.png)
Der Vorsitzende der Jusos, Philipp Türmer, hat die SPD-Spitze aufgefordert, die Belange junger Menschen stärker in den Fokus zu rücken. Dies erklärte er vor dem Hintergrund der hohen Zustimmungswerte für die AfD in der jungen Generation. „Teurer Wohnraum, soziale Ängste und eine massive Ungleichheit im Bildungssystem und anderen Bereichen unserer Gesellschaft führen insbesondere bei jungen Menschen zu einem starken Pessimismus, den die SPD und andere demokratische Parteien nicht ausreichend auffangen“, so Türmer gegenüber der „Rheinischen Post“.
„Dadurch entsteht bei jungen Menschen das Gefühl, dass sich die Politik nicht um sie und ihre Probleme kümmert“, sagte Türmer. „Es ist dann nicht verwunderlich, wenn junge Menschen anfangen, an staatlichen Institutionen und der Demokratie zu zweifeln.“ Dies habe bei der Europawahl Kleinstparteien und bei den Landtagswahlen im Osten in noch stärkerem Maße den Rechten in die Karten gespielt. „Die starken Ergebnisse der AfD unter den Jungwählern sind schockierend, dürfen uns aber nicht in Schockstarre verfallen lassen“, mahnte der Juso-Chef. Für viele junge Menschen sei die AfD inzwischen leider eine normale Partei, da sie mit ihr in der Parteienlandschaft aufgewachsen seien.
„Nur über Tiktok zu sprechen, wird dem Ernst der Lage nicht gerecht. Wir brauchen ein Fortschrittsversprechen für das Land und ein klares Aufstiegsversprechen für jeden Einzelnen“, so Türmer. Er forderte die Abschaffung der Schuldenbremse, um in Bildung, Arbeitsplätze, einen zukunftsfesten Sozialstaat und eine konsequente Bekämpfung der Klimakrise zu investieren. „Für meine eigene Partei bedeutet das: So wie wir mit dem Rentenpaket II Politik für Rentner und Arbeitnehmer machen, so braucht es auch gezielte Maßnahmen für junge Menschen“, sagte Türmer.
