Canfor äußert sich zu seinen Vermögenswerten in British Columbia
Die Canfor Corporation, ein führendes Unternehmen in der Holzverarbeitungsindustrie, hat am 12. September 2024 in einer Pressemitteilung Details zu ihren Vermögenswerten in British Columbia (BC) bekannt gegeben. Diese Stellungnahme folgt auf die Ankündigung vom 4. September, die Schließung der Sägewerke Plateau und Fort St. John bekanntzugeben. Diese Maßnahmen betreffen etwa 500 Mitarbeiter und führen zu einem Verlust von 670 Millionen Boardfuß an jährlicher Produktionskapazität.
Canfor hat betont, dass das Unternehmen weiterhin bestrebt ist, Möglichkeiten zur Veräußertung eines Teils seiner nördlichen BC-Vermögenswerte zu erkunden. Dies geschieht im Kontext der Unterstützung anderer Hersteller in der Region, die mit ähnlichen Herausforderungen konfrontiert sind, insbesondere im Hinblick auf den Zugang zu wirtschaftlich tragfähigem Holz. Die wirtschaftlichen Bedingungen und der Zugang zu Holz sind für viele Unternehmen in der Branche von entscheidender Bedeutung, insbesondere angesichts der jüngsten Entwicklungen auf dem Markt.
In der Pressemitteilung wurde darauf hingewiesen, dass Canfor bereits Interesse von mehreren Parteien erhalten hat und das Unternehmen entsprechende Optionen prüfen und Gespräche führen wird. Wie es in der Branche üblich ist, wird eine öffentliche Bekanntmachung erfolgen, wenn es wesentliche Entwicklungen gibt, die eine solche Offenlegung erfordern.
Hintergrund der Schließungen
Die Entscheidung zur Schließung der beiden Sägewerke wurde durch eine Reihe von Faktoren beeinflusst. Dazu gehören die anhaltenden finanziellen Verluste, schwache Holzpreise und die jüngste Erhöhung der US-Zölle auf Weichholz, die fast eine Verdopplung der bisherigen Tarife zur Folge hatte. Diese Zollerhöhung, die am 14. August 2024 wirksam wurde, stellte einen entscheidenden Wendepunkt für die wirtschaftliche Lage von Canfor dar. Das Unternehmen hat in den letzten Jahren „Hunderte Millionen Dollar“ an Verlusten in seinen BC-Betrieben hinnehmen müssen.
Canfor-Präsident und CEO Don Kayne erklärte, dass die Komplexität der Vorschriften und die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen die Herausforderungen für das Unternehmen weiter verschärfen. Er betonte, dass eine Verzögerung der Schließungen nur die Belastungen durch die Anti-Dumping-Zölle verlängern würde, was zusätzliche Risiken für die verbleibenden Betriebe mit sich bringt.
Reaktionen auf die Schließungen
Die Schließung der Sägewerke hat in der betroffenen Region Besorgnis ausgelöst. Fort St. John Bürgermeisterin Lilia Hansen äußerte sich schockiert über die Auswirkungen auf die Gemeinde und die betroffenen Familien. Sie bezeichnete die Schließung als „eine erhebliche Belastung für unsere Gemeinschaft“ und betonte das Engagement des Stadtrats, die lokale Wirtschaft und die Arbeitskräfte zu unterstützen.
Die Auswirkungen der Schließungen sind nicht nur auf die direkten Mitarbeiter beschränkt. Die Schließung hat auch Auswirkungen auf Zulieferer, Auftragnehmer und die gesamte Gemeinschaft, die von der Holzindustrie abhängig ist. Die Gewerkschaften, insbesondere die United Steelworkers, haben ebenfalls auf die Notwendigkeit hingewiesen, den betroffenen Arbeitnehmern Unterstützung zu bieten und einen Übergangsplan zu entwickeln.
Zukunftsperspektiven für die Holzindustrie in BC
Die Holzindustrie in British Columbia steht vor erheblichen Herausforderungen, die durch Marktbedingungen, regulatorische Rahmenbedingungen und internationale Handelsbeziehungen beeinflusst werden. Die kanadische Regierung hat die US-Zölle als unfair kritisiert, doch die steigenden Kosten, die mit diesen Zöllen verbunden sind, haben die Schwierigkeiten für die Holzindustrie in der Provinz verstärkt.
Die Provinzregierung hat angekündigt, Maßnahmen zu ergreifen, um die betroffenen Gemeinden und Arbeitnehmer zu unterstützen. Dazu gehören Investitionen in die Schaffung von Arbeitsplätzen und die Förderung von Innovationen in der Holzverarbeitung. Die Regierung hat auch Programme ins Leben gerufen, um den Zugang zu Holzressourcen zu verbessern und die Wertschöpfung in der Region zu steigern.
Die Canfor Corporation bleibt ein bedeutender Akteur in der Holzindustrie und hat sich verpflichtet, die verbleibenden Betriebe in der Provinz zu unterstützen. Das Unternehmen plant, mit den Gewerkschaften zusammenzuarbeiten, um einen umfassenden Anpassungsplan für die betroffenen Mitarbeiter zu entwickeln, der unter anderem Abfindungspakete und Unterstützung bei der Beantragung von Arbeitslosengeld umfasst.
Schlussfolgerung
Die Entwicklungen rund um die Canfor Corporation und die Schließung ihrer Sägewerke in British Columbia verdeutlichen die Herausforderungen, mit denen die Holzindustrie konfrontiert ist. Die Reaktionen der betroffenen Gemeinden und der Regierung zeigen, dass es einen dringenden Bedarf an Lösungen gibt, um die wirtschaftliche Stabilität und die Zukunft der Holzindustrie in der Region zu sichern. Die nächsten Schritte von Canfor und der Regierung werden entscheidend sein, um die Auswirkungen auf die betroffenen Arbeitnehmer und Gemeinden zu mildern und eine nachhaltige Zukunft für die Branche zu gewährleisten.
Quellen:
https://www.finanzen.net/nachricht/aktien/canfor-comments-on-bc-assets-13841389
https://www.canfor.com/investor-relations/investor-news-press-releases/news-detail/2024/09/04/canfor-announces-closure-of-plateau-and-fort-st.-john-sawmills-in-northern-bc
https://vancouversun.com/business/canfor-mill-closures-leave-bc-communities-eyeing-difficult-transitions