Optimismus am Aktienmarkt vor Powells Rede in Jackson Hole

August 23, 2024
23.08.2024
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Aktien Frankfurt: Anleger zeigen sich optimistisch vor Rede des Fed-Chefs

FRANKFURT (dpa-AFX) - Der DAX hat am Freitag, gestützt von positiven Erwartungen aus den USA, weiter zugelegt. Nach einem Rücksetzer am Vortag zeichnete sich jenseits des Atlantiks ein freundlicher Handelstag ab. Anleger weltweit hoffen auf konkrete Signale von der am Nachmittag anstehenden Rede von US-Notenbank-Präsident Jerome Powell in Jackson Hole, die möglicherweise Hinweise auf eine bevorstehende Zinssenkung geben könnte.

Thomas Altmann, Portfoliomanager bei QC Partners, äußerte die Erwartung, dass Powell Hinweise auf schrittweise Zinssenkungen geben könnte, mit einer ersten Reduzierung um 0,25 Prozentpunkte bereits im September. Mehrere US-Notenbanker hätten sich bereits in diese Richtung geäußert, was sich auch auf den Anleihemärkten widerspiegelte.

Zur Mittagszeit gewann der DAX 0,50 Prozent und erreichte 18.586,65 Punkte, was auf ein Wochenplus von anderthalb Prozent hindeutet. Der Index steht kurz davor, die Widerstandszone um 18.450/500 Punkte zu überwinden. Laut Jürgen Molnar, Kapitalmarktstratege bei Robomarkets, könnte dies im Erfolgsfall den Weg zu einem Rekordhoch in den kommenden Wochen ebnen. Auch der MDAX stieg am Freitag um 0,34 Prozent auf 25.051,21 Punkte.

Anfang August war der DAX auf fast 17.000 Punkte gefallen, belastet durch Rezessionssorgen in den USA und die Erholung des japanischen Yen im Vergleich zum US-Dollar. Viele Spekulanten hatten sich in der langen Schwächephase des Yen Geld im Niedrigzinsland Japan geliehen und in der Hoffnung auf höhere Renditen in andere Märkte investiert. Mit der Yen-Erholung sahen sich diese Spekulanten gezwungen, Aktien zu verkaufen.

Seither hat sich der DAX während einer fast dreiwöchigen Gewinnsträhne, die nur am Dienstag unterbrochen wurde, vollständig erholt. Am Vortag wurde die letzte kleine Lücke geschlossen, die seit dem 1.500-Punkte-Kursrutsch zu Beginn des Monats offen geblieben war.

Wie in vielen europäischen Märkten zählten auch die Bankenwerte in Deutschland zu den größten Gewinnern. Die Commerzbank-Aktie stieg um 1,4 Prozent, während die Aktie der Deutschen Bank mit einem Plus von 1,3 Prozent an ihr Vortagesplus von vier Prozent anknüpfte. Im Entschädigungsstreit mit früheren Postbank-Aktionären konnte sich die Deutsche Bank mit einem Großteil der Kläger einigen, was sich positiv auf das Vorsteuerergebnis im laufenden Quartal auswirken wird.

Infineon Technologies hingegen gab um 0,3 Prozent nach. Der Chiphersteller einigte sich in einem seit 2010 laufenden Rechtsstreit bezüglich der ehemaligen Tochter Qimonda. Die Vereinbarung mit dem Insolvenzverwalter sieht eine Zahlung von 753,5 Millionen Euro vor, wobei die Nettobelastung für Infineon aufgrund steuerlicher Effekte voraussichtlich bei etwa 660 Millionen Euro liegen wird. Analysten bezeichneten den Vergleich als "überraschend hoch", werteten jedoch positiv, dass das Thema nun abgeschlossen ist.

Für den Düngerhersteller K+S ging es im MDAX um 0,5 Prozent abwärts. Die Baader Bank stufte das Papier von "Add" auf "Sell" ab und senkte das Kursziel von 18,00 auf 7,50 Euro. Analyst Konstantin Wiechert wies darauf hin, dass die Deutsche Kali-Minen vor herausfordernden Zeiten stehen und empfahl den Anlegern, K+S zu verkaufen und erst zurückzukehren, wenn sich der Zyklus drehe.

Die Anleger blicken gespannt auf die bevorstehende Rede von Jerome Powell, die möglicherweise entscheidende Hinweise auf die zukünftige Geldpolitik der US-Notenbank geben könnte. Die Erwartungen an eine Zinssenkung könnten den Markt weiter beeinflussen und die Richtung der Aktienkurse in den kommenden Wochen bestimmen.

--- Von Claudia Müller, dpa-AFX ---

Quelle: dpa-AFX

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