Die Grüne Jugend und die Grünen: Abschied von einem "Korrekturinstrument"

Die politische Landschaft Deutschlands erlebt derzeit ein kleines Erdbeben. Im Zentrum: Die Grünen und ihre Jugendorganisation. Die "Frankfurter Rundschau" kommentierte die Entwicklung der Grünen Jugend und deren Verhältnis zur Mutterpartei. Demnach sei der Schritt der Jungen Grünen, sich von der Partei zu lösen, ein deutliches Zeichen für die wachsende Kluft zwischen den beiden Gruppierungen.

Die "Frankfurter Rundschau" schreibt weiter, dass Jugendorganisationen üblicherweise als "Korrekturinstrument" für Parteien fungieren. Sie sollen die Mutterpartei auf deren ursprüngliche Ideale und Ziele aufmerksam machen, besonders in Zeiten der Regierungsverantwortung. Mit dem Abbruch der Verbindung, zumindest auf Führungsebene, demonstriere die Grüne Jugend ihren Unglauben an die bisherige Partei und die einst gemeinsamen Ziele.

Der Schritt der Grünen Jugend kommt nicht überraschend. Schon länger rumorte es in der Jugendorganisation. Die "Frankfurter Rundschau" zitiert die Jugendorganisation mit den Worten: "Die Grünen zieht es in die Mitte, die Grüne Jugend nach links." Dieser Richtungsstreit habe nun in einem Bruch gegipfelt.

Die "Frankfurter Rundschau" analysiert, dass der Abschied der Grünen Jugend einen schweren Schlag für die Mutterpartei darstellt, die sich nach dem Rücktritt der Parteispitze ohnehin in einer Phase der Neuorientierung befindet. Sollte der Realo-Flügel um Robert Habeck die Partei noch stärker in Richtung Mitte führen, um breitere Bevölkerungsschichten anzusprechen, riskieren die Grünen laut der "Frankfurter Rundschau" den Verlust ihrer linken Anhängerschaft.

Ob das Projekt der Grünen Jugend, eine neue linke Bewegung zu etablieren, von Erfolg gekrönt sein wird, bleibe abzuwarten, so die "Frankfurter Rundschau".

Quelle: dpa-AFX, "Frankfurter Rundschau" zur Grünen Jugend, veröffentlicht am 27.09.2024, 05:35 Uhr auf finanzen.net