass es nur begrenzte Möglichkeiten gibt, Büros in dringend benötigten Wohnraum umzuwandeln. Dennoch könnten die Umwandlungen von Büroflächen in Wohnraum eine wertvolle Ergänzung zur Schaffung neuen Wohnraums darstellen. Die Studie bietet auch Fallbeispiele, die aufzeigen, unter welchen Bedingungen diese Umnutzungen erfolgreich umgesetzt werden können.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Umwandlung von Büroflächen in Wohnraum eine vielversprechende Lösung für die Herausforderungen auf dem Wohnungsmarkt in deutschen Großstädten darstellen könnte. Die Studie des Ifo-Instituts und von Colliers bietet wichtige Erkenntnisse und Anregungen für die zukünftige Entwicklung städtischer Räume.

Quellen:

  • ifo Institut
  • Colliers
author image

Willkommen bei KapitalKompakt! Auf unserem Finanzblog finden Sie die neuesten Nachrichten aus der Finanzwelt, praktische Tipps für Ihre Geldanlage und wertvolle Informationen zu Aktien, Kryptowährungen, DAX und Steuern. Bleiben Sie auf dem Laufenden und verbessern Sie Ihre finanzielle Zukunft mit unseren fundierten Ratschlägen und Analysen.