LNG-Terminal Deutsche Ostsee beginnt mit Regelbetrieb

September 3, 2024
03.09.2024
3 Minuten
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LNG-Terminal 'Deutsche Ostsee' startet Regelbetrieb

Das Flüssigerdgas-Terminal 'Deutsche Ostsee' auf der Insel Rügen hat am 3. September 2024 seinen Regelbetrieb aufgenommen. Dies wurde von der Betreiberfirma Deutsche Regas bekannt gegeben. Der LNG-Tanker 'Hellas Diana' entlud in der vergangenen Woche Flüssigerdgas (LNG) am Terminal. Bei diesem Vorgang kam es zu einem weltweiten Novum: Erstmals wurde LNG an zwei miteinander verbundenen Regasifizierungs-Schiffen gleichzeitig entladen.

Der etwa 300 Meter lange Tanker 'Hellas Diana' stammte aus Freeport, Texas, und wurde von den Regasifizierungs-Schiffen 'Energos Power' und 'Neptune' empfangen. Ingo Wagner, der geschäftsführende Gesellschafter der Deutschen Regas, bezeichnete den Start des Regelbetriebs als bedeutenden Meilenstein, der das Engagement und die monatelange Vorbereitungsarbeit des Unternehmens widerspiegle. Wagner betonte die zentrale Rolle des Terminals für die Energieversorgungssicherheit in Deutschland, Österreich und Osteuropa.

Nach der Umwandlung des LNG in Gas wird dieses über eine Erdgas-Anbindungsleitung nach Lubmin in das deutsche Verteilnetz eingespeist. Die angestrebte Gesamtkapazität des Terminals beträgt 13,5 Milliarden Kubikmeter Gas pro Jahr, was etwa 15 Prozent des aktuellen deutschen Jahresverbrauchs entspricht.

Hintergrund und Bedeutung des Terminals

Der Bau des Terminals wurde im Rahmen des LNG-Beschleunigungsgesetzes des Bundes gefördert, um die Gasversorgung in Deutschland zu sichern. Angesichts der geopolitischen Entwicklungen und der Unsicherheiten auf den Energiemärkten wurde der Bedarf an alternativen Gasquellen immer dringlicher. Dennoch gibt es Bedenken hinsichtlich der Notwendigkeit des Terminals, insbesondere da die Gasspeicher in Deutschland derzeit gut gefüllt sind und die Gefahr einer Gasmangellage als gering eingeschätzt wird.

Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hat wiederholt Kritik an dem Projekt geübt und bezeichnete es als „teure und unnötige Investitionsruine“. Kritiker argumentieren, dass die negativen Auswirkungen auf den Tourismus und die Umwelt in der Region nicht ausreichend berücksichtigt wurden. Die Gemeinde Binz hat bereits vor den möglichen „horrenden Schäden“ für die lokale Natur und den Klimaschutz gewarnt.

Rechtliche Auseinandersetzungen

Die Inbetriebnahme des Terminals war von mehreren rechtlichen Auseinandersetzungen begleitet. Im April 2024 wies das Bundesverwaltungsgericht Klagen von Umweltorganisationen gegen die Genehmigung des Terminals zurück. Diese Klagen bezogen sich auf die Gaspipeline von Mukran nach Lubmin, die das Terminal an das Gasfernleitungsnetz anschließt. Auch Eilanträge von verschiedenen Interessengruppen, darunter die Gemeinde Binz und private Grundstückseigentümer, wurden abgelehnt.

Die rechtlichen Hürden haben jedoch nicht die Bedenken hinsichtlich der Sicherheit und der Umweltverträglichkeit des Projekts ausgeräumt. Es bleibt abzuwarten, wie sich die öffentliche Meinung und die rechtlichen Rahmenbedingungen in den kommenden Monaten entwickeln werden.

Ausblick auf die zukünftige Entwicklung

Mit dem Start des Regelbetriebs stellt sich die Frage, wie viele LNG-Lieferungen tatsächlich am Terminal in Mukran ankommen werden. Die Nachfrage nach Flüssigerdgas in Deutschland ist derzeit niedrig, da die Gasspeicher gut gefüllt sind. Die Bundesnetzagentur hat die Gasversorgung als stabil eingestuft. Dies könnte bedeuten, dass die Betreiber des Terminals Schwierigkeiten haben werden, ausreichende Mengen an LNG zu vermarkten.

Die Deutsche Regas hat angekündigt, sowohl langfristige als auch kurzfristige Verträge mit Kunden abgeschlossen zu haben, doch konkrete Informationen über bevorstehende Lieferungen wurden nicht bereitgestellt. Die Unsicherheit über die zukünftige Nutzung des Terminals könnte die wirtschaftliche Rentabilität des Projekts in Frage stellen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das LNG-Terminal 'Deutsche Ostsee' ein bedeutender Schritt in der Diversifizierung der Energieversorgung Deutschlands darstellt. Dennoch bleibt die öffentliche und politische Debatte über die Notwendigkeit und die Auswirkungen des Projekts auf die Region und die Umwelt weiterhin angespannt.

Quellen: finanzen.net, sueddeutsche.de, boersennews.de, stern.de, ndr.de.

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