Reiseversicherungsansprüche steigen - Was Reisende wissen müssen

In den letzten Jahren hat sich die Landschaft der Reiseversicherungen erheblich verändert, insbesondere im Hinblick auf die Anzahl der eingereichten Ansprüche. Laut Berichten von verschiedenen Versicherungsanbietern und Reiseportalen sind die Ansprüche auf Reiseversicherungen um 21 % im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Dies ist eine direkte Folge von Reiseunterbrechungen, die durch verschiedene Faktoren, einschließlich der COVID-19-Pandemie, verursacht wurden. Die Rückkehr zu einem normalen Reiseverhalten hat viele Reisende dazu veranlasst, sich intensiver mit den Bedingungen ihrer Reiseversicherungen auseinanderzusetzen.

Häufige Gründe für abgelehnte Ansprüche

Eine der größten Herausforderungen, mit denen Reisende konfrontiert sind, besteht darin, dass viele Ansprüche abgelehnt werden. Laut der Reiseversicherungsvergleichsseite Squaremouth sind hier drei der häufigsten Gründe aufgeführt:

- Reisende wurden nur beeinträchtigt, nicht unterbrochen: Viele Reisende gehen davon aus, dass sie Anspruch auf eine Entschädigung haben, wenn ihre Reise nicht wie geplant verläuft. Tatsächlich muss die Reise jedoch durch eine im Versicherungsvertrag aufgeführte Situation unterbrochen werden, um Anspruch auf eine Rückerstattung zu haben. - Fehlende Belege: Um erstattet zu werden, müssen Reisende Nachweise über die entstandenen Kosten vorlegen. Ohne Quittungen oder andere Nachweise kann ein Anspruch abgelehnt werden. - Unkenntnis über die eigenen Ansprüche: Viele Reisende kaufen eine Versicherung, ohne sich über die Bedingungen im Klaren zu sein. Wenn sie bereits vor dem Kauf der Versicherung krank waren, sind Ansprüche im Zusammenhang mit dieser Krankheit in der Regel nicht gedeckt.

Die Bedeutung der richtigen Policenauswahl

Reisende sollten sich bewusst sein, dass nicht alle Reiseversicherungen gleich sind. Es ist entscheidend, die Policen sorgfältig zu lesen und zu verstehen, welche Risiken abgedeckt sind. Viele Versicherer bieten jetzt spezielle Policen an, die auf die Bedürfnisse von Reisenden zugeschnitten sind, die in der Post-COVID-Ära reisen. Diese Policen können zusätzliche Deckungen für pandemiebedingte Stornierungen oder medizinische Notfälle bieten.

Steigende Kosten und Ansprüche

Die Kosten für Reisen sind in den letzten Jahren gestiegen, was auch die Höhe der Ansprüche beeinflusst hat. Die durchschnittliche Höhe der Ansprüche für medizinische Notfälle hat Rekordhöhen erreicht. Beispielsweise wurde ein Anspruch über 250.000 Pfund für medizinische Behandlungskosten im Ausland gemeldet. Solche hohen Kosten verdeutlichen die Notwendigkeit einer umfassenden Reiseversicherung, die im Notfall Schutz bietet.

Technologische Entwicklungen im Anspruchsprozess

Ein weiterer wichtiger Trend ist die Digitalisierung des Anspruchsprozesses. Viele Versicherungsunternehmen haben begonnen, Online-Systeme für die Einreichung von Ansprüchen zu nutzen, was den Prozess erheblich vereinfacht. Reisende können ihre Ansprüche jetzt oft direkt über die Website ihres Versicherers einreichen, was die Bearbeitungszeit verkürzt und den Zugang zu Informationen erleichtert.

Prävention und Vorbereitung

Um sicherzustellen, dass Ansprüche erfolgreich genehmigt werden, sollten Reisende einige wichtige Schritte beachten:

- Überprüfen Sie die Bedingungen Ihrer Versicherungspolice und stellen Sie sicher, dass alle potenziellen Risiken abgedeckt sind. - Bewahren Sie alle Quittungen und Belege für Ausgaben während der Reise auf. - Informieren Sie sich über die spezifischen Anforderungen für die Einreichung von Ansprüchen bei Ihrem Versicherer.

Fazit

Die Zunahme von Reiseversicherungsansprüchen ist ein Zeichen für das wachsende Bewusstsein der Reisenden für die Bedeutung von Versicherungsschutz. Angesichts der steigenden Reiseaktivitäten und der damit verbundenen Risiken ist es unerlässlich, gut informiert zu sein und die richtige Versicherungspolice zu wählen. Die richtige Vorbereitung und die Kenntnis der eigenen Ansprüche können entscheidend sein, um im Notfall finanziell abgesichert zu sein.

Quellen: Finanzen.net, Morningstar, Live Mint, Outlook Business.