Fachkräftemangel im Handwerk: 113000 Stellen bleiben unbesetzt

September 20, 2024
20.09.2024
2 Minuten
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Rund 113.000 Stellen im Handwerk unbesetzt

Köln - Eine aktuelle Studie des arbeitgebernahen Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) zeigt, dass im deutschen Handwerk rund 113.000 Fachkräfte fehlen. Diese Zahl verdeutlicht die anhaltende Problematik des Fachkräftemangels, die in mehreren Bereichen des Handwerks besonders ausgeprägt ist. Laut der Studie sind vor allem Fachkräfte für Bauelektrik und Kfz-Technik gefragt. Aktuell gibt es etwa 18.300 offene Stellen für Bauelektriker und 16.300 für Kfz-Techniker, für die es keine entsprechend qualifizierten Arbeitssuchenden gibt. Auch im Bereich Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik klafft mit 12.200 unbesetzten Stellen eine erhebliche Lücke.

Wachsende Lücke im Fachkräfteangebot

Die Studie hebt hervor, dass zwar die Zahl der neuen Ausbildungsverträge in diesen Berufen langsam ansteigt, der Bedarf der Unternehmen jedoch schneller wächst. Lydia Malin, die Autorin der Studie, erklärt: „Die Lücke wird deshalb von Jahr zu Jahr größer.“ Dies bedeutet, dass trotz einer leichten Verbesserung in der Ausbildungssituation die Nachfrage nach qualifizierten Fachkräften weiterhin über dem Angebot liegt.

Vielfältige Karrierechancen im Handwerk

Malin betont, dass Berufe im Handwerk vielfältig sind und die Möglichkeit bieten, früh Verantwortung zu übernehmen. Diese Berufe sind nicht nur krisensicher, sondern auch stets gefragt. Darüber hinaus spielen Handwerker eine entscheidende Rolle in der erfolgreichen Umsetzung der Klimatransformation, da viele Handwerksberufe eng mit umweltfreundlichen Technologien verknüpft sind.

Forderungen nach besseren Ausbildungsbedingungen

Die IG Metall hat in diesem Kontext bessere Ausbildungsbedingungen im Handwerk gefordert. Nadine Boguslawski, Tarif- und Handwerksvorständin der IG Metall, erklärte, dass die Betriebe durch verbindliche tarifliche Regelungen attraktiver für den Nachwuchs werden müssen. Sie betont: „Mit Mobilitäts-, Energie- und Wärmewende ist das Handwerk eine entscheidende Basis einer besseren Zukunft.“

Abwanderung junger Fachkräfte

Trotz eines leichten Anstiegs der Ausbildungszahlen in klimarelevanten Berufen wie Elektrotechniker oder Anlagenmechaniker im Bereich Sanitär-Heizung-Klima, wird der tatsächliche Nachwuchsbedarf nicht gedeckt. Laut IG Metall wandern rund 60 Prozent der jungen Fachkräfte nach ihrer Ausbildung in andere Branchen ab. Dies stellt eine erhebliche Herausforderung für das Handwerk dar, das dringend auf qualifizierte Arbeitskräfte angewiesen ist.

Schlussfolgerung

Die Studie des IW verdeutlicht die kritische Situation im Handwerk und die Notwendigkeit, Maßnahmen zu ergreifen, um den Fachkräftemangel zu bekämpfen. Es ist entscheidend, die Attraktivität der Berufe im Handwerk zu erhöhen und die Ausbildungsbedingungen zu verbessern, um zukünftige Fachkräfte zu gewinnen und im eigenen Sektor zu halten.

Quellen: dpa-AFX, Institut der deutschen Wirtschaft (IW)

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