Aktien New York: Starke Verluste - Schwache Daten und Kursrutsch bei Halbleitern

Am Dienstag, dem 3. September 2024, starteten die US-Börsen schwach in den September, nachdem die Anleger bereits zu Handelsbeginn vorsichtig auf Stimmungsdaten aus der Industrie reagierten. Diese Daten fielen enttäuschend aus und verstärkten den Abwärtstrend, der durch einen signifikanten Kursrutsch bei Halbleiterwerten zusätzlich belastet wurde.

Der Dow Jones Industrial Average sank um 1,17 Prozent auf 41.076,12 Punkte, nachdem er am Freitag zuvor ein Rekordhoch von 41.585 Punkten erreicht hatte. Der Handel am Montag war aufgrund des Feiertages "Labor Day" ausgefallen. Auch der marktbreite S&P 500 verzeichnete einen Rückgang von 1,64 Prozent auf 5.555,57 Punkte, während der technologieorientierte Nasdaq 100 um 2,53 Prozent auf 19.079,79 Punkte fiel.

Die Stimmung in der US-Industrie hellte sich im August weniger als erwartet auf. Der vom Institute for Supply Management (ISM) ermittelte Einkaufsmanagerindex signalisiert weiterhin eine wirtschaftliche Schrumpfung, was die Unsicherheit unter den Anlegern verstärkte. Die Schweizer Bank UBS prognostiziert, dass der September ein weiterer schwankungsreicher Monat werden könnte, da dieser in den letzten Jahren häufig von hohen Kursverlusten geprägt war. Die anstehenden wichtigen Wirtschaftsdaten, insbesondere der Arbeitsmarktbericht am Freitag, könnten die Volatilität weiter erhöhen. Zudem rückt der US-Wahlkampf näher, was zusätzliche Unsicherheiten mit sich bringt.

Ein Beispiel für die Auswirkungen des Wahlkampfes ist der Kursrutsch von US Steel, der um fünf Prozent fiel, nachdem die demokratische Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris in einer Rede gegen die Übernahme des Unternehmens durch den japanischen Konkurrenten Nippon Steel Stellung bezogen hatte.

Besonders stark betroffen waren die Technologiewerte, insbesondere die Halbleiterunternehmen. Die Aktien von Intel und Nvidia fielen um nahezu acht Prozent. Der enttäuschende Ausblick von Nvidia in der Vorwoche und schwache Umsatzzahlen aus der US-Halbleiterbranche belasteten die Kurse zusätzlich. Die Experten von Morgan Stanley wiesen darauf hin, dass die Verkaufszahlen über nahezu alle Produktlinien hinweg schwächer als erwartet ausgefallen seien, was auf eine anhaltend schwache Marktlage im Halbleitersektor hindeutet.

Ein weiteres Unternehmen, das unter Druck geriet, war Boeing, dessen Aktien um mehr als sieben Prozent auf 161 US-Dollar fielen. Dies geschah infolge einer Abstufung durch Wells Fargo, wobei Analyst Matthew Akers ein negatives Votum für den Flugzeugbauer abgab und ein Kursziel von nur 119 US-Dollar nannte. Er äußerte Bedenken hinsichtlich der Entwicklungskosten und der möglichen Notwendigkeit einer Kapitalerhöhung.

Im Gegensatz dazu erhielt Unity Software positives Analystenlob, was zu einem Kursanstieg von drei Prozent führte. Morgan Stanley hatte die Papiere des Unternehmens, das sich auf Entwicklungsumgebungen für Computerspiele spezialisiert hat, hochgestuft. Analyst Matthew Cost äußerte sich optimistisch über die strategische und wettbewerbsorientierte Position von Unity Software.

Insgesamt zeigt die Entwicklung an den US-Börsen, dass die Unsicherheit über die wirtschaftliche Lage und die bevorstehenden politischen Ereignisse die Märkte stark beeinflussen. Die Anleger bleiben vorsichtig und beobachten die kommenden Wirtschaftsdaten genau, um ihre Investmentstrategien entsprechend anzupassen.

Die aktuellen Entwicklungen an den US-Börsen verdeutlichen die Herausforderungen, mit denen Investoren konfrontiert sind, insbesondere in einem Umfeld, das von wirtschaftlicher Unsicherheit und politischen Spannungen geprägt ist. Die nächste Woche wird entscheidend sein, da weitere Wirtschaftsdaten veröffentlicht werden, die die Marktstimmung beeinflussen könnten.

Quellen: dpa-AFX, UBS, Morgan Stanley