US-Märkte unter Druck: Anleger blicken gespannt auf Nvidia-Zahlen

August 28, 2024
28.08.2024
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Märkte USA: Börsen geben etwas nach - Nvidia-Zahlen im Blick

Die US-Börsen zeigen sich zur Wochenmitte mit leichten Abgaben. Am Mittag notiert der Dow-Jones-Index 0,3 Prozent niedriger bei 41.121 Punkten, während der S&P-500 um 0,6 Prozent nachgibt. Der technologielastige Nasdaq-Composite verzeichnet sogar einen Rückgang von 1,2 Prozent. Diese Entwicklung ist auf eine vorsichtige Stimmung unter den Anlegern zurückzuführen, die auf die bevorstehenden Quartalszahlen von Nvidia warten.

Marktstratege Yeap Jun Rong von IG betont, dass die Ergebnisse von Nvidia als entscheidender Moment für die globalen Märkte angesehen werden, insbesondere im Hinblick auf den Optimismus, der im vergangenen Jahr für Aktien im Bereich der künstlichen Intelligenz herrschte. Die Nvidia-Aktie fiel um 2,0 Prozent, was die Nervosität der Anleger widerspiegelt.

Nvidia wird am Abend seine Ergebnisse für das zweite Quartal veröffentlichen, und die Erwartungen sind hoch. Die Anleger sind besonders daran interessiert, wann das Unternehmen seine neuen KI-Chips vorstellen wird. Nvidia hatte kürzlich angekündigt, dass sich die Einführung der nächsten Generation von KI-Chips, bekannt als "Blackwell", um mehrere Monate verzögern wird. Diese Verzögerung hat die Anleger besorgt, obwohl das Unternehmen versichert hat, dass die Produktion in der zweiten Hälfte des Jahres hochgefahren werden soll. KI-Chips sind zum Haupttreiber der Einnahmen von Nvidia geworden, sodass jede Verschiebung erhebliche Auswirkungen haben könnte.

Zusätzlich zu den Nvidia-Zahlen werden auch die Inflationsdaten am Freitag von Bedeutung sein. Der Deflator der Konsumausgaben (PCE), der von der US-Notenbank bevorzugt wird, wird veröffentlicht. Analysten erwarten eine Vormonatsrate von 0,1 Prozent sowohl für die PCE-Inflation insgesamt als auch ohne Energie und Nahrungsmittel. Dies würde auf einen Preisdruck unter 2 Prozent hindeuten und könnte die Diskussion über Zinssenkungen anheizen, beginnend bei der nächsten Sitzung im September.

Am Devisenmarkt zeigt sich der Dollar stabil, nachdem er zuvor auf den tiefsten Stand seit 13 Monaten gefallen war. Der Dollar-Index legt um 0,4 Prozent zu. Analyst Francesco Pesole von ING weist darauf hin, dass es Raum für eine kleine Erholung des Dollars gibt, während die Risikostimmung abnimmt.

Die Ölpreise setzen ihren Rückgang fort. Die Preise für die Sorten WTI und Brent fallen um bis zu 0,9 Prozent, da die Sorgen um die Nachfrage weiterhin die geopolitischen Spannungen überwiegen. Ipek Ozkardeskaya, leitende Analystin bei der Swissquote Bank, erklärt, dass Händler globale Wachstumssorgen und die schleppende Konjunkturerholung in China in den Vordergrund gerückt haben.

Der Goldpreis gibt ebenfalls nach und sinkt um 0,6 Prozent. Der Markt wägt weiterhin den Umfang einer US-Zinssenkung im September ab, wobei eine Senkung um 25 Basispunkte am wahrscheinlichsten ist. Eine Senkung um 50 Basispunkte könnte den Goldpreis begünstigen, so die Analysten von SP Angel.

Unter den Einzelwerten verzeichnet die Kaufhauskette Kohl's einen Anstieg von 5,9 Prozent, nachdem sie im zweiten Quartal einen Nettogewinn über den Erwartungen erzielt hat, obwohl der Umsatz zurückging. CEO Tom Kingsbury erklärt, dass die Kunden trotz einer höheren Transaktionshäufigkeit zurückhaltender bei ihren Ausgaben sind. Für das Jahr wird jedoch ein Umsatzrückgang zwischen 4 und 6 Prozent erwartet.

Im Gegensatz dazu fallen die Aktien von Super Micro Computer um rund 25 Prozent, da das Unternehmen mehr Zeit benötigt, um seine Buchhaltungsunterlagen zu überprüfen und die Frist zur Einreichung seines Jahresberichts verpasst hat. Hindenburg Research hatte dem Unternehmen Unregelmäßigkeiten in der Buchhaltung vorgeworfen, was bereits am Dienstag zu Kursverlusten führte.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Märkte in den USA derzeit von Unsicherheiten geprägt sind, die durch die bevorstehenden Quartalszahlen von Nvidia und die allgemeinen wirtschaftlichen Bedingungen verstärkt werden. Die Anleger sind vorsichtig und beobachten die Entwicklungen genau, da diese sowohl positive als auch negative Auswirkungen auf die Märkte haben könnten.

Quellen: - finanzen.net - dpa - tagesschau.de

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