Butterpreise könnten weiter steigen
Die Preise für Butter in Deutschland haben in den letzten Monaten einen signifikanten Anstieg erfahren und könnten bald ein neues Rekordhoch erreichen. Branchenexperten und Verbände haben bereits darauf hingewiesen, dass Verbraucher möglicherweise noch tiefer in die Tasche greifen müssen, um Butter zu kaufen. Laut Björn Börgermann, dem Hauptgeschäftsführer des Milchindustrie-Verbandes, sind die aktuellen Blockbutterpreise auf einem historischen Höchststand.
Ein zentraler Grund für die steigenden Butterpreise ist die verringerte Milchmenge, die von Landwirten geliefert wird. Diese Entwicklung wird durch einen geringeren Fettgehalt in der Rohmilch verstärkt. Die hohe Nachfrage nach anderen Milchprodukten, insbesondere Käse, führt dazu, dass weniger Fett für die Butterproduktion zur Verfügung steht. Darüber hinaus ist auch der Import von Butter in den letzten Monaten zurückgegangen, was die Verknappung auf dem Markt weiter verschärft hat. Diese Informationen wurden von der Nachrichtenagentur dpa bestätigt.
Bereits im Juli 2024 lagen die Preise für Butter um etwa 21 Prozent höher als im Vorjahr. Die genaue Preisentwicklung und der Zeitpunkt weiterer Erhöhungen sind jedoch schwer vorherzusagen. Börgermann betont, dass die Preisgestaltung von Angebot und Nachfrage abhängt und letztendlich der Lebensmitteleinzelhandel über die Endpreise entscheidet. Der Geschäftsführer des Bundesverbandes des Deutschen Lebensmittelhandels, Philipp Hennerkes, merkte an, dass die Verknappung wichtiger Rohstoffe die Kalkulationen in Produktion und Vertrieb beeinflusst.
Die Großhandelspreise für Blockbutter haben mit bis zu 7,95 Euro pro Kilogramm bereits die Höchstmarke von 2022 übertroffen. Auch bei abgepackter Butter wird ein Anstieg der Preise erwartet, insbesondere nach der Urlaubssaison. Verbraucher müssen sich darauf einstellen, dass diese Preissteigerungen an sie weitergegeben werden. Die Milchindustrie sieht kurzfristig keine Entspannung in der Situation, da die Milchmenge voraussichtlich weiterhin sinken wird.
Aktuell liegt der Regalpreis für ein 250-Gramm-Paket Deutscher Markenbutter bei etwa 1,99 Euro. Für Markenprodukte wie Kerrygold oder Meggle müssen Verbraucher zwischen 2,99 und 3,39 Euro zahlen. Diese Preise unterliegen starken Schwankungen. Im Jahr 2022 stiegen die Butterpreise zunächst stark an, bevor sie 2023 wieder sanken. Im Juli 2024 mussten Verbraucher jedoch 39 Prozent mehr für Butter zahlen als noch im Jahr 2020.
Ein weiterer Faktor, der die Preisentwicklung beeinflusst, ist der Rückgang der Zahl der Milchkühe und Milchviehbetriebe in Deutschland. Im Jahr 2023 gab es noch rund 3,7 Millionen Milchkühe und etwa 50.600 Betriebe. Diese Entwicklung hat Auswirkungen auf die Verfügbarkeit von Milch und damit auch auf die Butterproduktion.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Butterpreise in Deutschland aufgrund verschiedener Faktoren, darunter eine verringerte Milchproduktion und eine hohe Nachfrage nach anderen Milchprodukten, voraussichtlich weiter steigen werden. Verbraucher müssen sich auf anhaltende Preissteigerungen einstellen, während der Lebensmitteleinzelhandel und die Milchindustrie die Situation genau beobachten.
Diese Entwicklungen sind Teil eines größeren Trends, der auch andere Lebensmittelpreise betrifft. Während die allgemeine Inflationsrate in Deutschland sinkt, steigen die Preise für viele Agrarprodukte, was die wirtschaftliche Situation für Verbraucher zusätzlich belastet.
Die Situation bleibt angespannt, und es bleibt abzuwarten, wie sich die Preise für Butter und andere Lebensmittel in den kommenden Monaten entwickeln werden.
Quellen: finanzen.net, Handelsblatt, Tagesschau