Swisscom-Aktie: Weko stellt Untersuchung gegen Swisscom Directories ein

Die Wettbewerbskommission (Weko) hat am Dienstag, den 10. September 2024, bekannt gegeben, dass sie die Untersuchung gegen Swisscom Directories eingestellt hat. Diese Entscheidung folgt auf eine umfassende Prüfung der Vorwürfe, die im Jahr 2021 gegen das Unternehmen erhoben wurden. Die Weko hatte damals Bedenken geäußert, dass Swisscom Directories mit der Einführung des Produkts „SWISS LIST“ möglicherweise gegen das Kartellgesetz verstoßen habe.

Die Weko hatte im September 2021 eine Untersuchung eingeleitet, nachdem Hinweise darauf aufgetaucht waren, dass Swisscom Directories durch die Einführung des neuen Produkts Wettbewerber benachteiligt und Endkunden in ihren Auswahlmöglichkeiten eingeschränkt hatte. Directories, die Tochtergesellschaft von Swisscom, ist unter anderem für die Herausgabe des gedruckten Telefonbuchs sowie für die Online-Verzeichnisdienste „local.ch“ und „search.ch“ verantwortlich.

Im Rahmen der Untersuchung wurde geprüft, ob Swisscom Directories eine marktbeherrschende Stellung innehat und ob diese missbräuchlich genutzt wird. Insbesondere wurde untersucht, ob die Bündelung von Produkten und Dienstleistungen im Rahmen des „SWISS LIST“-Angebots zu einer Benachteiligung von Wettbewerbern führen könnte. Die Weko hatte in ihrer ersten Einschätzung festgestellt, dass die neuen Bedingungen für die Ergänzung von Telefonbucheinträgen grundlegend geändert wurden, was potenziell negative Auswirkungen auf den Wettbewerb haben könnte.

Die Untersuchung zog sich über einen Zeitraum von fast zwei Jahren. Während dieser Zeit sammelte die Weko umfassende Daten und führte zahlreiche Gespräche mit betroffenen Unternehmen und Marktteilnehmern. Die Weko stellte fest, dass die Marktsituation komplex war und dass es eine Vielzahl von Faktoren gab, die die Wettbewerbsbedingungen beeinflussten.

In ihrer abschließenden Bewertung kam die Weko zu dem Schluss, dass die Vorwürfe nicht ausreichend belegt werden konnten, um eine wettbewerbswidrige Handlung festzustellen. Daher wurde die Untersuchung eingestellt. Swisscom Directories äußerte sich erfreut über diese Entscheidung und betonte, dass das Unternehmen stets bestrebt sei, faire Wettbewerbsbedingungen zu fördern und die Bedürfnisse seiner Kunden zu berücksichtigen.

Die Entscheidung der Weko hat auch Auswirkungen auf die Swisscom-Aktie, die in den letzten Jahren aufgrund der laufenden Untersuchung unter Druck geraten war. Analysten hatten die Entwicklung der Aktie genau beobachtet, da die Unsicherheiten rund um die Wettbewerbssituation und mögliche Strafen die Marktperformance beeinflussen könnten. Mit der Einstellung der Untersuchung könnte sich das Vertrauen in die Swisscom-Aktie stabilisieren, was sich positiv auf den Aktienkurs auswirken könnte.

Die Weko hat in ihrer Mitteilung betont, dass sie weiterhin wachsam bleiben wird, um sicherzustellen, dass der Wettbewerb auf dem Markt für Telekommunikationsdienste in der Schweiz fair bleibt. Die Behörde wird auch in Zukunft mögliche Wettbewerbsverstöße genau beobachten und gegebenenfalls Maßnahmen ergreifen, um einen fairen Wettbewerb zu gewährleisten.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Einstellung der Untersuchung gegen Swisscom Directories ein wichtiger Schritt für das Unternehmen und die Branche insgesamt darstellt. Die Weko hat signalisiert, dass sie bereit ist, die Wettbewerbsbedingungen regelmäßig zu überprüfen und gegebenenfalls einzugreifen, um die Marktintegrität zu wahren.

Die Entscheidung könnte auch als Signal an andere Unternehmen im Telekommunikationssektor interpretiert werden, dass die Weko aktiv darauf achtet, dass keine marktbeherrschenden Praktiken toleriert werden. Dies könnte dazu beitragen, ein gesundes Wettbewerbsumfeld zu fördern, das letztlich den Verbrauchern zugutekommt.

Die Entwicklungen rund um Swisscom und die Weko werden in den kommenden Monaten weiterhin genau beobachtet, da sie wichtige Einblicke in die Wettbewerbslandschaft der Schweizer Telekommunikationsbranche bieten.