Chinas Vision für eine neue Ära der internationalen Beziehungen mit Afrika

September 5, 2024
05.09.2024
3 Minuten
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Xi Jinping: China und Afrika als Vorbild für neue internationale Beziehungen

Der chinesische Staatspräsident Xi Jinping hat am 5. September 2024 in der Großen Halle des Volkes in Beijing eine Grundsatzrede anlässlich des Gipfeltreffens des China-Afrika-Kooperationsforums (FOCAC) gehalten. In seiner Ansprache betonte er die Bedeutung und den Erfolg der chinesisch-afrikanischen Beziehungen, die seit der Gründung des Forums im Jahr 2000 einen bedeutenden Fortschritt gemacht haben. Xi wies darauf hin, dass China und Afrika in den letzten 24 Jahren eine enge Zusammenarbeit und gegenseitige Unterstützung entwickelt haben, die als Beispiel für eine neue Art internationaler Beziehungen dienen kann.

Xi Jinping kündigte an, dass China die bilateralen Beziehungen zu allen afrikanischen Ländern, die diplomatische Beziehungen zu China unterhalten, auf eine strategische Ebene heben werde. Dies soll den Weg für eine umfassende chinesisch-afrikanische Gemeinschaft mit geteilter Zukunft in der neuen Ära ebnen. Der Präsident erklärte, dass beide Seiten gemeinsam an der Förderung der „Sechs Modernisierungen“ arbeiten sollten, die eine gerechte und nachhaltige Entwicklung, wirtschaftliche Prosperität, umweltfreundliche Praktiken sowie Frieden und Sicherheit umfassen.

Ein zentrales Anliegen des Gipfels war die Umsetzung von zehn wichtigen Partnerschaftsinitiativen, die darauf abzielen, die Modernisierung in verschiedenen Bereichen voranzutreiben. Dazu gehören unter anderem die Förderung des gegenseitigen Verständnisses zwischen Zivilisationen, die Stärkung der Wirtschafts- und Handelsbeziehungen, die Entwicklung von Industrieketten, die Verbesserung der Konnektivität, die Förderung von Gesundheit und Hygiene sowie der Kulturaustausch. Xi betonte, dass kein Land auf dem Weg zur Modernisierung zurückgelassen werden sollte.

Im Rahmen des Gipfels wurde die „Beijinger Erklärung über den Aufbau einer allumfassenden chinesisch-afrikanischen Gemeinschaft mit geteilter Zukunft in der neuen Ära“ sowie der FOCAC-Beijinger Aktionsplan für die Jahre 2025 bis 2027 verabschiedet. Diese Dokumente sollen die zukünftige Zusammenarbeit zwischen China und Afrika strukturieren und die Ziele der Partnerschaft festlegen.

Die Beziehungen zwischen China und Afrika sind in den letzten Jahren durch eine Vielzahl von Infrastrukturprojekten geprägt worden. China hat in Afrika mehr als 1.000 Brücken, fast 100 Häfen und 10.000 Kilometer Bahnstrecken gebaut. Diese Investitionen sollen nicht nur die wirtschaftliche Entwicklung des Kontinents unterstützen, sondern auch die Lebensqualität der Menschen vor Ort verbessern. Chinesische Unternehmen haben sich in vielen afrikanischen Ländern als wichtige Akteure etabliert und tragen zur Schaffung von Arbeitsplätzen und zur Entwicklung lokaler Industrien bei.

Die chinesische Regierung hat jedoch auch erkannt, dass die bisherigen Strategien in der Zusammenarbeit mit Afrika überdacht werden müssen. In den letzten Jahren hat sich die Kreditvergabe an afrikanische Länder verringert, und es wird zunehmend Wert auf kleinere, weniger risikobehaftete Projekte gelegt. Dies geschieht vor dem Hintergrund, dass viele der großen Infrastrukturprojekte in der Vergangenheit oft als überdimensioniert angesehen wurden und nicht immer wirtschaftlich tragfähig waren.

Xi Jinping stellte klar, dass China weiterhin bereit sei, in die Entwicklung Afrikas zu investieren, und dass die Partnerschaft auf gegenseitigem Nutzen basieren sollte. Dies umfasst auch die Unterstützung bei der Entwicklung erneuerbarer Energien, die für viele afrikanische Länder von großer Bedeutung sind. Chinas Engagement in Afrika wird als Teil einer breiteren Strategie gesehen, die darauf abzielt, die Rolle Chinas im Globalen Süden zu stärken und eine Stimme für Entwicklungsländer zu sein.

Die Zusammenarbeit zwischen China und Afrika wird auch durch gemeinsame historische Erfahrungen gestärkt. Beide Seiten haben in der Vergangenheit gegen Imperialismus und Kolonialismus gekämpft und streben nun nach einer gemeinsamen Zukunft, die auf gegenseitigem Respekt und Unterstützung basiert. Diese Solidarität wird als Grundlage für die Fortsetzung der Beziehungen zwischen China und Afrika betrachtet.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Gipfeltreffen des China-Afrika-Kooperationsforums eine wichtige Plattform für den Austausch und die Zusammenarbeit zwischen beiden Seiten darstellt. Die von Xi Jinping skizzierten Initiativen und Strategien zielen darauf ab, die Beziehungen weiter zu vertiefen und ein Modell für neue internationale Beziehungen zu schaffen, das auf Gleichheit, gegenseitigem Nutzen und gemeinsamer Entwicklung basiert.

Die Entwicklungen in den kommenden Jahren werden zeigen, inwieweit diese Ziele erreicht werden können und wie sich die Beziehungen zwischen China und Afrika weiter gestalten werden. Die internationale Gemeinschaft wird die Fortschritte aufmerksam verfolgen, insbesondere im Hinblick auf die Herausforderungen, die sich aus den globalen wirtschaftlichen und politischen Veränderungen ergeben.

Quellen:

https://www.finanzen.net/nachricht/aktien/xi-jinping-china-und-afrika-als-vorbild-fuer-neue-internationale-beziehungen-13822038

https://german.cri.cn/2024/09/05/ARTIK1anZIcfnRufRtxDe3fi240905.shtml

https://www.tagesschau.de/ausland/asien/china-afrika-gipfel-102.html

https://www.srf.ch/news/international/treffen-in-peking-china-spricht-milliarden-fuer-afrika-xi-kritisiert-den-westen

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