Staatliche Strukturen als Schlüssel zur Rettung des Libanons

September 29, 2024
29.09.2024
2 Minuten
Aktienblog main image

Ökonomin: 'Nur Staatenbildung wird den Libanon retten'

Die Tötung des Hisbollah-Chefs Hassan Nasrallah hat im Libanon eine tiefe politische Krise ausgelöst. Experten und Beobachter sind sich einig, dass das Land vor großen Herausforderungen steht. Inmitten der Unsicherheit über die Zukunft des Libanons meldet sich nun die Ökonomin Alia Mubajid mit einer klaren Forderung zu Wort: Nur eine Stärkung der staatlichen Strukturen könne das Land retten.

Mubajid, die seit 25 Jahren Wirtschaftsfragen im Nahen Osten analysiert und unter anderem für Banken und Regierungen tätig ist, äußerte sich in einem Beitrag auf der Social-Media-Plattform X. Angesichts der Schwächung der Hisbollah nach dem Tod Nasrallahs befürchtet sie einen erneuten Ausbruch von Gewalt in dem konfessionell gespaltenen Land. Die Gefahr, dass sich der Zorn der Hisbollah-Anhänger auf der Straße entlädt, sei groß. Der Libanon, der bis 1990 einen verheerenden Bürgerkrieg erlebte, ist durch die jüngsten Ereignisse erneut an den Rand des Abgrunds gerückt.

Um eine weitere Eskalation der Lage zu verhindern, fordert Mubajid ein entschlossenes Handeln der politischen Akteure. Wie die dpa-AFX berichtet, sprach sich die Ökonomin dafür aus, dass Parlamentspräsident Nabih Berri das Parlament so schnell wie möglich zu einer Sondersitzung zusammenrufen müsse. Ziel müsse die Wahl eines neuen Präsidenten sein. Das Land hat seit zwei Jahren kein Staatsoberhaupt mehr, die Regierung ist lediglich geschäftsführend im Amt. Dieser Zustand der politischen Lähmung müsse dringend beendet werden, um dem Libanon wieder eine handlungsfähige Regierung zu geben.

Darüber hinaus sieht Mubajid die Notwendigkeit, weitere Sofortmaßnahmen zu ergreifen, um die Lage zu stabilisieren. So müsse die Regierung den Ausnahmezustand ausrufen, um die Handlungsfähigkeit der Sicherheitskräfte zu gewährleisten. Die Armee solle landesweit stationiert werden, um die öffentliche Ordnung aufrechtzuerhalten und ein Ausbreiten von Gewalt zu verhindern. Um den vielen Vertriebenen, die durch den Konflikt ihre Heimat verlassen mussten, zu helfen, müssten Spenden mobilisiert werden. Langfristig, so Mubajid, müsse die Regierung einen Plan zur Verbesserung der desolaten Wirtschaftslage ausarbeiten.

Die Aussagen der Ökonomin verdeutlichen die tiefe Krise, in der sich der Libanon befindet. Die politische Instabilität, die durch die Ermordung Nasrallahs noch verstärkt wurde, droht das Land ins Chaos zu stürzen. Ob die Forderungen Mubajids Gehör finden und die politischen Akteure in der Lage sein werden, die notwendigen Schritte zur Stabilisierung des Landes einzuleiten, bleibt abzuwarten.

Quellen:

- dpa-AFX (https://www.finanzen.net/nachricht/aktien/oekonomin-nur-staatenbildung-wird-den-libanon-retten-13878343)

author image

Willkommen bei KapitalKompakt! Auf unserem Finanzblog finden Sie die neuesten Nachrichten aus der Finanzwelt, praktische Tipps für Ihre Geldanlage und wertvolle Informationen zu Aktien, Kryptowährungen, DAX und Steuern. Bleiben Sie auf dem Laufenden und verbessern Sie Ihre finanzielle Zukunft mit unseren fundierten Ratschlägen und Analysen.