Logitech-Generalversammlung hat begonnen: Kampf um Verwaltungsratspräsidium - Logitech-Aktie tiefrot

Die Logitech-Generalversammlung hat am 23. Juli 2024 begonnen, und sie steht im Zeichen eines intensiven Machtkampfes um das Präsidium des Verwaltungsrats. Daniel Borel, Mitgründer des Unternehmens, hat sich in den letzten Monaten verstärkt gegen die aktuelle Präsidentin Wendy Becker positioniert und fordert eine grundlegende Veränderung in der Unternehmensführung. Die Logitech-Aktie zeigt sich in dieser turbulenten Phase tiefrot, was auf die Unsicherheiten und Spannungen innerhalb des Unternehmens hinweist.

Hintergrund des Konflikts

Daniel Borel, der Logitech im Jahr 1981 mitgegründet hat, ist seit geraumer Zeit unzufrieden mit der Richtung, die das Unternehmen eingeschlagen hat. Nach einem starken Anstieg der Verkaufszahlen während der Pandemie, als die Nachfrage nach Computerzubehör explodierte, hat das Unternehmen in den letzten Jahren mit einem Rückgang der Umsätze zu kämpfen. Borel kritisiert die Unternehmensführung und wirft Becker vor, nicht schnell genug auf die Herausforderungen reagiert zu haben.

Die aktuelle Situation ist besonders angespannt, da Logitech in den letzten Quartalen eine Umsatzsteigerung von 12 Prozent im Vergleich zum Vorjahr verzeichnen konnte. Dennoch bleibt der Gesamtrend besorgniserregend, da der Umsatz im Geschäftsjahr per Ende März 2024 bei 4,3 Milliarden Dollar lag, was einen Rückgang im Vergleich zu den 5,5 Milliarden Dollar vor zwei Jahren bedeutet.

Der rechtliche Streit

Ein zentrales Element des Konflikts ist ein gerichtlicher Beschluss, der es Borel erlaubt, einen Gegenkandidaten für das Präsidium aufzustellen. Das Waadtländer Bezirksgericht entschied, dass Logitech die Abstimmung über Borels Antrag zulassen muss, was Borel als einen bedeutenden Sieg ansieht. Logitech hat jedoch angekündigt, die Aktionärsversammlung nicht zu verschieben, was die Spannungen weiter anheizt.

Reaktionen auf die Situation

Die Reaktionen auf die Entwicklungen innerhalb von Logitech sind gemischt. Während einige Aktionäre Borels Engagement und seine Forderungen nach Veränderungen unterstützen, gibt es auch Stimmen, die die Stabilität des Unternehmens und die Kontinuität der Führung betonen. Becker hat bereits angekündigt, dass sie sich nicht zur Wiederwahl stellen wird, jedoch erst im Jahr 2025. Dies wirft Fragen über die zukünftige Ausrichtung des Unternehmens auf.

Die Rolle von Hanneke Faber

Hanneke Faber, die ehemalige Unilever-Managerin, die seit Dezember 2023 die Geschäftsleitung von Logitech führt, hat den Ausblick für Umsatz und Betriebsgewinn im laufenden Geschäftsjahr leicht angehoben. Sie betont, dass die Nachfrage in verschiedenen Produktkategorien steigt, insbesondere bei Mäusen und Tastaturen. Dennoch bleibt die Unsicherheit über die allgemeine wirtschaftliche Lage und die Reaktionen der Verbraucher auf die Preissteigerungen bestehen.

Marktreaktionen und Aktienkurs

Die Logitech-Aktie hat in den letzten Monaten eine volatile Entwicklung durchgemacht. Nach einem Tiefpunkt im Herbst 2022 hat sich der Kurs um etwa 80 Prozent erholt. Die aktuellen Entwicklungen rund um die Generalversammlung und den Machtkampf im Verwaltungsrat haben jedoch zu einem Rückgang des Aktienkurses geführt. Analysten beobachten die Situation genau und warnen vor möglichen weiteren Rückschlägen, falls sich die Unsicherheiten nicht klären.

Ausblick

Die kommenden Wochen werden entscheidend für die Zukunft von Logitech sein. Die Generalversammlung wird nicht nur über die Präsidentschaft des Verwaltungsrats entscheiden, sondern auch über die strategische Ausrichtung des Unternehmens in einer sich schnell verändernden Marktlandschaft. Die Aktionäre stehen vor der Herausforderung, zwischen Stabilität und Wandel abzuwägen, während Borel weiterhin Druck auf die Unternehmensführung ausübt.

Insgesamt zeigt die Situation bei Logitech, wie wichtig eine klare und reaktionsschnelle Unternehmensführung in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit ist. Die kommenden Entscheidungen werden nicht nur das Unternehmen selbst, sondern auch die Aktionäre und die gesamte Branche beeinflussen.