ROUNDUP: Britischer Premier: Beziehungen nach Brexit reparieren
Der neue britische Premierminister Keir Starmer hat angekündigt, die Beziehungen zwischen Großbritannien und Europa nach dem Brexit zu verbessern. Bei seinem Antrittsbesuch in Berlin, der nur zwei Monate nach seinem Amtsantritt stattfindet, betonte Starmer die Notwendigkeit, die zerrütteten Beziehungen, die durch die Vorgängerregierung entstanden sind, zu reparieren. Er sieht dies als eine einmalige Gelegenheit, die Beziehungen zu Europa neu zu gestalten.
Bundeskanzler Olaf Scholz empfängt Starmer mit militärischen Ehren vor dem Berliner Kanzleramt. Im Anschluss an das Treffen ist eine Pressekonferenz geplant, bei der die beiden Politiker über die künftige Zusammenarbeit sprechen werden. Die Labour-Partei, die Starmer anführt, hat seit Anfang Juli die langjährige konservative Regierung abgelöst.
Starmer hat klargestellt, dass er den EU-Austritt seines Landes nicht rückgängig machen möchte, jedoch strebt er an, die Beziehungen zu verbessern. Im Rahmen seines Besuchs wird er mit Scholz über einen bilateralen Vertrag verhandeln, der die Bereiche Wirtschaft, Verteidigung und die Zusammenarbeit gegen irreguläre Migration stärken soll. Diese Gespräche sind Teil der Bemühungen, die deutsch-britischen Beziehungen zu revitalisieren.
Die beiden Politiker haben sich bereits bei internationalen Treffen, wie dem NATO-Gipfel in Washington und dem Europa-Gipfel in Südengland, getroffen. Starmers Besuch in Deutschland soll dazu dienen, neue Impulse für die Zusammenarbeit zu geben. Im Gegensatz dazu hatte sein Vorgänger Rishi Sunak 18 Monate gewartet, bevor er im April seinen Antrittsbesuch in Berlin absolvierte.
Während seines Aufenthalts in Deutschland plant Starmer auch Gespräche mit Führungskräften des Energietechnikkonzerns Siemens Energy und des Rüstungsunternehmens Rheinmetall. Nach seinem Besuch in Berlin wird er nach Frankreich weiterreisen, um auch dort die Beziehungen zu stärken.
Der Brexit, der im Jahr 2020 vollzogen wurde, hat die Beziehungen zwischen Großbritannien und der Europäischen Union erheblich belastet. Die neuen Gespräche zwischen Starmer und Scholz könnten einen wichtigen Schritt darstellen, um die Zusammenarbeit in verschiedenen Bereichen zu fördern und die wirtschaftlichen sowie sicherheitspolitischen Herausforderungen gemeinsam anzugehen.
Die britische Regierung hat in den letzten Jahren versucht, ihre Position auf der internationalen Bühne zu festigen, während sie gleichzeitig die Herausforderungen des Brexit bewältigt. Die Bemühungen von Starmer, die Beziehungen zu Europa zu verbessern, könnten als Teil einer breiteren Strategie gesehen werden, um die wirtschaftlichen und politischen Verbindungen zu stärken.
Insgesamt wird Starmers Besuch in Deutschland als ein wichtiger Moment für die Neugestaltung der deutsch-britischen Beziehungen betrachtet. Die Gespräche werden nicht nur die bilateralen Beziehungen stärken, sondern auch die Zusammenarbeit innerhalb internationaler Organisationen wie der NATO und der G7 fördern.
Die kommenden Wochen und Monate werden entscheidend sein, um zu sehen, wie sich die Beziehungen zwischen Großbritannien und Europa entwickeln werden und ob die neuen Initiativen von Starmer zu einer nachhaltigen Verbesserung führen können.
Quellen: dpa-AFX, finanzen.net