ROUNDUP: Israel kündigt weitere Angriffe auf Hisbollah an

Die Spannungen zwischen Israel und der Hisbollah im Libanon haben in den letzten Tagen erheblich zugenommen. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu kündigte an, dass die israelischen Streitkräfte ihre militärischen Aktionen gegen die proiranische Miliz ausweiten werden. Dies geschieht trotz der massiven Zivilopfer, die bereits durch die Luftangriffe verursacht wurden. Berichten zufolge haben die Angriffe seit Beginn des Gaza-Kriegs im letzten Jahr zu zehntausenden von Zivilisten geführt, die aus ihren Heimatorten fliehen mussten.

Die Situation eskalierte weiter, als am Montag in der israelischen Küstenstadt Tel Aviv und anderen Städten Raketenalarme ausgelöst wurden. Dies war das erste Mal seit dem Beginn des Gaza-Kriegs, dass Raketen aus dem Libanon bis in den Großraum Tel Aviv vordrangen. Das israelische Militär gab an, dass eine Rakete über dem Großraum Tel Aviv abgefangen wurde, während die genauen Details des Vorfalls zunächst unklar blieben.

Netanjahu betonte, dass die militärischen Operationen nicht gegen die libanesische Bevölkerung gerichtet seien, sondern ausschließlich gegen die Hisbollah. Er warnte jedoch, dass auch Zivilisten, die Waffen für die Miliz verstecken, in Gefahr geraten könnten. Dies verdeutlicht die komplexe und gefährliche Lage, in der sich die Zivilbevölkerung im Libanon befindet, während die israelischen Streitkräfte weiterhin militärische Ziele angreifen.

Die israelische Armee hat in den letzten Tagen zahlreiche Angriffe auf militärische Einrichtungen der Hisbollah im Libanon durchgeführt. Diese Angriffe richteten sich gegen Waffenlager und Raketenabschussrampen, die laut israelischen Militärquellen oft in Wohngebieten versteckt sind. Armeesprecher Daniel Hagari erklärte, dass viele Zivilisten unwissentlich in militärischen Konflikten gefangen sind, da die Hisbollah ihre militärischen Aktivitäten in zivilen Gebäuden durchführt.

Die Hisbollah hat in den letzten Monaten mehr als 9.000 Raketen und Drohnen auf Israel abgefeuert, was die militärische Antwort Israels auf die Angriffe weiter anheizte. Verteidigungsminister Joav Galant erklärte, dass die Hisbollah durch die israelischen Angriffe erheblich geschwächt wurde und dass die Miliz nicht mehr die gleiche Stärke habe wie vor einer Woche. Er kündigte an, dass die israelischen Streitkräfte weiterhin mit voller Kraft gegen die Hisbollah vorgehen werden.

Die humanitäre Situation im Libanon ist bereits vor den aktuellen Angriffen angespannt gewesen. Das Land leidet unter einer schweren Wirtschaftskrise, und viele Menschen leben in Armut. Die UN schätzt, dass der Libanon mehr Flüchtlinge aufgenommen hat als jedes andere Land der Welt, insbesondere aus Syrien. Die jüngsten Angriffe haben zu einer weiteren Welle von Binnenflüchtlingen geführt, da zehntausende Menschen aus den betroffenen Gebieten fliehen, um sich in sicherere Regionen zurückzuziehen.

Die internationale Gemeinschaft beobachtet die Entwicklungen mit großer Besorgnis. Der Iran hat Israel vor "gefährlichen Konsequenzen" gewarnt und die Angriffe als ernsthafte Bedrohung für den regionalen Frieden bezeichnet. Die UN-Vollversammlung hat ebenfalls eine Dringlichkeitssitzung einberufen, um die Situation zu erörtern und mögliche Maßnahmen zu diskutieren.

Die militärischen Auseinandersetzungen zwischen Israel und der Hisbollah sind nicht neu, jedoch hat die Intensität der aktuellen Konflikte ein alarmierendes Niveau erreicht. Die Sorge vor einer weiteren Eskalation ist groß, und es bleibt abzuwarten, wie die internationale Gemeinschaft auf die sich zuspitzende Lage reagieren wird.

Die nächsten Schritte der israelischen Regierung und der Hisbollah werden entscheidend sein, um zu bestimmen, ob die Region in einen umfassenderen Konflikt verwickelt wird oder ob diplomatische Bemühungen zur Deeskalation führen können.

Quellen: dpa, ntv, Handelsblatt, boerse.de