Deutliche Kursgewinne an den europäischen Börsen

Die europäischen Aktienmärkte haben am Donnerstag kräftig zugelegt. Ausschlaggebend hierfür waren laut Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) Spekulationen über weitere Konjunkturhilfen aus China. Zu Beginn der Woche hatte die chinesische Zentralbank bereits das größte Stützungspaket für die Wirtschaft seit Beginn der Corona-Pandemie beschlossen.

Besonders die europäischen Automobilwerte, die zuletzt unter der rückläufigen Nachfrage aus China gelitten hatten, profitierten von den positiven Aussichten. Da die chinesische Regierung bestrebt ist, das für dieses Jahr angestrebte Wachstumsziel zu erreichen und die Krise auf dem Immobilienmarkt zu stoppen, gelten baldige fiskalpolitische Maßnahmen als wahrscheinlich.

Zusätzliche Impulse für den Technologiesektor kamen von den erfreulichen Quartalszahlen des Chipherstellers Micron aus den USA. Die Aktie des Unternehmens kletterte um gut 13 Prozent und beflügelte damit die Fantasie der Anleger.

Während der S&P 500 bei 5.745 Punkten schloss und nur um 0,4 Prozent zulegen konnte, verbuchte der Euro Stoxx 50 ein sattes Plus in Höhe von 2,35 Prozent bei 5.033 Zählern. Der DAX legte um 1,69 Prozent zu und steht nun bei 19.238 Punkten, wie die LBBW berichtet.

Ölpreis gibt deutlich nach

Am Donnerstag sorgten mehrere Faktoren für einen deutlichen Rückgang des Ölpreises. Zum einen kamen Spekulationen auf, dass Saudi-Arabien, der größte Rohölexporteur der Welt, seine Produktion möglicherweise erhöhen könnte. Zum anderen belastete eine Erklärung der Vereinten Nationen, wonach eine Lösung der innenpolitischen Konflikte in Libyen wahrscheinlicher werde. Die anhaltende Krise in dem nordafrikanischen Staat hatte zu erheblichen Einbußen bei der Ölproduktion und den Ölexporten geführt.

PCE-Kernrate im Fokus der Anleger

Am heutigen Freitag stehen wieder einige wichtige Konjunkturdaten auf der Agenda. Zu Beginn des Tages wird die Europäische Zentralbank die Inflationserwartungen der Verbraucher für den Monat August veröffentlichen. Im Anschluss wird EZB-Chefvolkswirt Philip Lane eine Rede halten. Wenig später folgt dann das EWU-Wirtschaftsvertrauen für den Monat September. Die LBBW erwartet einen leichten Rückgang auf 96,3 Zähler.

Besonders wichtig wird es dann am Nachmittag, wenn die aktuellen Daten zur PCE-Kernrate für den Monat August aus den USA veröffentlicht werden. Die LBBW rechnet mit einem leichten Anstieg auf 2,7 Prozent im Vergleich zum Vormonat. Zum Abschluss des Tages steht noch das finale Verbrauchervertrauen der University of Michigan auf dem Programm.

Quelle: https://www.finanzen.net/nachricht/aktien/kursfeuerwerk-in-europa-13875121