US-Börsen unter Druck: Stimmungsdaten und Technologieaktien belasten Märkte

September 3, 2024
03.09.2024
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Aktien New York Schluss: Kursrutsch nach Stimmungsdaten

NEW YORK (dpa-AFX) - Nach dem langen Wochenende erlebten die US-Börsen am Dienstag einen signifikanten Kursrutsch. Schwache Stimmungsdaten aus der Industrie und ein massiver Ausverkauf bei Halbleiterwerten führten insbesondere zu einem Rückgang der konjunktursensiblen Technologiewerte. Analysten berichteten von den größten Verlusten seit den Marktturbulenzen, die vor etwa einem Monat stattfanden. Das Angstbarometer Vix stieg zwar an, erreichte jedoch nicht die Höhen, die in der vorherigen Krise verzeichnet wurden. Trotz dieser Unsicherheiten suchten viele Anleger Zuflucht in den als sicher geltenden US-Staatsanleihen.

Der Dow Jones Industrial, der wichtigste Index der US-Börsen, fiel um 1,51 Prozent auf 40.936,93 Punkte, nachdem er am Freitag ein Rekordhoch von über 41.585 Punkten erreicht hatte. Der Handel blieb am Montag aufgrund des Feiertags "Labor Day" ausgesetzt.

Der marktbreite S&P 500 verlor am Dienstag 2,12 Prozent und fiel auf 5.528,93 Punkte. Der technologieorientierte Nasdaq 100 erlebte einen Rückgang von 3,15 Prozent auf 18.958,74 Punkte, was den größten Verlust seit Juli darstellt.

Die Stimmung in der US-Industrie hatte sich im August weniger als erwartet verbessert. Der Einkaufsmanagerindex (PMI) des Institute for Supply Management (ISM) deutete weiterhin auf eine wirtschaftliche Schrumpfung hin. Diese enttäuschenden Daten trugen zur negativen Marktstimmung bei und verstärkten die Verkaufswelle, die vor allem die Technologieaktien erfasste.

Unter den betroffenen Unternehmen waren insbesondere Halbleiterwerte, die stark einbrachen. Unternehmen wie Intel und Nvidia verzeichneten Kursverluste von fast acht Prozent. Diese Rückgänge wurden zum Teil durch einen enttäuschenden Ausblick von Nvidia in der Vorwoche sowie durch schwache Umsatzzahlen aus der US-Halbleiterbranche verursacht. Analysten von Morgan Stanley wiesen darauf hin, dass die Verkaufszahlen in nahezu allen Produktlinien hinter den Erwartungen zurückblieben.

Zusätzlich belasteten negative Nachrichten die Aktien von Boeing, die um mehr als sieben Prozent auf 161 US-Dollar fielen. Eine Abstufung durch Wells Fargo führte zu dieser Entwicklung, wobei der Analyst Matthew Akers ein negatives Votum für den Flugzeugbauer abgab. Er äußerte Bedenken hinsichtlich der Entwicklungskosten und der Möglichkeit einer notwendigen Kapitalerhöhung.

Im Gegensatz dazu gab es positive Nachrichten für Unity Software, deren Aktien um drei Prozent zulegten. Morgan Stanley hatte die Papiere des Unternehmens, das sich auf Entwicklungsumgebungen für Computerspiele spezialisiert hat, hochgestuft. Analyst Matthew Cost zeigte sich optimistisch hinsichtlich der strategischen und wettbewerbsorientierten Position der Plattform.

Die aktuelle Marktlage wird von vielen Analysten als angespannt beschrieben. Die UBS erwartet, dass der September ein weiterer volatiler Monat wird, da in den letzten Jahren dieser Monat häufig von hohen Kursverlusten geprägt war. Die bevorstehenden Wirtschaftsdaten, insbesondere der Arbeitsmarktbericht am Freitag, könnten zusätzliche Unsicherheiten mit sich bringen. Zudem rückt die US-Wahl näher, was ebenfalls zu einer erhöhten Volatilität führen könnte.

Insgesamt zeigen die aktuellen Entwicklungen an den US-Börsen, wie empfindlich die Märkte auf wirtschaftliche Indikatoren reagieren. Die Schwäche in der Industrie und die Unsicherheiten im Technologiesektor könnten weiterhin Druck auf die Aktienkurse ausüben.

Quellen: dpa-AFX, Institute for Supply Management (ISM), Morgan Stanley, UBS

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