Rückgang in der deutschen Industrie: Herausforderungen und Hoffnungen

September 6, 2024
06.09.2024
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ROUNDUP: Deutsche Industrie fällt bei der Produktion zurück

Die aktuelle Situation in der deutschen Industrie zeigt einen deutlichen Rückgang in der Produktion, insbesondere im Juli 2024. Laut Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) ist die Gesamtherstellung im Vergleich zum Vormonat um 2,4 Prozent gesunken. Diese Entwicklung folgt einem Anstieg im Juni und stellt einen Rückschlag für die Industriebetriebe dar. Analysten hatten im Vorfeld lediglich mit einem Rückgang von 0,5 Prozent gerechnet. Zudem wurde für Juli ein Rückgang von 5,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr festgestellt.

Eine Revision der Daten hat ergeben, dass die Fertigung im Juni stärker gestiegen ist als ursprünglich berichtet. Der Anstieg wurde von 1,4 Prozent auf 1,7 Prozent nach oben korrigiert. Dennoch bleibt der Rückgang im Juli vor allem auf die schwache Entwicklung in der Automobilindustrie zurückzuführen, die um 8,1 Prozent im Monatsvergleich gefallen ist. Dies hat das Gesamtergebnis der Industrie stark negativ beeinflusst, nachdem die Autoindustrie im Juni noch einen kräftigen Anstieg verzeichnet hatte.

Obwohl die deutschen Unternehmen im Juli insgesamt mehr Waren exportiert haben, ist der Rückgang bei den Ausfuhren nach wichtigen Märkten wie China und den USA bemerkenswert. Die Ausfuhren beliefen sich auf einen kalender- und saisonbereinigten Wert von 130 Milliarden Euro, was einem Anstieg von 1,7 Prozent im Vergleich zum Juni entspricht. Die deutschen Exporteure, die einen großen Teil der Industrie ausmachen, sehen sich jedoch mit Herausforderungen konfrontiert, insbesondere durch die schwachen Exporte nach China, die als schwerwiegende Belastung für die deutsche Industrie angesehen werden.

Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der VP Bank, äußerte sich zu den aktuellen Entwicklungen und prognostizierte, dass die Industrieproduktion in diesem Jahr kaum nennenswert zulegen könne. Trotz der negativen Produktionsdaten gibt es jedoch einen Hoffnungsschimmer: Der Auftragseingang in den deutschen Industriebetrieben ist im Juli zum zweiten Mal in Folge gestiegen, wobei der Zuwachs vor allem auf Großaufträge zurückzuführen ist.

Die allgemeine Einschätzung von Experten ist, dass die Industrie weiterhin mit einer schwachen Entwicklung konfrontiert bleibt, was auch Auswirkungen auf die gesamte deutsche Wirtschaft hat. Jens-Oliver Niklasch, Analyst bei der Landesbank Baden-Württemberg, kommentierte, dass das dritte Quartal schwach beginnt und die Frühindikatoren darauf hindeuten, dass die Schwächephase der deutschen Konjunktur anhalten könnte.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die deutsche Industrie mit erheblichen Herausforderungen konfrontiert ist, die sowohl durch interne als auch externe Faktoren bedingt sind. Die schwache Entwicklung in der Automobilindustrie sowie die Rückgänge bei den Exporten nach wichtigen Märkten sind zentrale Punkte, die die Produktionszahlen belasten. Dennoch gibt es Anzeichen für eine mögliche Stabilisierung durch steigende Auftragszahlen, die auf eine potenzielle Erholung hinweisen könnten.

Quellen: dpa-AFX, Statistisches Bundesamt

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