Einigung im Postbank-Streit führt zu Kursanstieg der Deutschen Bank

August 22, 2024
22.08.2024
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Deutsche Bank einig mit Großteil der Postbank-Kläger – Aktie deutlich im Plus

Im langwierigen Rechtsstreit zwischen der Deutschen Bank und ehemaligen Aktionären der Postbank gibt es nun eine bedeutende Einigung. Die Deutsche Bank hat sich mit einem Großteil der Kläger geeinigt, was einen wichtigen Schritt in der Klärung der finanziellen Ansprüche darstellt. Diese Einigung könnte erhebliche Auswirkungen auf die Finanzen der Bank haben und hat bereits zu einem Anstieg der Aktienkurse geführt.

Die Einigung betrifft mehr als 80 Kläger, die zusammen fast 60 Prozent der geltend gemachten Forderungen repräsentieren. Die Deutsche Bank hat angekündigt, dass die Einigung einen positiven Effekt auf das Vorsteuerergebnis im dritten Quartal von etwa 430 Millionen Euro haben wird. Der Vergleich sieht vor, dass die Kläger einen zusätzlichen Betrag von 31 Euro pro Aktie erhalten, was zusammen mit den bereits gezahlten 25 Euro zu einem Gesamtbetrag von 56 Euro pro Aktie führt.

Die Verhandlungen und der anschließende Vergleich sind das Ergebnis eines jahrelangen Streits, der seinen Ursprung in der Mehrheitsübernahme der Postbank durch die Deutsche Bank im Jahr 2010 hat. Die zentrale Frage in diesem Rechtsstreit war, ob die Zwangsabfindung, die den Minderheitsaktionären angeboten wurde, angemessen war. Die Kläger hatten argumentiert, dass die Deutsche Bank bereits vor dem öffentlichen Übernahmeangebot faktisch die Kontrolle über die Postbank hatte und daher mehr hätte zahlen müssen.

Die Deutsche Bank hatte vorsorglich 1,3 Milliarden Euro für mögliche Entschädigungen zurückgelegt, was im zweiten Quartal zu einem Verlust von 143 Millionen Euro führte. Die Einigung mit den Klägern ermöglicht es der Bank nun, einen Teil dieser Rückstellungen aufzulösen, was sich positiv auf die Bilanz auswirken wird. Experten schätzen, dass die erzielten Vergleiche im Durchschnitt etwa 45 Prozent der Rückstellungen in Anspruch nehmen werden.

Die Aktien der Deutschen Bank reagierten positiv auf die Nachricht der Einigung. Am Donnerstag stiegen die Aktienkurse um über 4 Prozent, was die Bank zum größten Gewinner im DAX machte. In den vergangenen Monaten hat die Aktie der Deutschen Bank bereits um rund 15 Prozent zugelegt, und die aktuelle Einigung könnte das Vertrauen der Anleger weiter stärken.

Die Einigung ist jedoch nicht das endgültige Ende des Rechtsstreits. Es gibt weiterhin Kläger, die nicht Teil des Vergleichs sind, und die Verhandlungen mit diesen Parteien laufen noch. Die Deutsche Bank hat betont, dass sie weiterhin an einer Lösung interessiert ist, um die finanziellen Risiken des Rechtsstreits weiter zu minimieren.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Einigung zwischen der Deutschen Bank und einem Großteil der Postbank-Kläger einen bedeutenden Fortschritt in einem langwierigen Rechtsstreit darstellt. Die finanziellen Auswirkungen dieser Einigung könnten sowohl für die Bank als auch für die Aktionäre von großer Bedeutung sein, und die positive Marktreaktion deutet darauf hin, dass das Vertrauen in die Deutsche Bank möglicherweise wieder wächst.

Quellen: finanzen.net, WirtschaftsWoche, Börsennews.

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