Technologiewerte unter Druck: Größtes Wochenminus seit November 2022

September 7, 2024
06.09.2024
3 Minuten
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ROUNDUP: Aktien New York Schluss - Techwerte mit größtem Wochenminus seit 2022

NEW YORK (dpa-AFX) - Am Freitag haben Konjunktursorgen und ein enttäuschender Ausblick des Chipkonzerns Broadcom die US-Börsen stark belastet. Besonders betroffen waren die Technologiewerte, die bereits am Dienstag auf Talfahrt gegangen waren. Der technologielastige Nasdaq 100 büßte 2,69 Prozent auf 18.421,31 Punkte ein. Damit ergibt sich auf Wochensicht ein Verlust von fast sechs Prozent, was das größte Wochenminus seit November 2022 darstellt.

Der Dow Jones Industrial fiel um 1,01 Prozent auf 40.345,41 Punkte, nachdem er vor einer Woche bei über 41.585 Punkten ein Rekordhoch erreicht hatte. Dies bedeutet für den Leitindex der Wall Street ein Wochen- und Monatsminus von knapp drei Prozent. Der September gilt traditionell als schlechter Börsenmonat. Für den marktbreiten S&P 500 ging es am Freitag um 1,73 Prozent auf 5.408,42 Punkte nach unten, was ein Wochenminus von mehr als vier Prozent darstellt und das größte seit März 2023 ist.

Die Unsicherheit auf den Märkten wurde durch die schwächeren Arbeitsmarktdaten verstärkt. Im August wurden weniger Arbeitsplätze geschaffen als erwartet. Ulrich Wortberg, ein Experte der Landesbank Hessen-Thüringen, äußerte, dass der Arbeitsmarkt insgesamt in einer stabilen Verfassung sei, jedoch die Dynamik im Trend abnehme. Diese Entwicklung stützt die Erwartung, dass die US-Notenbank Fed Mitte September ihre Zinsen senken könnte. Ein großer Schritt um 0,50 Prozentpunkte, der von einigen Marktbeobachtern für möglich gehalten wird, sei jedoch nicht zu erwarten.

US-Notenbank-Direktor Christopher Waller zeigte sich nach der Veröffentlichung der Arbeitsmarktdaten offen für eine größere Leitzinssenkung. Er betonte die Wichtigkeit, dass die Fed in diesem Monat mit der Senkung der Zinsen beginne und äußerte sich aufgeschlossen gegenüber einer stärkeren Zinssenkung.

Die Aktien von Broadcom fielen als Schlusslicht im Nasdaq 100 um mehr als zehn Prozent. Marktanalysten berichteten, dass das klassische Geschäft mit Chips außerhalb von KI-Anwendungen im abgelaufenen Quartal enttäuschte. Broadcom gilt als einer der Favoriten der Anleger im Bereich Künstliche Intelligenz, einem Trendthema, das in den letzten Monaten viel Fantasie an den Märkten freigesetzt hat. Der zuletzt beobachtete Hype um KI-Aktien hat jedoch nachgelassen, was sich auch bei anderen Unternehmen in diesem Sektor bemerkbar machte. So fielen die Aktien des KI-Pioniers Nvidia am Freitag um mehr als vier Prozent.

Im Bereich der kleineren Technologiewerte gab es ebenfalls gemischte Ergebnisse. Die Softwareunternehmen Docusign und UiPath berichteten über ihre Geschäftszahlen. Während die Aktien von UiPath in dem trüben Marktumfeld um sechs Prozent fielen, stiegen die Anteilsscheine von Docusign um vier Prozent, da die Profitabilität des Unternehmens gelobt wurde.

Auf dem Devisenmarkt gab der Euro leicht nach und wurde zuletzt bei 1,1088 US-Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs auf 1,1103 Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,9006 Euro. Am US-Rentenmarkt stieg der Terminkontrakt für zehnjährige Staatsanleihen (T-Note-Future) nach den veröffentlichten Arbeitsmarktdaten um 0,15 Prozent auf 114,92 Punkte, während die Rendite auf 3,72 Prozent fiel.

Insgesamt zeigt sich, dass die Märkte auf die aktuellen wirtschaftlichen Entwicklungen sensibel reagieren. Die Kombination aus schwachen Arbeitsmarktdaten und der Unsicherheit bezüglich der Zinspolitik der Fed hat zu einem signifikanten Rückgang der Technologiewerte geführt, was die Anleger veranlasst hat, Gewinne mitzunehmen und sich auf potenzielle Risiken vorzubereiten.

Quellen: dpa-AFX, Baader Bank

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