Aktien Europa Schluss: Enttäuschende US-Daten lassen Kurse fallen

Am Dienstag, dem 3. September 2024, wurden die europäischen Aktienmärkte durch schwache Konjunkturdaten aus den USA belastet. Der europäische Leitindex EuroStoxx 50 verzeichnete einen Rückgang um 1,22 Prozent und schloss bei 4.912,52 Punkten. Auch die Indizes außerhalb der Eurozone litten unter dem Druck: Der britische FTSE 100 fiel um 0,78 Prozent auf 8.298,46 Punkte, während der Schweizer SMI um 0,83 Prozent auf 12.348,19 Punkte nachgab.

US-Konjunkturdaten im Fokus

Die Stimmung in der US-Industrie hatte sich im August zwar aufgehellt, jedoch blieb die Verbesserung hinter den Erwartungen der Analysten zurück. Der ISM-Einkaufsmanagerindex, der als wichtiger Indikator für die wirtschaftliche Aktivität gilt, lag weiterhin unter der Wachstumsschwelle von 50 Punkten. Die Landesbank Hessen-Thüringen kommentierte, dass die Sorgen vor einer konjunkturellen Schwächephase in der Industrie zwar etwas kleiner geworden seien, die Unsicherheit jedoch weiterhin bestehen bleibe.

Marktreaktionen und Kursbewegungen

Die schwachen US-Daten sorgten für einen Abwärtstrend an den europäischen Börsen. Der DAX in Frankfurt fiel um 0,97 Prozent auf 18.747,11 Punkte, nachdem er im frühen Handel ein Rekordhoch knapp unter 19.000 Punkten erreicht hatte. Der MDAX der mittelgroßen Unternehmen sank um 0,92 Prozent auf 25.405,46 Punkte. Marktbeobachter wiesen darauf hin, dass die Anleger die bevorstehenden US-Arbeitsmarktdaten am Freitag genau im Auge behalten, da diese möglicherweise die Zinssenkungserwartungen beeinflussen könnten.

Einfluss der Halbleiterbranche

Besonders stark betroffen war der Technologiesektor, insbesondere die Halbleiterindustrie. Enttäuschende Umsatzdaten des US-Verbandes der Halbleiterindustrie führten zu hohen Verlusten bei europäischen Chipwerten. Aktien von Infineon im DAX, Aixtron im MDAX sowie Süss Microtec und Elmos Semiconductor im SDAX fielen um bis zu 6,6 Prozent. Analysten stellten fest, dass die Umsatzentwicklung unter den saisonalen Trends lag und die Marktteilnehmer besorgt über die anhaltende Schwäche in der Branche sind.

Analystenkommentare und Unternehmensnachrichten

Analystenkommentare trugen ebenfalls zur Volatilität bei. Die Aktien von Puma stiegen um 1,2 Prozent, nachdem die französische Investmentbank Exane BNP Paribas die Aktie hochgestuft hatte. Im Gegensatz dazu verzeichnete BASF einen Rückgang von 2,4 Prozent, da die Bank of America ihre Kaufempfehlung zurückzog. Die Chemieunternehmen scheinen aus dem Fokus der Anleger gerückt zu sein, während andere Sektoren wie die defensive Konsumgüterbranche stabil blieben.

Ausblick auf die kommenden Wochen

Die Marktteilnehmer blicken nun auf die bevorstehenden wirtschaftlichen Indikatoren und die Reaktionen der Zentralbanken. Die Erwartungen an eine Zinssenkung durch die US-Notenbank und die Europäische Zentralbank im September sind hoch. Analysten fragen sich, ob eine Zinssenkung um 0,25 oder sogar 0,5 Prozentpunkte möglich sein wird. Die kommenden Arbeitsmarktdaten werden entscheidend sein, um die Richtung der Zinspolitik zu bestimmen.

Zusammenfassung

Insgesamt zeigt der Handel am Dienstag, dass die europäischen Märkte stark von den wirtschaftlichen Entwicklungen in den USA beeinflusst werden. Die enttäuschenden Konjunkturdaten haben nicht nur die Stimmung der Anleger gedrückt, sondern auch zu einem Rückgang in mehreren Sektoren geführt. Die Unsicherheit bleibt hoch, und die Marktteilnehmer werden die kommenden Daten genau beobachten, um ihre Entscheidungen zu treffen.

Quellen: dpa-AFX, Landesbank Hessen-Thüringen, Exane BNP Paribas, Bank of America