Nvidia Aktien unter Druck: Rückgang trotz starker KI-Nachfrage

August 29, 2024
29.08.2024
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Aktien im Fokus: Nvidia-Kurs rutscht ab

Der Aktienkurs von Nvidia, einem führenden Unternehmen in der Entwicklung von Grafikprozessoren und KI-Technologien, hat in der ersten Handelsstunde am Donnerstag einen Rückgang von 3,8 Prozent auf 120,80 US-Dollar verzeichnet. Diese Entwicklung stellt eine Herausforderung für die Anleger dar, die von dem bisherigen Wachstum des Unternehmens begeistert waren. Der Rückgang erfolgt, während die Technologiebörse Nasdaq insgesamt zulegte.

Ein Grund für den Kursrückgang sind offene Fragen zur Produktion der nächsten Chipgeneration, die unter dem Namen Blackwell bekannt ist. Analysten haben festgestellt, dass die Margenprognose des Unternehmens hinter den Erwartungen zurückblieb. Trotz der jüngsten beeindruckenden Geschäftszahlen zeigen sich erste Anzeichen einer Verlangsamung des Wachstums. Maurizio Porfiri, ein Anlage-Stratege von Maverix Securities, wies darauf hin, dass die Nachfrage nach KI-Lösungen, insbesondere im Bereich der Rechenzentren, weiterhin stark bleibt. Allerdings könnten Engpässe bei High-Bandwidth Memory in den kommenden Quartalen das Umsatzwachstum dämpfen.

Die Bruttomargen des Unternehmens werden voraussichtlich normalisiert, was kurzfristig zusätzlichen Druck auf die Aktien ausüben könnte. Auch die steigenden Betriebskosten tragen zu einer Belastung der Margen bei. Analysten von Bernstein und Goldman Sachs äußerten Bedenken hinsichtlich der Profitabilität des Unternehmens und sahen in der Prognose des Chip-Herstellers einige negative Aspekte.

Ingo Wermann von der DZ Bank kommentierte, dass das Wachstum von Nvidia zwar beeindruckend sei, jedoch die Markterwartungen nicht mehr in dem Maße übertreffe wie in den Vorquartalen. Die Sparte Data Center, die eine zentrale Rolle im Geschäftsmodell von Nvidia spielt, wird voraussichtlich weiter an Bedeutung gewinnen, sieht sich jedoch auch Herausforderungen gegenüber, darunter Verzögerungen bei der Blackwell-Produktion, Sanktionen gegen China und zunehmenden Wettbewerb.

Jürgen Molnar, Kapitalmarktstratege bei Robomarkets, wies darauf hin, dass die starken Umsätze im Vorjahr einen Basiseffekt erzeugen, der die aktuellen Wachstumszahlen beeinflusst. Im Vorquartal stiegen die Umsätze im Jahresvergleich um 262 Prozent, während sie im jetzt berichteten Quartal nur noch um 122 Prozent zulegten. Für das laufende Quartal wird ein Anstieg von lediglich 75 Prozent prognostiziert.

Der Rückgang des Aktienkurses folgt auf einen Anstieg von etwa 144 Prozent im bisherigen Jahresverlauf. Nvidia hat in diesem Jahr mehr Börsenwert gewonnen als jedes andere Unternehmen im S&P 500. In den letzten fünf Jahren hat das Unternehmen seinen Börsenwert um über 3.000 Prozent gesteigert. Zwischenzeitlich wurde Nvidia sogar als wertvollstes börsennotiertes Unternehmen angesehen, hat diesen Titel jedoch wieder an Apple abgegeben, das derzeit einen Börsenwert von 3,5 Billionen Dollar hat. Nvidia selbst hat einen Wert von etwa 3 Billionen Dollar und hat Microsoft, das nun bei 3,1 Billionen Dollar liegt, überholt. Alphabet, das Mutterunternehmen von Google, rangiert mit einem Wert von rund 2 Billionen Dollar auf dem vierten Platz.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die aktuellen Entwicklungen bei Nvidia sowohl Chancen als auch Herausforderungen für Anleger darstellen. Während die Nachfrage nach KI-Technologien weiterhin stark bleibt, müssen Anleger die potenziellen Risiken und Unsicherheiten im Zusammenhang mit der Produktion und den Margen des Unternehmens im Auge behalten.

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