Nachhaltige Vorteile des zweiten Maisanbaus in Brasilien für Umwelt und Ernährung

September 19, 2024
19.09.2024
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Die Auswirkungen des zweiten Maisanbaus in Brasilien auf Treibhausgasemissionen und Ernährungssicherheit

Eine kürzlich veröffentlichte Studie, die in der renommierten Fachzeitschrift Nature erschienen ist, hebt die Vorteile des Ethanolproduktionssystems aus zweitem Maisanbau in Brasilien hervor. Diese Untersuchung, die von Agroicone in Zusammenarbeit mit nationalen und internationalen Forschern durchgeführt wurde, zeigt, dass dieses System nicht nur erneuerbare und erschwingliche Energie bereitstellt, sondern auch zur Verringerung von Treibhausgasemissionen und zur Verbesserung der Ernährungssicherheit beiträgt.

Die Studie wurde unter der Leitung von Agroicone, einem brasilianischen Forschungsinstitut, in Zusammenarbeit mit Experten wie Angelo Gurgel vom Massachusetts Institute of Technology und weiteren Wissenschaftlern von UNICAMP und Dartmouth College durchgeführt. Ziel der Forschung war es, die sozioökonomischen und ökologischen Auswirkungen des schnell wachsenden Energie- und Lebensmittelsystems in Brasilien zu bewerten, das zunehmend internationale Aufmerksamkeit auf sich zieht.

Wachstum des Ethanolmarktes in Brasilien

Die Produktion von Maisethanol in Brasilien hat in den letzten Jahren einen bemerkenswerten Anstieg erfahren. Im Jahr 2024 erreichte die Produktion bereits 6,3 Milliarden Liter, und es wird erwartet, dass sie bis 2032 auf zwischen 13 und 15 Milliarden Liter ansteigt. Diese Expansion wird durch die Einführung neuer Technologien und Anbaumethoden unterstützt, die eine effizientere Nutzung der landwirtschaftlichen Flächen ermöglichen.

Ein weiterer wichtiger Aspekt dieser Studie ist die geplante Implementierung eines Systems zur Kohlenstoffabscheidung und -speicherung (BECCS), das möglicherweise das erste seiner Art in Lateinamerika und weltweit sein wird. Diese Initiative könnte die Umweltbilanz der Ethanolproduktion weiter verbessern und zur Erreichung der globalen Klimaziele beitragen.

Umwelt- und sozioökonomische Analyse

Die Umweltanalyse der Studie berücksichtigte 18 Zwischenindikatoren sowie drei Endindikatoren, die Ökosysteme, menschliche Gesundheit und Ressourcenverfügbarkeit umfassen. Zwei weitere Modelle wurden für sozioökonomische Indikatoren verwendet, wobei der Schwerpunkt auf dem Wohlstand und der Ernährungssicherheit der ärmsten Familien in Brasilien und weltweit lag. Die Ergebnisse wurden zudem mit den Zielen für nachhaltige Entwicklung (SDGs) in Verbindung gebracht.

Die Hauptresultate der Studie zeigen, dass das Ethanolproduktionssystem aus zweitem Maisanbau jährlich zusätzlich fünf Milliarden Liter Ethanol und 600 GWh Strom produziert, sowie vier Millionen Tonnen Futtermittel für die Tierhaltung bereitstellt. Zudem wird geschätzt, dass die Praxis signifikant zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen beiträgt, mit einer Einsparung von etwa 9,3 bis 13,2 Millionen Tonnen CO2 und einem Flächeneinsparungseffekt von 160.000 Hektar.

Methoden und Ansätze der Forschung

Die Analyse verwendete fortschrittliche Methoden der Lebenszyklusanalyse (LCA) sowie computergestützte allgemeine Gleichgewichtsmodelle (CGE), um ein umfassendes Bild der sozioökonomischen und ökologischen Auswirkungen des Ethanolproduktionssystems aus zweitem Maisanbau in Brasilien zu zeichnen. Die Forschung unterstreicht die Bedeutung integrierter Bewertungen, die eine vollständige Palette von Auswirkungen, einschließlich makroökonomischer, ernährungsbezogener, gesundheitlicher und ökologischer Aspekte sowie der Auswirkungen auf einkommensschwache Bevölkerungsgruppen, berücksichtigen.

Diese umfassende Analyse hebt die Notwendigkeit hervor, die Wechselwirkungen zwischen verschiedenen Nachhaltigkeitszielen zu verstehen und zu bewerten, um die Vorteile eines solchen Produktionssystems zu maximieren und potenzielle negative Auswirkungen zu minimieren.

Fazit und Ausblick

Die Studie kommt zu dem Schluss, dass es solide Beweise für die Vorteile dieses Bioenergieproduktionssystems gibt, das nachhaltige landwirtschaftliche Praktiken mit modernen Technologien kombiniert. Es wird betont, dass dieses System erheblich zur Energiewende und zur nachhaltigen Entwicklung beiträgt. Die Ergebnisse der Forschung könnten wichtige Impulse für politische Entscheidungen und zukünftige Investitionen im Bereich der nachhaltigen Landwirtschaft und Energieproduktion geben.

Für weitere Informationen kann der vollständige Artikel in der Fachzeitschrift Nature eingesehen werden.

Quellen:

https://www.finanzen.net/nachricht/aktien/brazilian-second-crop-corn-reduces-ghg-and-improves-food-security-says-nature-sustainability-study-13857068

https://www.nature.com/articles/s41893-024-01424-5?fromPaywallRec=true

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