Europäische Aktienmärkte unter Druck - Anleger warten auf US-Daten

September 5, 2024
05.09.2024
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Aktien Europa Schluss: Erneut Verluste - Zurückhaltung vor US-Daten

Am Donnerstag zeigten sich die europäischen Aktienmärkte erneut von ihrer schwächeren Seite. Vor dem Hintergrund bevorstehender wichtiger wirtschaftlicher Daten aus den USA blieben die Anleger zurückhaltend. Der September, traditionell ein schwieriger Monat für die Börsen, setzte seinen negativen Trend fort und sorgte für eine gedämpfte Stimmung unter den Investoren.

Der EuroStoxx 50, der Leitindex der Eurozone, schloss mit einem Minus von 0,68 Prozent bei 4.815,15 Punkten und erreichte damit das Niveau, das zuletzt Mitte August beobachtet wurde. Besonders auffällig war, dass der Index leicht unter die 200-Tage-Durchschnittslinie fiel, ein Indikator für den langfristigen Trend, der derzeit aufwärts gerichtet ist.

Auch außerhalb der Eurozone blieb die Entwicklung negativ. Der britische FTSE 100 gab um 0,34 Prozent auf 8.241,71 Punkte nach, während der Schweizer SMI um 1,19 Prozent auf 12.031,34 Zähler fiel. Diese Rückgänge wurden von Analysten als eine Reaktion auf die allgemeine Unsicherheit in Bezug auf die US-Wirtschaft interpretiert, insbesondere im Hinblick auf die bevorstehenden Arbeitsmarktdaten, die am Freitag veröffentlicht werden.

Die Experten der UBS wiesen darauf hin, dass die saisonalen Muster in den vergangenen Jahren im September zu Kursverlusten geführt haben und die Anleger in diesem Jahr ähnliche Erfahrungen machen könnten. Besonders betroffen war der Technologiesektor, der in dieser Woche stark unter Druck geraten ist. Analysten erwarten, dass die Schwankungen in diesem Sektor anhalten könnten, was für Investoren sowohl Risiken als auch potenzielle Einstiegschancen mit sich bringt.

Im europäischen Technologiesektor fiel der entsprechende Index am Donnerstag auf ein Vier-Wochen-Tief. Im Gegensatz dazu fanden defensivere Anlagen, wie Versorger und Immobilienwerte, mehr Nachfrage. Diese Sektoren erreichten Höchststände, die zuletzt im Jahr 2022 verzeichnet wurden. Die sinkenden Zinsen haben im Immobiliensektor zu einer Aufbruchstimmung geführt, was auch den Versorgern zugutekommt, deren Geschäftsmodelle ebenfalls kapitalintensiv sind.

Die Luxusgüterwerte standen am Ende des EuroStoxx unter Druck, insbesondere die Aktien von Hermès, die um 6,4 Prozent fielen und damit auf den tiefsten Stand seit einem Monat abrutschten. Diese Entwicklung wird vor allem auf die unsicheren wirtschaftlichen Perspektiven in China zurückgeführt, einem wichtigen Markt für die Luxusgüterindustrie.

Die Aktien von Air Liquide, einem führenden Gasekonzern, verloren mehr als drei Prozent, nachdem die US-Bank Morgan Stanley eine negative Bewertung ausgesprochen hatte. Analyst Thomas Wrigglesworth äußerte Bedenken hinsichtlich eines möglichen zyklischen Abschwungs, der in der aktuellen Aktienbewertung nicht ausreichend berücksichtigt werde.

In London sorgten die Papiere von Asos für Aufsehen, die um über 18 Prozent zulegten. Der Online-Modehändler gab bekannt, dass er die Mehrheit an den Marken Topshop und Topman an den Eigentümer der Einzelhandelsgruppe Bestseller verkauft hat. Analyst Matthew Abraham von der Berenberg Bank erklärte, dass Asos mit dieser Maßnahme erhebliches Kapital freisetze, das für die Umsetzung der bereits bestehenden Strategie genutzt werden könne.

Im Gegensatz dazu erlebten die Aktien von Associated British Foods einen Rückgang von 8,5 Prozent. Das Unternehmen warnte, dass das Umsatzwachstum bei Primark, einem seiner Tochterunternehmen, durch ungünstige Wetterbedingungen beeinträchtigt werde und dass das Zuckergeschäft in diesem Jahr weniger profitabel sein werde als ursprünglich erwartet.

Insgesamt bleibt die Unsicherheit an den Märkten hoch, während die Anleger auf die kommenden US-Arbeitsmarktdaten warten. Diese Daten könnten entscheidend dafür sein, wie die US-Notenbank ihre Geldpolitik in naher Zukunft gestalten wird. Die Märkte scheinen in einer abwartenden Haltung zu verharren, während sie die Entwicklungen genau beobachten.

Die aktuellen Entwicklungen an den europäischen Aktienmärkten verdeutlichen die Herausforderungen, vor denen die Anleger stehen, während sie versuchen, die richtige Balance zwischen Risiko und potenziellen Renditen zu finden.

Quellen: dpa-AFX, UBS, Morgan Stanley

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