ROUNDUP/Aktien New York Schluss: Anleger vorsichtig vor Notenbankertreffen

Die US-Börsen haben am Dienstag, dem 20. August 2024, mit leichten Verlusten geschlossen, während die Anleger vor dem bevorstehenden Notenbankertreffen in Jackson Hole vorsichtig agierten. Der Markt zeigte sich zurückhaltend, da viele Investoren auf Hinweise zur zukünftigen Geldpolitik der US-Notenbank warteten. Insbesondere die Rede von US-Notenbankchef Jerome Powell, die für Freitag geplant ist, steht im Fokus. Powell hatte zuvor eine mögliche Zinssenkung für September angedeutet, was die Erwartungen der Anleger beeinflusst hat.

Der Dow Jones Industrial Average schloss 0,15 Prozent tiefer bei 40.834,97 Punkten. Der S&P 500 fiel um 0,20 Prozent auf 5.597,12 Punkte, während der technologielastige Nasdaq 100 um 0,24 Prozent auf 19.719,82 Punkte nachgab. Diese leichten Rückgänge sind ein Zeichen der Unsicherheit, die die Märkte vor wichtigen geldpolitischen Entscheidungen prägt.

Ein Blick auf die Einzelwerte zeigt, dass die Aktien von Boeing besonders stark unter Druck standen. Sie verloren 4,2 Prozent, nachdem das Unternehmen die Testflüge des bereits lange erwarteten Modells 777X aufgrund von Schäden an der Verbindung zwischen Triebwerk und Flügeln aussetzte. Analyst Ken Herbert von der RBC Bank äußerte Bedenken, dass dieses Problem die geplanten Auslieferungen im Jahr 2025 gefährden könnte.

Die Tesla-Aktien fielen um 0,7 Prozent, nachdem die EU eine Entscheidung zu möglichen Strafzöllen für Elektroautos aus China getroffen hatte. Die EU-Kommission gab bekannt, dass beim Import von Tesla-Fahrzeugen aus China künftig nur noch der niedrigstmögliche Satz von 9 Prozent an Zöllen fällig wird, im Vergleich zu den zuvor festgelegten fast 21 Prozent. Diese Entscheidung könnte sowohl positive als auch negative Auswirkungen auf die Marktstrategie von Tesla haben.

Im Gegensatz dazu erfreuten sich die Aktien von Palo Alto Networks einer positiven Entwicklung. Sie stiegen um 7,2 Prozent, nachdem der Gewinnausblick des Unternehmens für Cybersicherheit die Erwartungen der Analysten übertraf. Auch die Quartalszahlen wurden als erfreulich bewertet, was das Vertrauen der Anleger in das Unternehmen stärkte.

Zusätzlich verzeichneten die Aktien von Amer Sports einen Anstieg um 10,4 Prozent, nachdem das Unternehmen seine Jahresziele angehoben hatte und die Umsatzentwicklung im abgelaufenen Quartal besser als erwartet ausfiel. Diese positiven Nachrichten trugen zur Stabilität der Aktien bei und zeigten, dass einige Unternehmen trotz der allgemeinen Marktsituation gut abschneiden.

Der Euro konnte erstmals seit Ende Dezember wieder über die Marke von 1,11 US-Dollar klettern und wurde zuletzt bei 1,1128 Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs auf 1,1084 Dollar festgesetzt. Dies könnte auf eine allgemeine Stärkung der europäischen Währung hinweisen, die durch die Unsicherheiten in den USA beeinflusst wird.

US-Staatsanleihen zeigten ebenfalls eine positive Entwicklung, wobei der Terminkontrakt für zehnjährige Staatsanleihen um 0,32 Prozent auf 113,58 Punkte zulegte. Die Rendite sank im Gegenzug auf 3,82 Prozent. Diese Bewegung auf dem Anleihemarkt könnte darauf hindeuten, dass Anleger nach sicheren Anlagen suchen, während sie auf die Ergebnisse des Notenbankertreffens warten.

Insgesamt bleibt die Stimmung an den US-Börsen angespannt, da die Anleger auf klare Signale von der US-Notenbank hoffen. Die bevorstehenden Entscheidungen könnten erhebliche Auswirkungen auf die Märkte haben, und die Unsicherheit führt dazu, dass viele Investoren vorsichtig agieren. Die Entwicklungen in den nächsten Tagen werden entscheidend sein, um die Richtung der Märkte zu bestimmen.

Quellen: dpa-AFX, Indexradar