Die Reinigung des Great Pacific Garbage Patch für 7,5 Milliarden Dollar

Die Verschmutzung der Ozeane durch Plastik stellt eines der drängendsten Umweltprobleme der heutigen Zeit dar. Der Great Pacific Garbage Patch (GPGP), der sich zwischen Hawaii und Kalifornien erstreckt, gilt als das größte Gebiet mit Plastikansammlungen in den Weltmeeren. Nach sechs Jahren Entwicklung und drei Jahren praktischer Einsätze hat die Organisation The Ocean Cleanup nun erklärt, dass die Beseitigung des GPGP innerhalb eines Zeitraums von zehn Jahren möglich ist und dafür Kosten von etwa 7,5 Milliarden Dollar veranschlagt werden.

Hintergrund zur Plastikverschmutzung

Jährlich gelangen schätzungsweise 1,15 bis 2,41 Millionen Tonnen Plastik über Flüsse in die Ozeane. Ein Großteil dieses Plastiks bleibt an der Oberfläche und wird durch Meeresströmungen in Gebiete wie den GPGP transportiert. Die Schätzungen zeigen, dass im GPGP über 1,8 Billionen Plastikteile schwimmen, die insgesamt etwa 100.000 Tonnen wiegen. Diese Zahlen übertreffen frühere Schätzungen um ein Vielfaches und verdeutlichen die Dringlichkeit des Problems.

Die Technologie von The Ocean Cleanup

The Ocean Cleanup hat eine spezielle Technologie entwickelt, um Plastik aus den Ozeanen zu entfernen. Ihr System 03 hat bereits in den letzten drei Jahren mehr als 450.000 Kilogramm Plastik aus dem GPGP extrahiert. Diese Technologie nutzt ein U-förmiges Barrieresystem, das von zwei Schiffen gezogen wird, um große Mengen an Plastikmüll effizient zu sammeln. Die Organisation plant, ihre Technologie weiter zu skalieren, um die Effizienz der Einsätze zu erhöhen.

Kosten und Zeitrahmen für die Beseitigung

Die Schätzung von 7,5 Milliarden Dollar für die vollständige Reinigung des GPGP basiert auf den bisherigen Erfahrungen und den gesammelten Daten der letzten Jahre. The Ocean Cleanup hat jedoch auch Modelle entwickelt, die darauf hindeuten, dass bei optimierten Bedingungen die Beseitigung des Mülls in nur fünf Jahren und zu Kosten von etwa 4 Milliarden Dollar möglich sein könnte. Dies würde eine signifikante Reduzierung der Kosten und der benötigten Zeit darstellen.

Die Auswirkungen der Plastikverschmutzung

Die Auswirkungen der Plastikverschmutzung sind weitreichend und betreffen nicht nur die Meeresökosysteme, sondern auch die menschliche Gesundheit. Jährlich sterben Millionen von Meereslebewesen an den Folgen von Plastikmüll, sei es durch Verstrickung in Netzen oder durch die Aufnahme von Mikroplastik. Diese Mikroplastikpartikel gelangen in die Nahrungskette und können potenziell auch Menschen schädigen.

Aufruf zum Handeln

The Ocean Cleanup ruft Regierungen, Unternehmen und Einzelpersonen dazu auf, die Reinigung der Ozeane zur globalen Priorität zu machen. Die Organisation plant für 2025 eine einjährige Pause, um eine neue Initiative zur Kartierung von „Hotspots“ der Plastikansammlungen im GPGP zu starten. Dies soll die Effizienz zukünftiger Extraktionen erhöhen.

Die Gründer von The Ocean Cleanup, Boyan Slat, betont die Notwendigkeit sofortiger Maßnahmen: „Die heutige Ankündigung ist klar, saubere Ozeane können in einem überschaubaren Zeitraum und zu einem klaren Preis erreicht werden. Wir haben der Welt gezeigt, dass das Unmögliche jetzt möglich ist. Das Einzige, was fehlt, ist, wer sicherstellt, dass diese Aufgabe erledigt wird.“

Fazit

Die Beseitigung des Great Pacific Garbage Patch ist eine komplexe, aber notwendige Herausforderung. Mit einem klaren finanziellen Rahmen und einem realistischen Zeitplan hat The Ocean Cleanup einen bedeutenden Schritt in Richtung Lösung des Plastikproblems in den Ozeanen gemacht. Die kommenden Jahre werden entscheidend sein, um die notwendigen Mittel zu mobilisieren und die Technologie weiter zu entwickeln, um die Ozeane von Plastikmüll zu befreien.

Die Weltgemeinschaft steht nun vor der Herausforderung, die notwendigen Schritte zu unternehmen, um die Gesundheit der Ozeane und letztlich auch die Gesundheit des Planeten zu sichern.

Quellen: finanzen.net, PR Newswire, The Ocean Cleanup