Chinesische Banken geben Zahlungen nach Russland zurück und verändern Handelsdynamik

September 7, 2024
07.09.2024
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Wegen Sanktionen: Chinesische Banken schicken selbst Zahlungen nach Russland zurück, wenn Ware schon geliefert wurde

In den letzten Monaten hat sich die wirtschaftliche Beziehung zwischen Russland und China aufgrund der zunehmenden internationalen Sanktionen erheblich verändert. Chinesische Banken, die zuvor als wichtige Partner für russische Unternehmen galten, haben begonnen, Zahlungen zurückzuschicken, selbst wenn die Waren bereits geliefert wurden. Diese Entwicklung hat weitreichende Konsequenzen für den Handel zwischen den beiden Ländern und wirft Fragen über die zukünftige wirtschaftliche Zusammenarbeit auf.

Hintergrund der Sanktionen

Die westlichen Sanktionen gegen Russland wurden als Reaktion auf die militärischen Aggressionen des Landes, insbesondere im Kontext des Ukraine-Konflikts, verhängt. Diese Sanktionen zielen darauf ab, die russische Wirtschaft zu destabilisieren und die finanziellen Mittel des Landes zu beschneiden. Die USA und ihre Verbündeten haben eine Vielzahl von Maßnahmen ergriffen, darunter den Ausschluss russischer Banken vom internationalen Zahlungssystem SWIFT und das Einfrieren von Vermögenswerten.

Chinesische Banken unter Druck

Die neuen Sanktionen haben dazu geführt, dass chinesische Banken ihre Richtlinien zur Abwicklung von Zahlungen mit Russland verschärfen. Berichten zufolge werden bis zu 80 Prozent der Überweisungen in chinesischen Yuan, die von russischen Unternehmen getätigt werden, zurückgeschickt. Diese Zahlungen werden oft wochenlang blockiert, bevor die Banken entscheiden, ob sie diese ausführen können oder nicht. Diese Unsicherheit führt zu erheblichen finanziellen Verlusten für russische Unternehmen, die auf rechtzeitige Zahlungen angewiesen sind.

Die Auswirkungen auf den Handel

Die Rücksendungen von Zahlungen haben direkte Auswirkungen auf den Handel zwischen Russland und China. Unternehmen, die auf chinesische Lieferanten angewiesen sind, müssen nun mit erheblichen Verzögerungen und zusätzlichen Kosten rechnen. Die Schwierigkeiten bei der Abwicklung von Zahlungen haben dazu geführt, dass viele russische Unternehmen gezwungen sind, auf Zwischenhändler zurückzugreifen, was die Kosten weiter in die Höhe treibt.

Reaktionen aus Russland

Die russische Regierung und Unternehmen haben begonnen, die Auswirkungen der Sanktionen zu analysieren und nach Lösungen zu suchen. Einige russische Banker haben öffentlich erklärt, dass die Methoden zur Umgehung der Sanktionen als „Staatsgeheimnis“ behandelt werden sollten, da sie ständig unter Druck stehen, von den westlichen Ländern entdeckt und unterbunden zu werden. Diese Aussagen verdeutlichen die angespannte Lage, in der sich Russland befindet, während es versucht, seine wirtschaftlichen Beziehungen aufrechtzuerhalten.

Die Rolle Chinas

Trotz der Schwierigkeiten bleibt China ein wichtiger Handelspartner für Russland. Der Handel zwischen den beiden Ländern hat im vergangenen Jahr ein Rekordniveau erreicht, wobei China mittlerweile Russlands größter Handelspartner ist. Die chinesische Regierung hat sich jedoch bislang nicht offiziell zu den Sanktionen geäußert und versucht, eine neutrale Position zu wahren. Dennoch zeigen die Maßnahmen der chinesischen Banken, dass der Druck der westlichen Sanktionen auch auf China nicht ohne Auswirkungen bleibt.

Ausblick auf die Zukunft

Die aktuellen Entwicklungen werfen Fragen über die zukünftige wirtschaftliche Zusammenarbeit zwischen Russland und China auf. Während Russland weiterhin auf China als wichtigen Partner angewiesen ist, könnte der Druck der westlichen Sanktionen dazu führen, dass China seine Geschäftsbeziehungen zu Russland überdenkt. Die Unsicherheit in Bezug auf die Zahlungsabwicklung könnte dazu führen, dass Unternehmen in beiden Ländern vorsichtiger werden und ihre Handelsstrategien anpassen.

Insgesamt zeigt die Situation, dass die geopolitischen Spannungen und wirtschaftlichen Sanktionen nicht nur unmittelbare Auswirkungen auf die betroffenen Länder haben, sondern auch weitreichende Konsequenzen für die globalen Handelsbeziehungen mit sich bringen können. Die kommenden Monate werden entscheidend sein, um zu beobachten, wie sich die Beziehung zwischen Russland und China weiterentwickelt und welche Maßnahmen beide Länder ergreifen werden, um den Herausforderungen zu begegnen.

Quellen: Finanzen.net, Business Insider, Frankfurter Rundschau

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