EADV Kongress 2024: Semaglutid verbessert die Ergebnisse für fettleibige Patienten mit häufigen Hauterkrankungen, neue Studie zeigt

Eine bahnbrechende Studie, die heute auf dem EADV-Kongress 2024 präsentiert wurde, zeigt das erhebliche Potenzial von Semaglutid bei der Behandlung von Hidradenitis suppurativa (HS), einer häufigen und chronischen Hauterkrankung, bei Menschen mit Adipositas. Diese Studie ist die erste, die den Einsatz von Semaglutid für HS untersucht und stellt einen entscheidenden Meilenstein in der Suche nach wirksamen Behandlungen für diese schmerzhafte und schwächende Erkrankung dar.

Hidradenitis Suppurativa: Eine Herausforderung für Patienten

HS betrifft derzeit schätzungsweise 1 von 100 Menschen, wobei Fettleibigkeit ein wesentlicher Risikofaktor ist. Die Erkrankung ist durch schmerzhafte Abszesse und Narbenbildung gekennzeichnet, die die Lebensqualität der Patienten erheblich beeinträchtigen können. Trotz der Fortschritte bei der Behandlung von HS sind wirksame Therapien nach wie vor begrenzt und können ernsthafte Nebenwirkungen hervorrufen, was den Bedarf an alternativen und besser verträglichen Behandlungsmöglichkeiten deutlich macht.

Studienüberblick

Die Studie, die Daten aus dem Zeitraum von Juni 2020 bis März 2023 untersuchte, bewertete die gesundheitlichen Ergebnisse von 30 fettleibigen Patienten mit unterschiedlichen Stadien der HS. Die Patienten erhielten Semaglutid – ein Glucagon-ähnliches Peptid (GLP-1RA) – in einer durchschnittlichen Dosis von 0,8 mg einmal pro Woche über einen Zeitraum von durchschnittlich 8,2 Monaten.

Ergebnisse der Studie

Die Ergebnisse zeigten deutliche Verbesserungen bei den Patientenergebnissen in mehreren Schlüsselbereichen:

- Patienten erlebten weniger HS-Schübe, wobei die Häufigkeit dieser Episoden von durchschnittlich einmal alle 8,5 Wochen auf einmal alle 12 Wochen zurückging. - Die Lebensqualität verbesserte sich signifikant, was sich in einer Verringerung des Dermatology Life Quality Index (DQLI) von durchschnittlich 13/30 auf 9/30 widerspiegelt. - Der durchschnittliche BMI der Patienten verringerte sich von 43,1 auf 41,5. - Das Durchschnittsgewicht der Patienten sank signifikant von 117,7 kg auf 111,6 kg, wobei ein Drittel der Patienten während der Behandlung 10 kg oder mehr abnahm. - Die biochemischen Marker zeigten ebenfalls positive Veränderungen: Die HbA1c-Werte sanken von 39,3 auf 36,6, was auf eine bessere Kontrolle des Blutzuckerspiegels hinweist, während die durchschnittlichen CRP-Werte von 7,8 auf 6,9 fielen, was auf eine geringere Entzündung hinweist.

Fachliche Einschätzung

Dr. Daniel Lyons, der leitende Forscher, erklärte: „Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass Semaglutid, selbst in bescheidenen Dosen, erhebliche Vorteile bei der Behandlung von HS bieten kann. Während die Rolle des Medikaments bei der Förderung der Gewichtsabnahme gut bekannt ist, ist es besonders spannend, dass es auch die Häufigkeit von HS-Schüben verringern kann, was zu den bemerkenswerten Verbesserungen der Lebensqualität der Patienten beiträgt.“

Ausblick auf zukünftige Forschungen

Dr. Lyons fügte hinzu: „Die Ergebnisse sind sehr ermutigend und könnten einen großen Durchbruch in der HS-Behandlung bedeuten. Um auf diesen Fortschritten aufzubauen, sind größere randomisierte kontrollierte Studien erforderlich, um diese Ergebnisse zu validieren.“

Schlussfolgerung

Die Studie, die auf dem EADV-Kongress 2024 präsentiert wurde, hebt das Potenzial von Semaglutid als vielversprechende Option zur Verbesserung der Lebensqualität von Patienten mit Hidradenitis suppurativa hervor. Angesichts der Herausforderungen, die diese Erkrankung mit sich bringt, könnten die Ergebnisse dieser Studie dazu beitragen, neue Behandlungsansätze zu entwickeln, die sowohl die Symptome der Krankheit lindern als auch das Gewicht der Patienten reduzieren.

Quellen: Finanzen.net, PR Newswire.