Nestlé - „Make or break“ hoch 10!
Die Aktie des Lebensmittelkonzerns Nestlé S.A. steht aktuell im Fokus der Finanzmärkte, da sie sich an einem entscheidenden Punkt in ihrer charttechnischen Entwicklung befindet. Analysten von HSBC Trinkaus & Burkhardt haben in einer aktuellen Analyse festgestellt, dass die Nestlé-Aktie an einer sogenannten „make or break“-Schwelle angekommen ist. Diese Situation ist besonders bemerkenswert, da die Aktie seit Anfang 2022 einen deutlichen Abwärtstrend verzeichnet hat, der sie von fast 130 CHF auf etwa 82 CHF fallen ließ.
Die letzten zwei Jahre haben die einstige Hochflieger-Aktie in einen klaren Underperformer verwandelt. Dennoch gibt es Anzeichen dafür, dass sich die Situation ändern könnte. Derzeit testet die Aktie eine fundamentale Unterstützung, die aus mehreren technischen Indikatoren besteht. Diese Unterstützung umfasst den Basisaufwärtstrend, der seit 1997 besteht, verschiedene horizontale Unterstützungsniveaus und ein Fibonacci-Level, das aktuell bei 81,66 CHF liegt. Diese technische Konstellation wird durch das untere Bollinger Band bei 83,35 CHF und den langfristigen gleitenden Durchschnitt der letzten 200 Monate bei 77,71 CHF ergänzt.
Die Analysten betonen, dass der MACD-Indikator zwar weiterhin auf „short“ positioniert ist, jedoch auf dem niedrigsten Niveau seiner Geschichte notiert. Dies könnte darauf hindeuten, dass eine Erholung bevorstehen könnte, wenn die Aktie den Abwärtstrend, der seit Mai 2023 besteht, durchbricht. Der aktuelle Widerstand liegt bei etwa 94,88 CHF. Ein solcher Bruch könnte eine Erholung einleiten und das Vertrauen der Anleger zurückgewinnen.
Die aktuelle Marktlage zeigt, dass der DAX bei 18.882 Punkten liegt, was einem Rückgang von 0,60 % entspricht. Im Gegensatz dazu verzeichnet der MDAX einen Anstieg von 0,28 % auf 26.157 Punkte. Diese gemischte Marktreaktion spiegelt die Unsicherheit wider, die viele Anleger in Bezug auf die zukünftige Entwicklung von Nestlé empfinden.
Zusätzlich zu den charttechnischen Aspekten gibt es auch fundamentale Herausforderungen, mit denen Nestlé konfrontiert ist. Der neue CEO, Laurent Freixe, hat angekündigt, dass er auf Innovationen setzen wird, um das Unternehmen wieder auf Kurs zu bringen. Diese Strategie könnte entscheidend sein, um das Vertrauen der Anleger zurückzugewinnen und die Aktie aus ihrer derzeitigen Lethargie zu befreien.
Die Unsicherheit über die zukünftige Richtung der Aktie wird durch verschiedene Analystenmeinungen verstärkt. So hat RBC das Kursziel für Nestlé auf 93 CHF gesenkt und die Einstufung auf „Sector Perform“ belassen. Auch UBS hat das Kursziel auf 91 CHF gesenkt und die Aktie auf „Neutral“ eingestuft. Diese Herabstufungen könnten das Vertrauen der Anleger weiter belasten.
Die kommenden Wochen werden entscheidend sein, um zu beobachten, ob Nestlé die Unterstützung bei 81,37 CHF verteidigen kann. Ein Bruch unter diese Marke könnte zu einem weiteren Rückgang führen und die Aktie in eine kritische Lage bringen. Auf der anderen Seite könnte eine Stabilisierung und ein Anstieg über den Widerstand bei 94,88 CHF das Potenzial für eine Erholung signalisieren.
Insgesamt bleibt die Situation um die Nestlé-Aktie angespannt und könnte sowohl für Anleger als auch für Analysten eine „make or break“-Phase darstellen. Die Entwicklungen in den kommenden Wochen werden entscheidend sein, um festzustellen, ob Nestlé in der Lage ist, sich aus dem aktuellen Abwärtstrend zu befreien und wieder in ein Wachstumsumfeld einzutreten.
Die Analysten von HSBC Trinkaus & Burkhardt haben in ihrer Analyse zusammengefasst, dass die Aktie an einem kritischen Punkt steht, an dem die Verteidigung der Unterstützungsniveaus entscheidend ist. Ein Bruch des Abwärtstrends könnte eine Wende einleiten, während ein Durchbruch unter die Unterstützung die Aktie weiter belasten könnte.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Nestlé-Aktie in einer entscheidenden Phase ist, die sowohl Chancen als auch Risiken birgt. Die kommenden Wochen werden zeigen, ob das Unternehmen in der Lage ist, die Herausforderungen zu meistern und das Vertrauen der Anleger zurückzugewinnen.
Quellen:
- HSBC Trinkaus & Burkhardt
- finanzen.net
- aktiencheck.de
- Börse Global
- dpa-AFX