US-Aktienmärkte unter Druck: Technologiewerte belasten und geldpolitische Entscheidungen im Fokus

August 23, 2024
22.08.2024
3 Minuten
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ROUNDUP/Aktien New York Schluss: Im Rückwärtsgang

Die US-Aktienmärkte haben am Donnerstag, den 22. August 2024, eine negative Entwicklung durchlaufen, die vor allem durch schwache Technologiewerte beeinflusst wurde. Der Dow Jones Industrial Average schloss mit einem Rückgang von 0,43 Prozent bei 40.712,78 Punkten. Der S&P 500, der als breiterer Marktindex gilt, fiel um 0,89 Prozent auf 5.570,64 Zähler. Besonders stark war der Rückgang im technologielastigen Nasdaq 100, der um 1,68 Prozent auf 19.491,84 Punkte nachgab.

Das Interesse der Anleger richtete sich zunehmend auf das bevorstehende Notenbanker-Treffen in Jackson Hole, Wyoming, wo die Rede von US-Notenbankchef Jerome Powell am Freitag mit Spannung erwartet wird. Die Marktteilnehmer erhoffen sich von dieser Rede Hinweise auf die zukünftige geldpolitische Ausrichtung der Federal Reserve. Es wird allgemein angenommen, dass die Notenbank möglicherweise kurz vor der ersten Zinssenkung seit mehr als vier Jahren steht.

James McCann, Volkswirt bei ABRDN, äußerte sich dazu, dass Powell voraussichtlich Zinssenkungen ankündigen wird, jedoch bleibt unklar, wie schnell und in welchem Umfang diese erfolgen könnten. In Anbetracht der anhaltend moderaten Inflation und der sich abzeichnenden Schwächen auf dem Arbeitsmarkt könnte die Fed versuchen, eine weiche Landung der Wirtschaft zu erreichen, indem sie die restriktiven geldpolitischen Maßnahmen zurückfährt.

Die Aktien von Intel litten besonders unter der allgemeinen Schwäche im Technologiesektor und fielen im späten Handel um 6,1 Prozent. Hintergrund dieser Entwicklung war ein Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg, der besagte, dass Lip-Bu Tan, ein Mitglied des Verwaltungsrats, das Unternehmen verlassen wird.

Im Gegensatz dazu konnten die Titel von Paramount Global um 0,8 Prozent zulegen. Der Hollywood-Konzern steht im Mittelpunkt eines Bieterrennens, nachdem der Medieninvestor Edgar Bronfman ein Kaufangebot abgegeben hat. Zuvor hatte Paramount bereits eine Einigung mit dem Medienkonzern Skydance erzielt.

Die Papiere von Zoom stiegen um etwa 13 Prozent. Obwohl das Wachstum des Videokonferenzdienstes nicht mehr so rasant ist wie während der Corona-Pandemie, übertrafen die Ergebnisse die Erwartungen der Wall Street.

Auf der anderen Seite mussten die Aktionäre von Urban Outfitters einen Rückgang von 9,6 Prozent hinnehmen, nachdem der Bekleidungshändler im zweiten Quartal ein Umsatzwachstum verzeichnete, das die Analystenerwartungen nicht erfüllte. Ein noch dramatischerer Rückgang von 14,7 Prozent war bei den Aktien von Snowflake zu verzeichnen, da der Softwareentwickler Bedenken hinsichtlich seines Geschäfts mit Künstlicher Intelligenz nicht ausräumen konnte.

Die Aktien von Advance Auto Parts erlebten einen Rückgang von mehr als 17 Prozent, nachdem das Unternehmen seine Umsatz- und Gewinnprognosen für das Gesamtjahr 2024 gesenkt hatte. Zudem kündigte Advance Auto Parts an, seine Worldpac-Sparte für 1,5 Milliarden US-Dollar an Carlyle zu verkaufen, was auch zu einem Rückgang der Aktien der Investmentgesellschaft um 1,3 Prozent führte.

In der Währungsbewegung hielt sich der Euro im US-Handel knapp über der Marke von 1,11 US-Dollar und wurde zuletzt zu 1,1107 Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,1135 Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8980 Euro.

US-Staatsanleihen verzeichneten ebenfalls einen Rückgang. Der Terminkontrakt für zehnjährige Staatsanleihen (T-Note-Future) fiel um 0,55 Prozent auf 113,27 Punkte, während die Rendite auf 3,87 Prozent anstieg.

Die aktuelle Marktentwicklung zeigt, dass die Anleger vorsichtig agieren und die bevorstehenden geldpolitischen Entscheidungen der Federal Reserve genau beobachten. Diese Unsicherheit könnte weiterhin zu Volatilität an den Märkten führen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die US-Aktienmärkte am Donnerstag unter dem Druck schwacher Technologiewerte und der bevorstehenden geldpolitischen Entscheidungen der Federal Reserve litten. Die Entwicklungen in den kommenden Tagen, insbesondere die Rede von Jerome Powell, werden entscheidend für die Marktstimmung sein.

Quellen: dpa-AFX, ABRDN, Bloomberg

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