Herbstbelebung am Arbeitsmarkt bleibt hinter Erwartungen zurück

September 27, 2024
27.09.2024
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Die schwache Konjunktur hinterlässt Spuren: Herbstbelebung am deutschen Arbeitsmarkt fällt verhalten aus

Die Zahl der Arbeitslosen ist im September zwar leicht gesunken, doch von einer spürbaren Herbstbelebung am deutschen Arbeitsmarkt kann kaum die Rede sein. Wie die Bundesagentur für Arbeit (BA) in Nürnberg mitteilte, sank die Zahl der Arbeitslosen im Vergleich zum August um 66.000 auf 2,806 Millionen Menschen. Im Vergleich zum Vorjahr sind jedoch 179.000 Menschen mehr ohne Arbeit. Die Arbeitslosenquote sank im September im Vergleich zum August um 0,1 Punkte auf 6,0 Prozent.

„Arbeitslosigkeit und Unterbeschäftigung haben im September zwar abgenommen, jedoch deutlich weniger als sonst in diesem Monat. Der Auftakt der Herbstbelebung am Arbeitsmarkt verläuft in diesem Jahr also nur schleppend", erklärte Andrea Nahles, Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit. Die schwache Konjunktur und die anhaltende Unsicherheit in der Wirtschaft machen sich bemerkbar. Unternehmen zögern Neueinstellungen hinaus und auch die Nachfrage nach Arbeitskräften ging weiter zurück.

Im September waren nach Angaben der Bundesagentur noch 696.000 offene Stellen zur Neubesetzung gemeldet. Das sind 65.000 weniger als vor einem Jahr. Besonders betroffen von der Entwicklung am Arbeitsmarkt sind Langzeitarbeitslose. Für sie wird es zunehmend schwieriger, eine neue Anstellung zu finden.

Im Vergleich der Bundesländer liegt die Arbeitslosigkeit in Bremen mit einer Quote von 11,1 Prozent am höchsten, gefolgt von Berlin mit 9,8 Prozent. Die niedrigste Arbeitslosenquote im Ländervergleich verzeichnet Bayern mit 3,8 Prozent. Die ostdeutschen Länder Thüringen und Brandenburg weisen mit jeweils 6,1 Prozent die niedrigsten Quoten in Ostdeutschland auf.

Ein weiterer Indikator für die schwache Konjunktur: Die Kurzarbeit könnte wieder leicht anziehen. Zwischen dem 1. und dem 23. September gingen bei der Bundesagentur für Arbeit Anzeigen für Kurzarbeit für 65.000 Personen ein. Das ist ein deutlicher Anstieg im Vergleich zum Vormonat. Ob die Kurzarbeit tatsächlich in Anspruch genommen wird, bleibt abzuwarten.

Die Zahlen der Bundesagentur für Arbeit verdeutlichen, dass die deutsche Wirtschaft vor großen Herausforderungen steht. Die schwache Konjunktur, die Energiekrise und die Folgen des Ukraine-Kriegs hinterlassen Spuren am Arbeitsmarkt.

Quelle: dpa-AFX, veröffentlicht auf finanzen.net am 27.09.2024 um 13:46 Uhr

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