Zinssenkung der Fed stärkt europäischen Aktienmarkt

September 19, 2024
19.09.2024
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Aktien Europa Schluss: Deutliche US-Zinssenkung beflügelt EuroStoxx 50

Am Donnerstag, den 19. September 2024, erlebte der EuroStoxx 50, der Leitindex der Eurozone, einen signifikanten Anstieg, der durch eine unerwartet deutliche Zinssenkung der US-Notenbank Federal Reserve (Fed) ausgelöst wurde. Der Index schloss mit einem Plus von 2,24 Prozent bei 4.943,38 Punkten. Diese Entwicklung ist besonders bemerkenswert, da der EuroStoxx 50 seit Anfang August eine Kursdelle erlitten hatte, die nun fast vollständig ausgeglichen werden konnte. Auch der französische Cac 40 verzeichnete ähnliche Gewinne und schloss stark im Plus.

Im Gegensatz dazu fielen die Kursgewinne außerhalb des Euroraums moderater aus. Der Schweizer SMI konnte lediglich um 0,63 Prozent auf 12.058,30 Punkte zulegen, während der britische FTSE 100 um 0,91 Prozent auf 8.328,72 Punkte anstieg. Der FTSE 100 hatte zunächst ebenfalls deutliche Gewinne verzeichnet, gab jedoch einen Teil dieser nach der Entscheidung der Bank of England, den Leitzins unverändert zu lassen, wieder ab. Diese Entscheidung war zwar im Vorfeld weitgehend erwartet worden, sorgte jedoch bei einigen Anlegern für Enttäuschung.

Die Zinssenkung der Fed war eine Reaktion auf die abflauende Inflation in den USA und stellte einen ungewöhnlich großen Schritt dar, da die Fed den Leitzins um 0,5 Prozentpunkte auf eine Spanne von 4,75 bis 5,00 Prozent senkte. Fed-Chef Jerome Powell erklärte, dass das geduldige Vorgehen der letzten Monate sich ausgezahlt habe und die Risiken auf dem Arbeitsmarkt zugenommen hätten. Diese geldpolitische Wende könnte dazu führen, dass Aktien im Vergleich zu festverzinslichen Anleihen attraktiver werden, was das Risikoappetit der Anleger anheizte.

Analysten bemerkten, dass die Entscheidung der Fed, den Zinssatz so deutlich zu senken, für viele Marktbeobachter überraschend kam. Tobias Basse von der Landesbank NordLB kommentierte, dass die US-Geldpolitiker den großen Zinsschritt gewagt hätten, was jedoch auch Bedenken hinsichtlich der künftigen US-Konjunktur aufwerfen könnte. Dennoch zeigten sich die Anleger insgesamt risikofreudig, was sich in den Kursgewinnen der konjunktursensiblen Rohstoffwerte widerspiegelte, die um 3,5 Prozent zulegten. Im Gegensatz dazu fielen die defensiven Aktien aus dem Telekommunikationssektor um ein Prozent.

Unter den Einzelwerten stiegen die Aktien von Air France-KLM um über fünf Prozent, nachdem ein Analystenkommentar darauf hinwies, dass die belastenden Faktoren, die die Fluggesellschaft in diesem Jahr betroffen hatten, im kommenden Jahr nicht mehr auftreten würden. Im italienischen Markt erholten sich die Aktien von Campari um knapp acht Prozent, nachdem der Mehrheitsaktionär angekündigt hatte, weitere Stammaktien des Unternehmens erwerben zu wollen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die deutliche Zinssenkung in den USA nicht nur den EuroStoxx 50 beflügelt hat, sondern auch das allgemeine Marktumfeld in Europa positiv beeinflusste. Die Reaktionen der Märkte zeigen, dass Anleger optimistisch auf die zukünftige Entwicklung blicken, während sie gleichzeitig die potenziellen Risiken im Auge behalten.

Quellen: dpa-AFX, boerse.de, finanzen.net

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