Weniger gesprengte Geldautomaten in Deutschland
Im Jahr 2023 gab es in Deutschland einen Rückgang der Geldautomatensprengungen. Das Bundeskriminalamt (BKA) berichtete, dass die Zahl der gesprengten Geldautomaten auf 461 Fälle gesunken ist, was einem Rückgang von 7,1 Prozent im Vergleich zu 2022 entspricht, als 496 Sprengungen registriert wurden. Diese Statistiken umfassen auch Versuche, die nicht erfolgreich waren.
Ursachen für den Rückgang
Der Rückgang der Sprengungen wird vom BKA auf mehrere Faktoren zurückgeführt. Eine verbesserte Zusammenarbeit der Polizei sowohl im Inland als auch international spielt eine entscheidende Rolle. Darüber hinaus haben Banken und Sparkassen in den letzten Jahren verstärkt in Sicherheitsmaßnahmen investiert. Dazu gehören Alarmanlagen, Vernebelungstechnik und spezielle Einfärbesysteme für gestohlene Geldscheine, die dazu beitragen, die Attraktivität von Geldautomaten für Kriminelle zu verringern.
Gefährlicheres Vorgehen der Täter
Trotz des Rückgangs ist das Vorgehen der Täter gefährlicher geworden. Laut dem Lagebild des BKA verwendeten etwa 90 Prozent der Sprengungen im Jahr 2023 feste explosive Stoffe, was eine signifikante Veränderung im Vergleich zu den Vorjahren darstellt, in denen häufig Gas oder Gasgemische eingesetzt wurden. Feste Explosivstoffe wie Pyrotechnik und militärische Sprengstoffe können erhebliche Schäden verursachen und stellen eine große Gefahr für Einsatzkräfte und unbeteiligte Personen dar. Die unvorhersehbare Wirkung von umherfliegenden Trümmerteilen und Splittern ist eine ernstzunehmende Bedrohung.
Zeitliche Muster der Sprengungen
Die Täter schlagen häufig in den frühen Morgenstunden zwischen 2:00 und 5:00 Uhr zu. Die Ermittler berichten von einer hohen Gewaltbereitschaft der Kriminellen. Im Jahr 2023 kam es erstmals zu tödlichen Verkehrsunfällen, die auf das riskante Verhalten der Täter während ihrer Flucht zurückzuführen sind.
Finanzielle Auswirkungen
Im Jahr 2023 gelang es den Tätern in 276 Fällen, Geld zu erbeuten, insgesamt wurden 28,4 Millionen Euro entwendet. Die finanziellen Schäden an Gebäuden und technischen Einrichtungen sind jedoch weitaus höher. Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) schätzte die Schäden durch Geldautomatensprengungen für das Jahr 2022 auf rund 110 Millionen Euro. Diese Zahlen verdeutlichen die erheblichen wirtschaftlichen Folgen, die durch solche kriminellen Handlungen entstehen.
Schlussfolgerung
Obwohl die Zahl der gesprengten Geldautomaten in Deutschland im Jahr 2023 gesunken ist, bleibt die Bedrohung durch diese Art von Kriminalität bestehen. Die Entwicklung hin zu gefährlicheren Sprengmethoden und die hohen finanziellen Schäden sind besorgniserregend. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Sicherheitsmaßnahmen weiterentwickeln und ob die Zusammenarbeit zwischen den Behörden weiterhin zu einem Rückgang der Sprengungen führen kann.
Quellen: dpa-AFX, Bundeskriminalamt (BKA)