Proteste bei ZF: Mitarbeitende wehren sich gegen geplanten Stellenabbau

September 10, 2024
10.09.2024
2 Minuten
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Widerstand bei ZF: Tausende Mitarbeiter protestieren gegen Stellenabbau

Am Dienstag, den 10. September 2024, haben Tausende Mitarbeiter des Autozulieferers ZF in Deutschland gegen den geplanten Stellenabbau protestiert. Allein am Hauptsitz in Friedrichshafen wurden rund 3000 Teilnehmer erwartet. Der Betriebsrat bezeichnete die Maßnahmen als „Frontalangriff“ auf die Belegschaften. Auch an anderen Standorten, wie in Mannheim und Saarbrücken, fanden Protestaktionen statt.

ZF Friedrichshafen hatte Ende Juli angekündigt, in den kommenden Jahren bis zu 14.000 Stellen in Deutschland abzubauen. Dies ist Teil eines umfassenden Sparprogramms, das notwendig ist, um den Herausforderungen der Automobilbranche zu begegnen, insbesondere im Hinblick auf die E-Mobilität und die hohen Produktionskosten in Deutschland. Der Vorstand des Unternehmens hatte erklärt, dass die genauen Reduzierungen an den 35 Standorten in den kommenden Wochen konkretisiert werden.

„Wir machen diese Aktion, weil wir uns gegen diesen Frontalangriff auf die Belegschaften in Deutschland wehren müssen“, erklärte ein Betriebsratssprecher. Die Protestaktionen umfassten unter anderem Demonstrationen, Informationsveranstaltungen und Unterschriftenaktionen. In Mannheim wurde ein Autokorso organisiert, während in Saarbrücken die Ministerpräsidentin Anke Rehlinger und Wirtschaftsminister Jürgen Barke an den Protesten teilnehmen sollten.

Der Konzern beschäftigt derzeit rund 54.000 Menschen in Deutschland. ZF hat angekündigt, mehrere Standortverbunde mit schlankeren Strukturen zu gründen, um die Wettbewerbsfähigkeit zu steigern. „Wir als ZF können uns nicht von den schwierigen Rahmenbedingungen in der Automobilbranche abkoppeln“, sagte die Personalvorständin Lea Corzilius. Das Unternehmen sieht sich mit hohen Schulden konfrontiert und hat sich daher ein strenges Sparprogramm auferlegt, das in diesem und im kommenden Jahr weltweit Kosten in Höhe von etwa sechs Milliarden Euro einsparen soll.

Die Belegschaft ist besorgt über die Auswirkungen des geplanten Stellenabbaus. Betriebsratsvertreter betonten, dass die Mitarbeiter nicht akzeptieren würden, dass jeder vierte ZF-Mitarbeiter in Deutschland seinen Job verlieren solle. „Wir werden weiterhin gegen diese Pläne kämpfen und unsere Stimme erheben“, so ein Betriebsratssprecher.

Weltweit beschäftigt ZF rund 169.000 Menschen und ist an mehr als 160 Produktionsstandorten in 31 Ländern tätig. Im Jahr 2023 erzielte das Unternehmen einen Umsatz von etwa 46,6 Milliarden Euro. Die aktuellen Proteste sind Teil eines größeren Trends in der Automobilindustrie, in dem viele Unternehmen mit ähnlichen Herausforderungen konfrontiert sind, die durch den Wandel hin zur Elektromobilität und steigende Produktionskosten bedingt sind.

Die Situation bei ZF ist angespannt, und die kommenden Wochen werden entscheidend sein, um zu sehen, wie das Unternehmen auf die Proteste reagiert und welche konkreten Maßnahmen zur Umsetzung der Abbaupläne ergriffen werden.

Die Proteste sind ein klares Signal der Belegschaft, dass sie bereit sind, für ihre Arbeitsplätze zu kämpfen, und dass sie die Entscheidungen des Managements nicht einfach hinnehmen werden.

Die Berichterstattung über die Proteste und die Reaktionen des Unternehmens werden weiterhin beobachtet, da sie einen wichtigen Einblick in die Herausforderungen und den Widerstand innerhalb der Automobilindustrie bieten.

Verwendete Quellen:

  • finanzen.net
  • handelsblatt.com
  • stern.de
  • manager-magazin.de
  • dpa
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