Erster Faktencheck des TV-Duells zwischen Trump und Harris

September 11, 2024
11.09.2024
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Trumps und Harris' erstes TV-Duell im Faktencheck

Rund zwei Monate vor der US-Präsidentschaftswahl haben sich die beiden Kandidaten, Kamala Harris und Donald Trump, bei ihrem ersten TV-Duell in Philadelphia, Pennsylvania, einem intensiven Schlagabtausch hingegeben. In einem Format, das für beide Kandidaten eine bedeutende Bühne darstellt, wurden zahlreiche Themen angesprochen, die die Wähler interessieren. Die Debatte war geprägt von gegenseitigen Vorwürfen, dass der jeweils andere das Land in den Abgrund geführt habe und dass es an konkreten Plänen fehle.

Der Auftakt der Debatte

Das Duell begann mit einem Handschlag zwischen Harris und Trump, was in der aktuellen politischen Landschaft der USA eine gewisse Symbolik trägt. Harris stellte sich als die Vizepräsidentin vor und begann sofort, Trump mit scharfen Worten zu konfrontieren. Trump hingegen bezeichnete Harris als „radikale Linke“ und warf ihr vor, die amerikanische Gesellschaft zu schädigen.

Wirtschaft und Inflation

Ein zentrales Thema der Debatte war die Wirtschaft. Trump behauptete, während seiner Amtszeit habe es „praktisch keine Inflation“ gegeben und dass die Biden-Harris-Administration die höchste Inflation in der Geschichte der USA verursacht habe. Diese Aussage wurde jedoch als falsch eingestuft. Historische Daten zeigen, dass die höchste Inflationsrate in den USA im Jahr 1778 bei 29,78 Prozent lag und die höchste Rate seit Einführung des Verbraucherpreisindexes im Jahr 1917 bei 20,49 Prozent. Während Trumps Amtszeit lag die kumulierte Inflationsrate bei etwa 8 Prozent, während die Inflation unter Biden bis Juli 2024 bei 19 Prozent lag.

Abtreibungsrecht

Ein weiterer kontroverser Punkt war das Abtreibungsrecht. Trump behauptete, die Politik der Demokraten ermögliche es, das Leben eines Babys im neunten Monat zu nehmen. Diese Aussage wurde ebenfalls als falsch bewertet, da die vorsätzliche Tötung eines Neugeborenen in den USA illegal ist. Harris wies darauf hin, dass Abtreibungen nur bis zur Lebensfähigkeit des Fötus, normalerweise bis zur 24. Schwangerschaftswoche, erlaubt sind und dass sie sich für die gesetzliche Verankerung des Rechts auf Abtreibung einsetzen würde.

Der Klimawandel

Harris konfrontierte Trump mit seiner Behauptung, dass der Klimawandel erfunden sei. Diese Aussage wurde als korrekt eingestuft, da Trump in der Vergangenheit wiederholt die Existenz eines von Menschen verursachten Klimawandels in Frage gestellt hat. Seine Äußerungen zu diesem Thema haben in der politischen Diskussion für viel Aufsehen gesorgt.

Wahlergebnisse und Popular Vote

Trump behauptete, er habe mehr Stimmen als jeder andere Republikaner in der Geschichte erhalten. Diese Aussage wurde als falsch bewertet, da er zwar die Präsidentschaftswahl 2016 gewann, jedoch landesweit mehr als 2,8 Millionen Stimmen hinter seiner demokratischen Rivalin Hillary Clinton lag. Das Wahlsystem in den USA beruht auf dem Electoral College, was bedeutet, dass die Wahl nicht nur auf der Anzahl der Stimmen basiert, sondern auch auf den Stimmen der Wahlleute.

Arbeitslosigkeit und wirtschaftliche Lage

Harris warf Trump vor, die schlimmste Arbeitslosigkeit seit der „Großen Depression“ hinterlassen zu haben. Diese Behauptung wurde als kontextabhängig betrachtet. Tatsächlich erreichte die Arbeitslosenquote im April 2020 während Trumps Amtszeit einen Höchststand von 14,8 Prozent, bevor sie auf 6,4 Prozent sank, als Trump das Amt verließ. Harris argumentierte, dass die Biden-Administration die wirtschaftlichen Probleme, die Trump hinterlassen hatte, nun aufräumen müsse.

Die Reaktionen auf die Debatte

Die Debatte wurde von vielen als eine entscheidende Gelegenheit für Harris angesehen, sich als ernstzunehmende Kandidatin zu präsentieren. Während Trump auf seine gewohnte Rhetorik zurückgriff, versuchte Harris, die Wähler direkt anzusprechen und ihre Positionen klar zu formulieren. Die Debatte endete ohne klare Gewinner, aber sie stellte beide Kandidaten vor die Herausforderung, ihre Botschaften an ein breites Publikum zu vermitteln.

Fazit

Das erste TV-Duell zwischen Kamala Harris und Donald Trump hat die politischen Spannungen in den USA weiter angeheizt. Beide Kandidaten haben ihre Positionen klar dargelegt und sich gegenseitig mit Vorwürfen überzogen. Die Wähler stehen nun vor der Aufgabe, die Aussagen der Kandidaten zu bewerten und zu entscheiden, wer ihrer Meinung nach die besseren Lösungen für die drängenden Probleme des Landes bietet.

Quellen: finanzen.net, BR24, ariva.de, news.de, ZDF.

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